Mögliches Baugebiet "Aufm Heidchen"
Wohnraum für Oberfischbach

- Die Einwohnerzahl von Oberfischbach ist leicht rückläufig – auch deswegen soll hier ein neues Baugebiet ausgewiesen werden.
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cs Oberfischbach. Erst Oberfischbach, dann Heisberg und schließlich Büschergrund. Auf diese Priorisierung für zu entwickelnde Baugebiete legte sich der Freudenberger Ausschuss für Stadtentwicklung, Kultur und Touristik in seiner Januar-Sitzung fest und kam damit dem Wunsch der Stadtverwaltung nach, die sich eine Rangfolge gewünscht hatte. Schließlich könne nicht in allen Orten gleichzeitig mit der Planung begonnen werden. In der jüngsten Sitzung des Gremiums präsentierten die Stadtplaner nun erste Ergebnisse.
Nach eingehender Prüfung verschiedener Areale legte sie der Politik eine Beschlussvorlage vor, nach der die Planungen für ein Wohngebiet „Aufm Heidchen“ fortgeführt werden sollen. In Südhanglage könnten dort, oberhalb der Oberfischbacher Straße auf einer 3,4 Hektar messenden Fläche, in zwei Bauabschnitten 32 Grundstücke geschaffen werden.
Fachausschuss gab rasch grünes Licht
Große Diskussionen blieben im Ausschuss aus, das Gremium gab am Mittwoch einstimmig grünes Licht für das weitere Vorgehen. Daniel Knie (SPD) resümierte, dieses Areal sei das „beste Gebiet zur Entwicklung. Wir werden dem genau so folgen, lassen Sie uns die Entwicklung starten.“ Und Martin Breloer (CDU) meinte, man sei gut beraten, die große Variante auszuwählen. „Wir müssen uns auf den Weg machen“, stellte der Christdemokrat fest.
Vier Bereiche im Fokus der Betrachtungen
Dieser Weg wird jedoch ein langer. Für die Stadtverwaltung galt es zunächst, sich auf ein konkretes Gebiet festzulegen. Vier Bereiche wurden im Zuge der Analyse tiefergehend betrachtet: Neben dem Areal „Aufm Heidchen“ rückten die potenziellen neuen Baugebiete „Oberhalb Kirchenparkplatz“, „Berscheweg Erweiterung“ und „Katzenberg“ in den Fokus der umfangreichen Betrachtungen. Zwei davon nicht zum ersten Mal: Den aktuellen Ergebnissen legte die Verwaltung eine Machbarkeitsstudie eines Planungsbüros aus dem Jahr 2015 zugrunde, die damals bereits im Ausschuss vorgestellt wurde. Das rund 0,9 Hektar große Areal „Oberhalb Kirchenparkplatz“, auf dem nach einer ersten Einschätzung sieben Gebäude hätten entstehen können, war nach einer Bürgerversammlung im März 2016 praktisch aus dem Rennen – die Grundstückseigentümer stimmten einer freiwilligen Umlegung nicht zu. Und die Erweiterung des Berscheweges würde nach Einschätzung der Stadtverwaltung lediglich den kurzfristigen Bedarf an Wohnbaugrundstücken in Oberfischbach decken. Eine landesplanerische Zustimmung für den „Katzenberg“, der ebenso wie „Aufm Heidchen“ in einer großen und kleinen Variante untersucht wurde, erscheint nach Einschätzung der Verwaltung unwahrscheinlich: Dem Areal östlich des Ortskerns fehlt eine städtebauliche Anbindung an das Freudenberger Dorf.
Planungen für "Aufm Heidchen" sollen forciert werden
Aufgrund dieser Einschränkungen sollen nun die Planungen für „Aufm Heidchen“ vorangetrieben werden. Das Gebiet wartet mit fußläufigen Verbindungen in die Landschaft und entlang der Kirche in den Ortskern auf und würde durch eine geschwungene Straße, die mit einen neuen Kreisverkehr an der L 565 anschließt, erschlossen. Die Verwaltung sieht zudem die Chance für Synergieeffekte: Über eine direkte Zufahrt an diesen Kreisverkehr könne die Problematik der Feuerwehr sinnvoll gelöst werden. In der Tat liegt das Gerätehaus, dem nach der geplanten Zusammenführung der Löschgruppen Niederndorf-Dirlenbach und Oberfischbach eine größere Bedeutung zukommen wird, an der engen Oberfischbacher Straße alles andere als verkehrsgünstig. Da falle es nicht so sehr ins Gewicht, dass die externen Erschließungskosten – darunter fallen alle Arbeiten, die außerhalb des Areals notwendig werden – deutlich höher als in allen anderen Gebieten liegen. Insbesondere der neue Kreisverkehr würde der allgemeinen Verkehrssicherheit dienen, während bei den übrigen Arealen keine oder nur geringfügige Synergieeffekte festzustellen seien.
Keine Alternative für ein neues Baugebiet
Eine Alternative für die Erschließung eines neuen Baugebietes in Oberfischbach sehen die Stadtplaner übrigens nicht: Der Stadtteil weise weder rechtskräftige Bebauungspläne noch größere unbebaute Flächen im Innenbereich auf, der Anteil von Baulücken zum Gebäudebestand sei der geringste im Stadtgebiet. Und: Es gebe einen deutlichen Bedarf an neuen Baugrundstücken, da Oberfischbach im Gegensatz zu anderen Stadtteilen mit Neubaugebieten eine (leicht) sinkende Einwohnerentwicklung aufweist. Auch deswegen blickte Martin Breloer bereits in die Zukunft: Beim Verkauf der Grundstücke müsse darauf geachtet werden, dass diese nicht als bloße Investition erworben würden – schließlich wolle man junge Familien in Oberfischbach ansiedeln.
Autor:Christian Schwermer (Redakteur) aus Siegen |
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