Geschicke Kreuztals gelenkt
Ex-Stadtdirektor Eugen Röller (78) gestorben
sz Eichen. Im Alter von 78 Jahren ist am Samstag der langjährige Stadtdirektor Eugen Röller verstorben. Von 1959 bis 1968 leitete der aus Wittmund/Ostfriesland gebürtige Verwaltungsfachmann im Rathaus die Geschicke des Amtes Ferndorf, von 1969 bis Ende 1982 hatte er als Kreuztaler Stadtdirektor an der Entwicklung der Kindelsbergstadt entscheidenden Anteil.
In den Anfangsjahren setzte sich Röller mit Nachdruck dafür ein, die Infrastruktur zu entwickeln. Wichtig waren ihm dabei besonders die Schulen. So sticht die Einweihung der Ernst-Moritz-Arndt-Realschule 1964 besonders hervor. Das Bemühen um ein eigenes Gymnasium führte 1969 zu einem weiteren Erfolg auf dem Weg zu einem kompletten Schulzentrum.
Röllers Wirken im Sinne einer positiven Stadtentwicklung bezog sich daneben maßgeblich auf den Wohnungsbau. So setzte er sich besonders dafür ein, das Reichsarbeitsdienstlager in Ferndorf zu beseitigen. Menschen aus den Baracken zu bringen, das war ihm ein Anliegen. In den Kontext passen auch die Anstrengungen der damaligen Gemeinde Kreuztal, in der Fritz-Erler-Siedlung neuen und genügend Wohnraum zu schaffen. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Kreuztaler Wohnungsbaugesellschaft setzte er dieses Engagement fort.
Für die kommunale Neugliederung trat Röller in der Weise ein, dass sie nicht als »Staatsakt« empfunden wurde, sondern einvernehmlich von allen Beteiligten getragen wurde. Die unterschiedlichen Standpunkte der Gemeinden versuchte er auszugleichen; die Bürgermeister brachte er stets von neuem an einen Tisch. Röller selbst nannte bei seinem Abschied 1982 weitere wichtige Ereignisse seines beruflichen Wirkens: die 900-Jahr-Feier in Ferndorf oder auch der erste Besuch Flicks im Amtshaus. Für seine Verdienste um Kreuztal erhielt Röller den Ehrenring der Stadt.
Unverhofft kehrte Röller sieben Jahre später auf die kommunalpolitische Bühne zurück - von 1989 bis 1994 gehörte er für die UWG dem Rat der Stadt Kreuztal an. Als Mitbegründer und »Zugpferd« verschaffte er den »Unabhängigen« einigen Rückhalt in der Bürgerschaft.
Nach seinem Rückzug als Stadtdirektor widmete sich Röller mehr denn je seinem Hobby, der Reiterei. Unter seinem Mitwirken entstand das Reitzentrum, daneben galt sein Engagement seiner eigenen Anlage.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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