Kastanie wird gefällt

- Die Tage der Kastanie an der Bahnhofstraße sind gezählt. Foto: pebe
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pebe Freudenberg. Ein „stadtbildprägender Baum“ ist sie wohl nicht. Aber sie ist groß, schlank, sie ist gesund und den Anwohnern der Bahnhofstraße seit vielen Jahren vertraut. Demnächst aber wird die Kastanie an der Bahnhofstraße in Freudenberg, gleich neben der alten Brücke und dem gesperrten Treppenabgang, den Motorsägen zum Opfer fallen.
Dies sieht die Planung des Landesbetriebs Straßen NRW, Niederlassung siegen, vor. In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses hatte Hans-Walter Gieseler (CDU) die Verwaltung gefragt, was denn im Zuge der Verlegung und des Neubaus der Asdorfer Straße mit dem Baum geschehen werde und ob es Planungen für eine „Ersatzpflanzung“ gebe.
Der für die Maßnahme zuständige Landesbetrieb Straßen NRW nehme die Frage der Ausgleichspflanzung „sehr ernst“, erwiderte Baudezernent Karl-Hermann Hartmann. Allerdings fehle der Stadtverwaltung bislang noch ein detaillierter Plan, wie die Ausgleichsmaßnahmen aussehen sollten. Aber, überlegte er, die Asdorfer Straße solle im Bereich der Terrassenhäuser zur Stadtstraße „zurückgebaut“ werden. Dort sollten Straßenbäume „wie bei einer Allee“ angepflanzt werden. Er könne sich vorstellen, dass im Zuge dieser Bepflanzung der Ausgleich geschehen solle.
Die SZ fragte in der Siegener Niederlassung des Landesbetriebs nach: „Was die Ausbaupläne angeht, muss die Kastanie gefällt werden“, erklärte Guido Baumann, technischer Angestellter des Betriebs. Der Baum stehe zu nah an der Stützmauer und zudem „genau in der Verkehrsfläche“.
Und der Ausgleich? Der erfolge im Zuge der Umsetzung des „landespflegerischen Begleitplans“, der für jede Straßenbaumaßnahme erforderlich sei, erklärte dazu Baumanns Kollege Winfried Behle, Projektleiter in der Planungsabteilung. Behle bestätigte die Vermutung des Freudenberger Baudezernenten.In dem Begleitplan würden alle Eingriffe wie Fällungen, Entsiegelungen usw. bilanziert. „Man kann jetzt aber nicht sagen, dass für die Kastanie zwei Bäume an der Asdorfer Straße gepflanzt werden“, sondern die Anpflanzungen dort seien Teil der Gesamtbilanzierung, in die der Verlust der Kastanie mit einfließe, so Behle.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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