Jungfalknerin und ihr erster eigener Greifvogel
Taubenschreck in Ausbildung

- Zwischen ihnen stimmt die Chemie: Falknerin Luisa Weich und Wüstenbussard Thalia
- Foto: Nadine Buderath
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nb Niederfischbach. Luisa Weich hat einen Vogel – und was für einen: Thalia ist eine prächtige Wüstenbussarddame. Ihre Augen schweifen aufmerksam umher, ihr Jugendgefieder ist hübsch gezeichnet. „Sie ist einfach der tollste Vogel der Welt“, schwärmt Luisa Weich mit blitzenden Augen. Und lacht dabei verschmitzt – denn natürlich weiß sie: Sie wird nicht die einzige Falknerin sein, die das über einen ihrer Vögel sagt.
Und doch: Die Beziehung zwischen dem jungen Greifvogel und der jungen Frau aus Niederfischbach ist schon eine besondere. Beide sind noch ganz frisch im Falknergeschäft und Thalia ist Luisas erster eigener Greifvogel. Sie kümmert sich um das Wohlergehen des Tieres, sie trainiert es und sie geht eine enge Verbindung mit ihm ein.
nb Niederfischbach. Luisa Weich hat einen Vogel – und was für einen: Thalia ist eine prächtige Wüstenbussarddame. Ihre Augen schweifen aufmerksam umher, ihr Jugendgefieder ist hübsch gezeichnet. „Sie ist einfach der tollste Vogel der Welt“, schwärmt Luisa Weich mit blitzenden Augen. Und lacht dabei verschmitzt – denn natürlich weiß sie: Sie wird nicht die einzige Falknerin sein, die das über einen ihrer Vögel sagt.
Und doch: Die Beziehung zwischen dem jungen Greifvogel und der jungen Frau aus Niederfischbach ist schon eine besondere. Beide sind noch ganz frisch im Falknergeschäft und Thalia ist Luisas erster eigener Greifvogel. Sie kümmert sich um das Wohlergehen des Tieres, sie trainiert es und sie geht eine enge Verbindung mit ihm ein. Dass die schon nach kurzer Zeit weit gediehen ist, sieht und spürt, wer die beiden im Niederfischbacher Tierpark besucht.
Dort ist Luisa Teil des Teams von Falkner Marco Wahl. Und eben dort wurde auch ihre Leidenschaft für Greifvögel und die Falknerei geweckt. Bei einem Sommerfest im Park hatte sie zum ersten Mal einen Greifvogel auf der Hand sitzen – damals ein Tier der Station Hellenthal – und war augenblicklich und nachhaltig fasziniert. Aus dem einschneidenden Erlebnis wurde schnell mehr: Luisa Weich half zunächst ehrenamtlich im Tierpark, im vergangenen Jahr machte sie den Jagd- und Falknerjagdschein und seit März dieses Jahres ist sie nun fest angestellte Falknerin.
Vor gut einer Woche folgte dann der nächste, ganz große Schritt: Die 24 Jahre alte Nachwuchsfalknerin holte bei einem Züchter in Baden-Württemberg ihren ersten eigenen Greifvogel, Thalia. Den Namen hat Luisa Weich dem Tier selbst gegeben, Thalia ist in der griechischen Mythenwelt eine Tochter von Zeus.
Der Transport aus Süddeutschland in Thalias neues Zuhause in Niederfischbach klappte problemlos. Drei Monate alt ist der Wüstenbussard, der seinen natürlichen Lebensraum in Nord- und Mittelamerika hat, und ist damit ausgewachsen. Nur das Gefieder wird sich noch verändern, erklärt Luisa Weich.
Das hübsche Aussehen ist zwar eine willkommene Dreingabe, aber wichtig ist natürlich vor allem der Charakter des Tieres. Und da kommt die Falknerin wieder ins Schwärmen. Thalia sei eine „sehr schnelle Lernerin“, das habe sich bereits innerhalb der wenigen Tage gezeigt.
Außerdem sei das Tier souverän, ruhig und gelassen: „Sie weiß, was sie tut.“ Und da sie „einem auch schon mal Fehler verzeiht“, ergänzt sich das junge Zweiergespann prima, schließlich ist auch Luisa Weich noch in der Phase, in der sie immer wieder dazulernt. Hilfreiche Tipps von Marco Wahl sind da selbstverständlich auch stets willkommen.
Weil der gefiederte Zuwachs so schnell lernt, könnte es sogar sein, so Luisa Weich, dass Thalia schon in der kommenden Woche ihren Auftritt bei den Flugshows der Falknerei im Tierpark hat.
Doch die Tierpark-Besucher mit ihrer Schönheit und ihren Flugmanövern zu begeistern, soll nicht Thalias einziger „Job“ bleiben: Sie wird Teil der Vergrämungs-„Mannschaft“ der Falknerei. Denn die Falknerei setzt Greifvögel dazu ein, um z. B. am Flughafen Köln/Bonn oder am Kölner Dom Tauben und Co. zu vergrämen. Bei einem Einsatz in der Domstadt begleitete die SZ im April Marco Wahl und die Vögel Akasha und Jambo.
Und auch Thalia soll ein echter „Taubenschreck“ werden. Zu ihrer „Ausbildung“ gehört, dass sie sich an Menschenmengen gewöhnt, an Fahrzeuge und laute Geräusche. Sodass sie irgendwann weiß: „Okay, mir passiert nichts.“
Bei der Ausbildung zum Vergrämungsvogel spielt außerdem die Natur den Falknern ins Blatt. „Wüstenbussarde sind sehr soziale Tiere“, erklärt Luisa Weich, „es ist ihr natürliches Verhalten, dass sie sich an anderen orientieren.“ Deshalb wird Thalia mit den erfahrenen Vögeln mitfliegen und schauen, was die machen. „Das schaut sie sich innerhalb weniger Tage ab“, schätzt die Falknerin.
Spätestens im September soll die junge Wüstenbussarddame zum ersten Mal mit auf Tour gehen. Die Tauben allerdings, die dürften sich über ihren Anblick sehr viel weniger freuen, als die Greifvogelfans aus Niederfischbach und Umgebung.
Autor:Nadine Buderath (Redakteurin) aus Betzdorf |
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