Trainieren wie Madonna
Karin Cirkel vertreibt den inneren Schweinehund ihrer Kunden
mik Frenkhausen. Wer sich mit Karin Cirkel verabredet, spürt sein Herz schlagen. Da geht es Frauen und Männern gleich. Bald läuft Schweiß die Stirn hinab. Und es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen. Vom Ruhepuls, vom Fett. Und von dem Tier, das beides verteidigt: dem inneren Schweinehund. Denn die 30-Jährige mit den wasserblauen Augen ist »Personal Trainer«.
Madonna hat einen, Barbara Becker auch. Und Helmut Kohls Figur schreit nach einem persönlichen Fitness-Trainer Der Trend zum Body-Butler kommt natürlich aus den USA. Im Land der unbegrenzten Dienstleistung tauchten Personal Trainer plötzlich in den Chefetagen der Unternehmen auf. Die Manager fanden keine Zeit, um im Fitness-Studio zu schwitzen. Also holten sie sich das Fitness-Studio ins Büro.
Wer Karin Cirkel bucht, bekommt ein bisschen mehr. Nämlich Motivation und Hilfe auf dem Weg zum persönlichen Fitnessziel. Dazu die Expertin: »Ich habe eine Kundin, die möchte Marathon laufen.« Mit der joggt die ehemalige Gesundheitsberaterin der DAK durch Wald und über Wiesen. Dann gibt es da zwei Manager in ihrer Kundenkartei. Mit denen geht sie baden: Aqua-Training heißt das Programm, das Gelenke schont.
Wer das »Cirkel-Training« wünscht, hat die Qual der Wahl: Kraftausdauer, Fettstoffwechsel-Training, mit Lang- oder Kurzhantel, Wirbelsäulengymnastik und Rückenkräftigung. Zum Entspannen gibt es Yoga und Autogenes Training. Und wer lieber draußen schwitzt: Joggen, Walking, Inline-Skating, Radfahren. Außerdem bietet sie Thai Do (Boxen und Taekwondo) und Aerobic an. Damit fing alles an: 1997 ließ sich Karin Cirkel zur Aerobic-Lehrerin ausbilden. Schuld daran war das Gesundheitsstrukturgesetz. Die 30-Jährige erinnert sich: »Da wurde mit einem Mal der gesamte Präventivbereich aus dem Angebot gestrichen.«
Da machte Gesundheitsberaterin Cirkel nicht mit. Sie belegte Kurse: Fitness, Thairobic (Kampfsportelemente und Aerobic). Sie erweiterte ihr Wissen über Ernährung, Stretching und Rückenleiden. Seitdem arbeitet sie eng mit einer Ernährungswissenschaftlerin und einer Heilpraktikerin zusammen.
Sie gibt Kurse in einigen Fitness-Studios und verpasst Aerobiclehrern den letzten Schliff. Seit September 2001 arbeitet Karin Cirkel selbstständig als »Personal Trainer«. Seit dem geht es im Kombi zu den Kunden. Und die legen sich zunächst einmal hin. Die Trainerin: »Beim ersten Termin habe ich eine klappbare Massageliege dabei.« Dann prüft sie Dehnung und Kraft, misst Blutdruck und Körperfettanteil. Der Kunde definiert das Ziel. Und Karin Cirkel weist den Weg.
Aerobic, Laufen, Krafttraining. Fünf Tage in der Woche. Ist »Personal Trainer« ein Lebensabschnitts-Job im Jugendwahn? Dazu erzählt Karin Cirkel eine Geschichte: Bei einem Treffen von Personal Trainern traf sie einen Kollegen jenseits der 50. Künstliches Knie, Bandscheibenvorfall, arbeitslos? Nicht ganz: Der Mann ist immer noch im Job. Und geht mit seinen Kunden Golf spielen und Segeln(karin.cirkel@cirkelpower.de/ www.personal-trainer-network.de).
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.