Corona-Pandemie
Wittgensteiner feiern Gottesdienste im Stadion und auf dem Schlosshof

- Gottesdienst-Premiere an Heiligabend unter freiem Himmel: Auf dem sehr schön geschmückten Schlosshof gehörte der musikalische Rahmen den Sängerinnen und Sängern des Chores „Singsation“.
- Foto: Martin Völkel
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vö/vc Erndtebrück/Bad Berleburg. Ein Gottesdienst ohne Kirchgebäude, ohne die gewohnte Umgebung – funktioniert das denn? Es geht – das haben die Gemeinden in Wittgenstein schon oft unter Beweis gestellt. Waldgottesdienste, Andachten auf dem Schlosshof oder Gottesdienste an der Haflinger Hütte in Erndtebrück sind nur einige der zahlreichen Ausnahmen von der Regel. In Zeiten der Pandemie ist mehr denn je Kreativität gefragt. Dennoch war es am Freitag nicht nur in Erndtebrück eine Premiere: Heiligabend draußen feiern – das war neu. In Wittgenstein gab es mehrere Gottesdienste bei frischen Temperaturen, mal in Benfe am Sportplatz, auf dem Bad Berleburger Schlosshof oder auf dem Schützengplatz in Wemlighausen. Draußen zu feiern, erlaubte auch problemlos die Anwendung der 3-G-Regel – geimpft, genesen oder getestet.
Gottesdienst im Pulverwaldstadion Erndtebrück
Die ev. Kirchengemeinde Erndtebrück organisierte den Heiligabend-Gottesdienst im Rund des Pulverwaldstadions. „Es ist etwas windig, etwas improvisiert. Aber ich bin froh, endlich wieder an Heiligabend Gottesdienst machen zu können“, begrüßte Pfarrerin Kerstin Grünert ihre Gemeinde im Pulverwald. Während der Gemischte Chor Erndtebrück und die Klangschmiede Wittgenstein mit dem Posaunenchor auf der Tribüne Platz nahmen, stand Kerstin Grünert am Spielfeldrand. 237 Gäste hatten sich insgesamt eingefunden – eine Besuchermenge, die nur schwerlich unter 2-G-Bedingungen in die Kirche gepasst hätte. Der Mindestabstand lässt grüßen.

- Improvisierte Krippenszene mit zahlreichen Kindern auf dem Kunstrasen des TuS Erndtebrück.
- Foto: Christian Völkel
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In ihrer Predigt zog Kerstin Grünert Parallelen zur Weihnachtsgeschichte. Jesus habe erbärmlich und gar nicht standesgemäß angefangen. Mit Blick auf den Stall sei Weihnachten eine „Draußen-Geschichte“ – auch wenn es in Israel damals wohl kaum so kalt wie in Erndtebrück gewesen sei. Die Erndtebrücker Pfarrerin verwies auf die leere Krippe, bedauerte den Umstand, dass es kein Krippenspiel gab. Da intervenierte Sabine Menn. Mit einigen Kindern, die bereits das Krippenvideo in der Kirche gedreht hatten, stellte sie sich zu einem Krippenspiel-Standbild auf. Wo die Kostüme fehlten, taten es Schilder mit der Rollenbeschreibung. Nicht wenige Gottesdienst-Besucher wurden so Teil der Krippenszene.

- Pfarrerin Kerstin Grünert vor ihrer Gemeinde: 237 Menschen fanden sich an Heiligabend zum Gottesdienst ein.
- Foto: Martin Völkel
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Tolle Atmosphäre beim Gottesdienst am Schlosshof in Bad Berleburg
Eine außergewöhnliche Atmosphäre herrschte auch auf dem Schlosshof in Bad Berleburg – dorthin hatte die ev. Kirchengemeinde einen von zwei Open-Air-Gottesdiensten an Heiligabend verlegt. Zudem wurde das Geschehen live in die Wohnzimmer übertragen. Mehr als 200 Besucher wollten mit dabei sein, „um auch in dieser Zeit miteinander zu sein“, wie es Pfarrerin Claudia Latzel-Binder formulierte. Zumal: „Die Botschaft der Weihnachtsgeschichte passt perfekt in diese Zeit.“ Dass es nach dem Ausfall im Vorjahr nun wieder möglich sei, einen Gottesdienst in Präsenz zu feiern, sei außergewöhnlich. Und dass dies wiederum auf dem Schlosshof stattfinden konnte, machten Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und seine Lebenspartnerin Carina Axelsson möglich – die beide viel Beifall der Gäste erhielten. Weil sie sich zudem auch noch aktiv ins Geschehen einbrachten und aus der Weihnachtsgeschichte vorlasen. Der musikalische Rahmen gehörte den Sängerinnen und Sängern des Chores „Singsation“ mit wunderschönen Weihnachtsliedern.
Autor:Redaktion Wittgenstein aus Bad Berleburg |
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