Karl Kraus: Mit spitzer Feder Satire und Polemik
Vortrag von Peter Schmöle (Köln) | Kein Zweifel: "Der Hund ist treu, aber sollen wir uns deshalb ein Beispiel an ihm nehmen. Er ist doch nur den Menschen treu und nicht dem Hund." (aus Karl Kraus: Sprüche und Widersprüche 1909) Der aus einer assimilierten jüdischen Familie stammende Karl Kraus, Schriftsteller, Satiriker und Jongleur der deutschen Sprache hat so lange er lebte Menschen polarisiert und fasziniert. Schon in frühen Jahren bekämpfte er die konservative und liberale Presse. Den neu entstandenen Ideologien, die um 1900 und früher entstanden sind, stand er ablehnend gegenüber (Psychoanalyse, Zionismus) und sah einzig in der Assimilation der europäischen Juden das (einzige) Mittel den Antisemitismus zu bekämpfen. Die Rassisten und Antisemiten bekämpfte und verspottete Kraus. Als Gegner des ersten Weltkrieges positionierte er sich gegen die Meinung der Bevölkerungsmehrheit. Kraus förderte und entdeckte zahlreiche schriftstellerische Talente (z.B. Else- Lasker-Schüler). Mit langjährigen Freunden brach er oft wegen Nichtigkeiten den Kontakt ab (z.B. Franz Werfel). Ein widersprüchliches und interessantes Leben. Bis heute streiten sich Literaturwissenschaftler und die Historiker über das Werk dieses Schriftstellers.
- 19.00 Uhr
- Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.
- (0271) 2 01 00
- http://www.cjz-siegen.de
Autor:Kulturbüro Siegen-Wittgenstein aus Siegen |
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