Feinsinnige Liebeslyrik von Andreas Richter und Christa Spies im "Virtuellen Hut"
Liebe, Lust und Leidenschaft

- Andreas Richter und Christa Spies luden zu einem virtuellen Liebeslieder-Abend aus dem Heimhof-Theater ein.
- Foto: Veranstalter
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anwe Würgendorf. Am Samstag konnte man sich die mittlerweile zweite Präsentation des Kulturbüros der Gemeinde Burbach aus dem Heimhof-Theater ansehen, bestens seh- und hörbar gestreamt vom „Virtuellen Hut“: ein zu Herzen gehendes, feines Konzert, dieses Mal mit Liebesliedern, die einen literarisch-musikalischen Bogen vom 12. bis ins 21. Jahrhundert spannten. Der Bogen reichte von Walther von der Vogelweide bis zu Nena und zwei ganz großen deutschen Liedermachern, Reinhard Mey und Klaus Hoffmann. Andreas Richter sang sich, einfühlsam am Piano begleitet von Christa Spies, durch das Dauerthema Liebe, das vor allem in der doch gerade so seltsamen, kontaktreduzierten Zeit wichtig ist.
anwe Würgendorf. Am Samstag konnte man sich die mittlerweile zweite Präsentation des Kulturbüros der Gemeinde Burbach aus dem Heimhof-Theater ansehen, bestens seh- und hörbar gestreamt vom „Virtuellen Hut“: ein zu Herzen gehendes, feines Konzert, dieses Mal mit Liebesliedern, die einen literarisch-musikalischen Bogen vom 12. bis ins 21. Jahrhundert spannten. Der Bogen reichte von Walther von der Vogelweide bis zu Nena und zwei ganz großen deutschen Liedermachern, Reinhard Mey und Klaus Hoffmann. Andreas Richter sang sich, einfühlsam am Piano begleitet von Christa Spies, durch das Dauerthema Liebe, das vor allem in der doch gerade so seltsamen, kontaktreduzierten Zeit wichtig ist.
Trotz alledem fanden mehr als 150 Zuschauer ihren virtuellen Weg ins Heimhof-Theater, und sie kamen aus Salzburg, Berlin, Zwickau und Siegen, spendeten sogar 270 Euro für „Support Your Local Artists“, für die gute Sache, die Unterstützung lokaler Künstler.
Walther von der Vogelweide, Pope und Mey
Mit Walther von der Vogelweides „Wol mich der Stunde“, einem Liebeslied aus dem 12. Jahrhundert, eröffneten Andreas Richter und Christa Spies den Abend, um dann mit Klaus Hoffmanns „Weil du nicht bist wie all die anderen“ in ein Liebeslied eines modernen Liedermachers einzutauchen. Andreas Richter fragte sich mit den Worten „Irren ist menschlich, Vergeben göttlich“ des englischen Dichters Alexander Pope aus dem frühen 18. Jahrhundert, warum gerade das Verzeihen in der Liebe oft so schwer ist, um eben dieses Problem gleich darauf im bekannten Song „Verzeih“ von Reinhard Mey treffend zu beleuchten.
Aber was wäre die Liebe ohne Kinder, die einzigartig, großartig – und Engel sind, jedoch auch nicht immer. Richter wünschte sich jedoch mit Klaus Hoffmann: „Jedes Kind braucht einen Engel“ und vor allem einen, „der es auffängt, wenn es fällt“. Wahre und warmherzige Worte in kalten Zeiten.
Liebe zwischen Glück und Marktwert
Ja, verliebt sein ist was Feines, und sich sehr lange zu lieben, auch etwas ganz Tolles: Richter präsentierte als „Beleg“ dafür Reinhard Meys „Lass Liebe auf uns regnen“, einen Song, der diesen Zustand der schon lange währenden Liebe so prägnant vorstellt. Jedoch könne es auch passieren, dass, wenn man sich lange liebt, einem plötzlich auffalle, dass der andere einen besser kenne als man sich selbst. Das sei beängstigend, könne gleichwohl aber auch ein Glücksfall sein. Niemand habe das besser beschrieben als Nena in ihrem Song „In meinem Leben“.
Aber auch zur käuflichen Liebe hatten Andreas Richter und Christa Spies treffend etwas zu sagen: Mit Klaus Hoffmanns „Salambo“ hatten sie einen schmissigen, deftig-delikaten Song im Gepäck, mit dem sie bevorzugt das männliche) Publikum mit in den gleichnamigen Vergnügungsschuppen und in seine Abgründe nahmen, um dann mit „Die Zeit des Gauklers ist vorbei“ von Reinhard Mey den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. – Für eine solch runde Performance räkelt man sich doch mangels Ausgehmöglichkeit nur allzu gern auf dem heimischen Sofa herum!
Autor:Anna Maria Weber (Freie Mitarbeiterin) aus Siegen |
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