Knapp 200 Einwohner bei 300 Waldfest-Besuchern

- Beim Menschenkickerturnier waren viele Partien hart umkämpft. Im Bild ist das Spiel des Damen-Teams von „Henrys Rache“ gegen den Schalke-Fanclub Müsse. Foto: tika
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tika Röspe. Echtes Fritz-Walter-Wetter im Zusammenspiel mit einigen Sonnenstrahlen, die sich gelegentlich Bahn brachen - viele Fußballspieler würden bei dieser Beschreibung wohl von optimalem Wetter sprechen. Genau diese Bedingungen herrschten beim XXL Menschenkicker-Turnier, das am Samstag im Rahmen des traditionellen Waldfestes der Freizeitgruppe Röspe am Rösper Bahnhof stattfand. Insgesamt fünf Mannschaften hatten sich eingefunden, um gegeneinander anzutreten. Doch wer glaubte, dabei nur langweiligen Partien beiwohnen zu können, hatte sich geirrt.
Im Modus „Jeder gegen jeden“ kämpften die Mannschaften um den Sieg - oft wurde sogar spontan und scherzhaft eine taktische Formation während der Partien gebildet, um den Gegner in Bedrängnis zu bringen. Während dabei manche Spiele hart umkämpft waren und bis zur letzten Minute um den entscheidenden Treffer gespielt wurde, gab es andere Partien, die nicht deutlicher hätten ausfallen können. So erlebte die Burschenschaft Birkefehl im Eröffnungsspiel ein 0:9-Debakel gegen die Herrenmannschaft von „Henrys Rache.“ Dennoch wurden Differenzen auf dem XXL-Kickerplatz sportlich betrachtet und später „an der Theke ausgetragen“, wie einige Spieler immer wieder bekundeten.
Neben den genannten Mannschaften, traten außerdem der Schalke-Fanclub Müsse, die Damenmannschaft „Henrys Rache“ und das Team der FZG Röspe an. Im Anschluss an das Turnier fand das traditionelle Waldfest der FZG Röspe statt. „Die Resonanz bei diesem Fest ist in jedem Jahr enorm“, berichtete Michael Schmidt als stellvertretender Vorsitzender der FZG. Dies würden nicht zuletzt die hohen Besucherzahlen der vergangenen Jahre beweisen. Auch in diesem Jahr nahmen fast 300 Besucher am Waldfest teil. Angesichts der nur knapp 200 Einwohner in Röspe, sei diese Besucherzahl ein „enormer Erfolg“. Die Besucher und Vereine kämen aus den angrenzenden Orten, erklärte Schmidt.
Ein Grund für das Erscheinen der zahlreichen Gäste ist neben den verschiedenen Turnieren und Wettbewerben, die in unregelmäßigen Abständen in das Fest integriert werden, wohl auch die Live-Musik, die das Fest abrundet. Diesmal sorgten Frank Idem und Georg Grauel am Samstagabend im Festzelt für gute Stimmung.
Gestern fand dann ein Frühschoppen mit gemeinschaftlichem Erbsensuppenessen statt. Bereits seit 1976 veranstaltet die FZG das Waldfest am Bahnhof. Im selben Jahr hatte sich der Verein, der heute 140 Mitglieder zählt, gegründet. Damals begann eine Erfolgsgeschichte: „Heute ist die Veranstaltung ein fester Bestandteil im dörflichen Leben von Röspe – ein Höhepunkt in jedem Jahr“, freute sich Michael Schmidt. „1976 haben wir uns mit der Deutschen Bahn über eine Nutzung des Rösper Bahnhofs für das Waldfest verständigt“, berichtete FZG-Mitglied Dieter Saßmannshausen, der sich mit der Geschichte des Rösper Bahnhofs auseinandergesetzt hat.So stehe das Zelt des Waldfestes auf dem ehemaligen Gleisbett, bewies Saßmannshausen seine Kenntnisse. Früher hätten auf dem etwa 3,5 Hektar großen Gelände neben den Gleisanlagen eine Bahnhofshalle, eine Bedürfnisanstalt und ein Doppelhaus gestanden. Nachdem das Waldfest nach einigen Jahren nicht mehr wegzudenken gewesen sei, habe sich die „Interessengemeinschaft Rösper Bahnhof“ gegründet und das Gelände, das bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Betrieb war, von der DB erworben.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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