Die Zukunft in Freudenberg denken

- Prof. Dr. Hilde Schröteler-von Brandt im Anwohner-Gespräch. Die Wissenschaftlerin referierte im Ratssaal des Freudenberger Rathauses zum Uni-Projekt. Foto: mgro
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mgro Freudenberg. Die Auftaktveranstaltung des Projekts der Uni Siege zur Zukunft des Altern Fleckens fand jetzt im Raatssaal des Freudenberger Rathauses statt. Das Interesse der Bewohner des „Alten Fleckens“ war groß, als Prof. Dr. Ing. Hilde Schröteler-von Brandt das Projekt des Fachbereichs Architektur und Städtebau der hiesigen Universität vorstellte.
Entstanden aus einer Anfrage der Stadt Freudenberg, die zukünftige Entwicklung des Stadtkerns unter der Berücksichtigung des demografischen Wandels zu untersuchen, geht es nach der Erhebung und Auswertung von statistischen Daten nun in die nächste Phase des Projektes. Fest steht: Auch in Freudenberg schrumpft die Bevölkerung, wenn auch nicht so stark wie in anderen Kommunen. Untersucht wurde neben der Gesamteinwohnerzahl speziell die Situation im „Alten Flecken“, also der 120 „Hausstellen“.
Zwar haben sich die Anwohnerzahlen z. B. der Marktstraße, der Mittelstraße und der Unterstraße von 1998 bis 2008 erhöht, aber der Anteil der über 64 Jährigen (23,9 Prozent) ist deutlich höher als der der unter 17-Jährigen (12,6 Prozent). Berücksichtigt werden müssten auch etwaige Leerstände von Wohnungen und Geschäftsräumen. Schröteler-von Brandt hob hervor: „Freudenberg hat mit dem Alten Flecken ein Alleinstellungsmerkmal, das eine hohe Bedeutung für die Stadt, aber auch für die ganze Region hat. Gemeinsam mit den Anwohnern wollen wir in einen Ideenaustausch und eine Diskussion kommen, wie weitere Planungen unter Einbeziehung der Daten aussehen können. Unser Anliegen ist es, diesen Prozess mit Informationen und Beispielen zu Unterstützen.“
In moderierten Arbeitsgruppen mit den Bewohnern der Altstadt sollen nun – nicht öffentlich – bis zum Jahresende Ansätze erarbeitet und der Stadt eine Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen für die zukünftige Entwicklung übergeben werden. Bürgermeister Eckhard Günther machte deutlich, dass „die Stadt Freudenberg die Planungen zur Stadtentwicklung stoppt, bis die Ergebnisse des Projektes vorliegen. Es gibt den Rahmenplan, in dem Absichten erklärt sind, aber diese sind nicht unveränderbar. Die Politik hält sich aus dem nun beginnenden Prozess heraus, um den Bewohnern und Geschäftsleuten die Möglichkeit zur Mitarbeit zu geben.“
Nach der Projektvorstellung wurden im anschließenden Austausch rasch die unterschiedlichen Interessen deutlich. Während etliche Bewohner die Wohnqualität durch Events und Tourismus reduziert sahen, befürchteten andere einen weiteren Rückgang des Einzelhandels und den Verlust der Attraktivität für auswärtige Gäste.Am Ende der Veranstaltung trug sich der Großteil der Anwesenden für die Beteiligung an den Arbeitsgruppen ein und nutzte damit die Chance zur aktiven Mitgestaltung.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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