Straßenmeisterei Erndtebrück
Neuer Standort für 300 Kilometer Straße

- Die Straßenmeisterei in Erndtebrück stößt an ihrem bisherigen Standort an Kapazitätsgrenzen. Deshalb wird aktuell der Neubau vorbereitet.
- Foto: Martin Völkel
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Die Straßenmeisterei Erndtebrück zieht bis 2025 in den Industriepark Wittgenstein um. Aktuell wird als Standort über ein Grundstück nahe des Biomasse-Heizkraftwerkes diskutiert.
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Die Straßenmeisterei Erndtebrück zieht bis 2025 in den Industriepark Wittgenstein um. Aktuell wird als Standort über ein Grundstück nahe des Biomasse-Heizkraftwerkes diskutiert.
vö Bad Berleburg. Genug Platz für Personal und Gerätschaften, und das auf dem neuesten Stand der Technik – so lautet die Zielsetzung für den geplanten Neubau der Straßenmeisterei Erndtebrück der Straßen-NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen. Der zukünftige Standort liegt im interkommunalen Industriepark Wittgenstein und somit nur etwa 500 Meter Luftlinie entfernt vom aktuellen Domizil. Der Landesbetrieb Straßen NRW steht in konkreten Verkaufsverhandlungen mit dem Zweckverband Region Wittgenstein für ein Grundstück an der Zufahrtsstraße „Am Gäuseberg“. Das gut 11.000 Quadratmeter große Areal befindet sich direkt gegenüber des Biomasse-Heizkraftwerkes.
Straßenmeisterei Erndtebrück: Neubau könnte im Herbst 2025 fertig sein
Ralf Wortmann, Leiter des Referates Gebäudemanagement im Landesbetrieb, kündigte in der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes Region Wittgenstein einen Zeitraum von drei Jahren bis zur Fertigstellung an. Das könnte im Herbst 2025 der Fall sein. "Uns geht es um saubere und ansprechende Detaillösungen, auch wenn es sich um einen Industriebau handelt." Christoph Koch, Vorsteher des Zweckverbandes Wittgenstein, freute sich über "eine Lösung für alle drei Kommunen mitten in Wittgenstein, an hervorragender Stelle". „Wir brauchen eine leistungsfähige Straßenmeisterei, um den vielen Anforderungen an den Straßenunterhaltungsdienst gerecht zu werden. Vor allem im Winterdienst ist das im Meistereibezirk Erndtebrück durch die Höhenlage eine besondere Herausforderung. Der neue Standort bietet dafür die ideale Ausgangslage, da er sich zentral in Wittgenstein befindet und die drei Kommunen im Zuständigkeitsbereich so schnell erreicht werden können“, wird Straßen-NRW-Niederlassungsleiter Ludger Siebert in einer Pressemitteilung zitiert.
Das Streckennetz im Meistereibezirk Erndtebrück umfasst immerhin rund 300 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Bereich der Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück. Für die tägliche Arbeit einer Straßenmeisterei sind Betriebs- und Werkstattgebäude, eine Streuguthalle mit Soletank für den Winterdienst, aber auch Besucher- und Mitarbeiterstellplätze notwendig. Am bisherigen Standort in Leimstruth stößt die Straßenmeisterei inzwischen an ihre Kapazitätsgrenzen. „Die derzeitigen Platzverhältnisse sind sehr beengt und Ausbau- oder weitere Entwicklungsmöglichkeiten gibt es nicht“, sagt Siebert. Und weiter: „Nach dem Erwerb des Geländes kann durch den geplanten Neubau ein effizienter, wirtschaftlicher und zukunftsfähiger Standort für die Straßenmeisterei entwickelt werden.“
Straßenmeisterei Erndtebrück: Referat Gebäudemanagement hat fünf Konzepte entwickelt
Das Referat Gebäudemanagement hat in Abstimmung mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Meisterei bereits fünf verschiedene Konzepte entwickelt, in denen die Gebäude des Neubaus jeweils unterschiedlich angeordnet und strukturiert wurden. Bei der Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile hat sich ein für diesen Standort sinnvolles und praktikables Konzept als Vorzugsvariante herausgestellt, das nun weiterverfolgt wird. Neben den Betriebs- und Werkstattgebäuden gehören auch eine Betriebstankstelle, Lagergebäude, Kehrgutboxen, die Streuguthalle mit eigenem Soletank und Soleaufbereitung sowie eine offene Remise für Fahrzeuge zum Planungsumfang. Dem Thema Nachhaltigkeit wird eine besondere Bedeutung beim Neubau beigemessen. So wird neben Solarthermie, Photovoltaik, Dachbegrünung und insektenfreundlicher Gestaltung der Außenanlagen auch eine rückbaufreundliche Hybridbauweise der neuen Straßenmeisterei geplant. Ralf Wortmann: "Das Thema E-Mobilität wird immer wichtiger. Der Einstieg erfolgt natürlich im Pkw-Bereich, aber auch bei uns gibt es immer mehr Nutzfahrzeuge, die nachziehen."
Bislang 1,9 Millionen Euro Gewerbesteuer
Die langfristige Investition in den Industriepark Wittgenstein in Schameder zahlt sich für die drei beteiligten Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück aus – nicht nur in Form von Arbeitsplätzen, sondern auch mit Gewerbesteuern. Bislang wurden 1,9 Millionen Euro in die Kassen der drei Kommunen gespült. Diese Zahl wurde in der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes Region Wittgenstein genannt. 2019 waren es rund 280 000 Euro, im Corona-Jahr 2020 etwa 212 000 Euro.
Verbandsvorsteher Christoph Koch kündigte zudem eine öffentliche Veranstaltung am Mittwoch, 8. Juni, 18 Uhr, bei Busch Fliesen im Industriepark an. Thema soll das Radverkehrskonzept für Wittgenstein sein: „Wir möchten den Fahrradverkehr weiter voranbringen“. Beteiligt seien auch die neue ADFC-Gruppe Wittgenstein und der Mountainbike-Verein aus Bad Laasphe.
Zudem berichtete Christoph Koch über Überlegungen der drei Kommunen, die Entsorgung von Ast- und Strauchschnitt gemeinsam auf die Beine zu stellen. Cycleenergy, Betreiber des Biomasse-Heizkraftwerkes, habe Interesse an einer Verarbeitung des Materials. In den Gesprächen gehe es sogar um eine kreisweite Zusammenarbeit, also auch mit den Städten und Gemeinden im Siegerland.


Autor:Martin Völkel (Redakteur) aus Bad Berleburg |
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