Mehr Fördergelder und ein besseres Rathaus-Klima
Das will Karl-Ludwig Völkel (SPD) für Erndtebrück suchen
schn Erndtebrück. Als die zweitstärkste Fraktion im Rat der Gemeinde Erndtebrück hat sich die SPD entschlossen, einen eigenen Kandidaten ins Rennen um den Bürgermeistersessel im nächsten Jahr zu schicken: Als Herausforderer von Amtsinhaber Heinz-Josef Linten wird Karl-Ludwig Völkel antreten (die Siegener Zeitung berichtete). Der 1947 geborene Vermessungsingenieur arbeitet heute im Ministerium für Landwirtschaft in Potsdam und kümmert sich dort um die anstehenden Flurbereinigungen und die dazugehörige Landschaftsentwicklung. Bis 1993 war das Siegener Amt für Agrarordnung sein Arbeitsplatz. Dann kam das Angebot, nach Brandenburg zu gehen, um dort die entsprechenden Verwaltungen mit aufzubauen.
Alter Hase örtlicher Kommunalpolitik
Seit 1981 hatte Völkel im Rat Erndtebrücks gesessen, zunächst als sachkundiger Bürger, dann als Ratsmitglied, schließlich übernahm er Fraktionsvorsitz und wurde stellvertretender Bürgermeister. 1990 kandidierte er für den Landtag, musste sich dann aber dem schwarzen Hochsauerland geschlagen gegeben. 1984 und 1989 war Karl-Ludwig Völkel schon mal als Kandidat fürs Bürgermeisteramt – damals in der kommunalen Doppelspitze noch ein rein repräsentatives – angetreten und seinen Kontrahenten unterlegen. Das soll sich 2004 nicht wiederholen.
Gegen CDU – mit FDP, UWG und Grünen
Sein erklärtes Ziel ist es, die absolute Mehrheit der CDU im Rat zu brechen um mit einer Koalition von SPD, FDP, UWG und Grünen zu regieren. Gespräche mit den anderen Parteien habe es schon gegeben. Denn nur mit der Unterstützung der anderen könne es einen Machtwechsel in der Edergemeinde geben. Eine eigene absolute Mehrheit hält er für unwahrscheinlich. Die Christdemokraten macht Völkel für den Stillstand in den vergangenen Jahren verantwortlich. Es seien viel zu wenige Fördertöpfe ausgenutzt worden, und Fördergelder seien dann nicht genug gebündelt worden. Aus seiner Arbeit im Ministerium wisse er, wie viel Unterstützung es gebe, zum Beispiel für die Dorfentwicklung im ländlichen Raum. An dieses Geld will er heran.
»Pragmatismus und ein offenes Ohr«
Pragmatismus und das Ohr beim Bürger, so lauten die Leitlinien für Karl-Ludwig Völkel. »Wir brauchen keine Prestigeprojekte, das Geld können wir sinnvoller einsetzen«, so nur eine der vielen Aussagen gegenüber der Siegener Zeitung. Im politischen Alltagsgeschäft will er auf Quereinsteiger setzen und immer ein offenes Ohr für die Bürger haben. Völkel fasst das in den Satz: »Es ist unser gemeinsames Werk.«
»Reine Mangelverwaltung« beenden
Anders sei da der politische Stil des Amtsinhabers, der häufig am Willen und den Bedürfnissen der Bürger vorbei entscheide Karl-Ludwig Völkel will auf Teamgeist in Rat und Verwaltung setzen und nicht wie Heinz-Josef Linten auf eine großzügige Auslegung der Gemeindeordnung, die ihn oft allein handeln lasse. Dies soll zu einem besseren Klima führen und damit auch Erndtebrück nach vorn bringen. Mit den Bürgern zusammen will Karl-Ludwig Völkel die »reine Mangelverwaltung« beenden und einen großen Schritt nach vorne machen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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