Marco Sorgi vom Hotel zur Altstadt Freudenberg
Mit Zuversicht in den Corona-Winter

- Fast den kompletten Dachstuhl einnehmend, ziehen sich die Rohre der Lüftungsanlage über eine weite Fläche. Im Corona-Winter soll sie für ein wohltemperiertes Ambiente und wenig Aerosole sorgen.
- Foto: Sarah Benscheidt
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
sabe Freudenberg. Normalerweise ist jetzt die Zeit, in der die Gastronomie beginnt, sich langsam nach drinnen zu verlagern. Und das, geht es nach Marco Sorgi, kann auch weiterhin funktionieren. Den Inhaber des Hotels zur Altstadt trifft die SZ zum Gespräch in seiner gemütlichen Enothek – Tee und Cappuccino darf man sich aber erst recht schmecken lassen, bevor der Chef persönlich Notiz davon genommen hat, wie aus dem großen Desinfektionsmittelspender ein ordentlicher Pump genommen, die Maske festgezurrt und sich auch nur auf dem zugewiesenen Platz niedergelassen wurde. Klingt streng? Ist es aber gar nicht. Nur Corona-konform (und dazu ziemlich freundlich). Und dazu die beste Werbung, um auch im Winter Gäste bei sich im Restaurant begrüßen zu können (siehe Interview).
sabe Freudenberg. Normalerweise ist jetzt die Zeit, in der die Gastronomie beginnt, sich langsam nach drinnen zu verlagern. Und das, geht es nach Marco Sorgi, kann auch weiterhin funktionieren. Den Inhaber des Hotels zur Altstadt trifft die SZ zum Gespräch in seiner gemütlichen Enothek – Tee und Cappuccino darf man sich aber erst recht schmecken lassen, bevor der Chef persönlich Notiz davon genommen hat, wie aus dem großen Desinfektionsmittelspender ein ordentlicher Pump genommen, die Maske festgezurrt und sich auch nur auf dem zugewiesenen Platz niedergelassen wurde. Klingt streng? Ist es aber gar nicht. Nur Corona-konform (und dazu ziemlich freundlich). Und dazu die beste Werbung, um auch im Winter Gäste bei sich im Restaurant begrüßen zu können (siehe Interview).
Marco Sorgi will seinen Gästen die Angst nehmen
Helfen Heizpilze und Wolldecken nicht mehr als Schutz vor steifen Gliedern beim Wildlachsessen, dann müsse ein Hygienekonzept an die Gäste kommuniziert werden, das Angst nimmt: „Wir und sicherlich auch viele unserer Kollegen sind gerade für die jetzt kälteren Tage im Innenraum mit einer gut funktionierenden Lüftung mit temperierter Luft bestens aufgestellt. Kein Gast muss dabei frieren oder in der Zugluft sitzen. Der schnelle Luftaustausch und damit auch eine schnelle Entfernung von Aerosolen gewährleistet einen guten Infektionsschutz in einer angenehmen Atmosphäre.“
Das durchdachte Hygienekonzept, so Sorgi, gebe es natürlich schon längst und länger. Jetzt gehe es darum, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen – „unsere Gäste mit dem Konzept in Berührung zu bringen, Aufklärungsarbeit zu leisten.“ Die Leute denkt er, merkten das. „Dass man sich Zeit nimmt, persönlich am Empfang steht und freundlich die Regeln erklärt.“ Und die, sagt Sorgi, könnten mit ein wenig humoristischer Untermalung auch gleich Angst- und Eisbrecher sein. „Ich sage dann immer: ,Das geht ganz einfach. Wenn Sie sitzen, kann die Maske runter, stehen Sie auf, muss sie drauf.’ Dann haben viele schon ein Lächeln im Gesicht und dann ist es für uns alle gleich viel angenehmer.“
Höhere Stromkosten im Hotel zur Altstadt Freudenberg
Aber: Nicht nur mit Freundlichkeit, Service und Händedesinfektion will der Gastronom seine Gäste wieder zum Essen einladen. Neben Können, Kochen und konstanter Hygieneüberwachung setzen Sorgi und sein Team gerade in diesem Corona-Winter auf Filterbetrieb. „Unsere Lüftungsanlage garantiert einen kontinuierlichen Luftaustausch in allen unseren Räumen.“ Eigentlich, so erklärt der Gastronom beim Besehen der riesigen Frischluftfilteranlage, sei die Anlage früher nur gelaufen, wenn sich im vollen Restaurant die Luftqualität verschlechtert hatte – und im Sommer. „Dann aber nur für ein paar Stunden.“ Jetzt läuft das anders. Das Restaurant und die Räume, die eigentlich für Veranstaltungen genutzt werden, werden jetzt dauerhaft belüftet. „Dadurch entstehen nun natürlich doppelt so viele Heiz- und Stromkosten“, erklärt Sorgi. Vielleicht sogar bis zu 30 Prozent Mehrkosten im Monat, er müsse schauen, wie es sich entwickelt.
Mehr Strom, mehr heizen, mehr Desinfektionsmittel, mehr Blätter für die Datenerfassung, Spuckschutz, Masken – ein Betrieb unter Corona-Richtlinien kostet. Auch Nerven. „Natürlich, das ist manchmal nicht einfach“, sagt Sorgi. „Aber ich bin ein Kämpfer und ich liebe, was ich tue.“
Autor:Sarah Benscheidt (Redakteurin) aus Siegen |
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