Wie man sich schützt

Deutschland friert: Das macht die Kälte mit dem Körper

Kälte ist unangenehm – und kann unter Umständen auch gefährlich werden.

Kälte ist unangenehm – und kann unter Umständen auch gefährlich werden.

Kälte gehört zum Winter dazu, klar. Aber es gibt Menschen, für die sehr niedrige Temperaturen gefährlich werden können. Generell gilt: „Wer mit Kälte nicht so gut klarkommt, sollte sich mit entsprechender Kleidung und seinem Verhalten schützen oder anpassen“, erklärt Andreas Matzarakis, Professor am Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung in Freiburg. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

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Was passiert bei Kälte mit unserem Körper?

„Unser Körper hat eine ideale Betriebstemperatur von 37 Grad – bei dieser Temperatur funktionieren wir am besten“, erklärt Matzarakis. Wenn draußen aber eine niedrige Temperatur herrscht, muss der Körper diesen Temperaturunterschied ausgleichen. Das kann eine sehr große Belastung für den Körper werden. Zwar verfüge der Mensch an sich über eine große Anpassungsfähigkeit, so der Experte. Je mehr der Körper die Außentemperatur aber ausgleichen muss, umso stärker kühlt er gleichzeitig auch ab.

„Kühlt der Körper zu stark ab, kann es zu Erfrierungen und nach einer gewissen Zeit auch zum Tod kommen“, erklärt Matzarakis. Wann es gefährlich werde, hänge aber von individuellen Faktoren ab. So kühlen Menschen, die einen hohen Körperfettanteil haben, nicht so schnell aus. Grund dafür ist, dass Wärme über die Körperoberfläche abgegeben wird – was bei schlanken Menschen schneller geht. Aber auch die Fitness spielt eine Rolle.

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Nicht nur vor Erfrierungen sollte man sich schützen. Wenn sich die Gefäße bei Kälte zusammenziehen, steigt der Blutdruck. Das kann dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten zufolge dazu führen, dass Patientinnen und Patienten mit hohem Blutdruck im Winter unter Umständen ihre blutdrucksenkende Medikation erhöhen müssen.

Wie kann man sich vor Kälte schützen?

Laut Matzarakis gibt es drei Möglichkeiten, um den Körper zu schützen: die Aktivität erhöhen, um so mehr Wärme zu erzeugen; das Verhalten an die Kälte anpassen; auf entsprechende Kleizung achten. „Im besten Fall schütze ich meinen Körper mit einer Kombination aus den drei Möglichkeiten“, sagt Matzarakis. Weil zuerst die Extremitäten – also Ohren und Nase und dann Hände und Füße – frieren, sollte man nicht vergessen, diese bei Kälte auch zu bedecken, empfiehlt Matzarakis. Sonst könne es zu einer Mangeldurchblutung kommen.

So geschützt spricht dann auch nichts dagegen, selbst bei Kälte einen Spaziergang zu unternehmen.

Macht Kälte müde?

Die Müdigkeit, die viele Menschen im Winter verspüren, muss nicht zwingend mit der Kälte in Verbindung stehen. Oft ist an „Wintermüdigkeit“ nämlich der Botenstoff Melatonin schuld, der vom Körper im Winter an dunklen Tagen in größeren Mengen produziert wird. Helfen können dann Bewegung, frische Luft und eine ausgewogene Ernährung.

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Wer ist bei Kälte besonders gefährdet?

Vorsicht ist besonders bei Babys und älteren Menschen geboten. „Babys können sich nicht selbst schützen oder ihre Aktivität ändern – daher kann Kälte für sie auch gefährlicher werden“, erklärt Matzarakis. Besonders gefährdet sind daher Neugeborene. Aus diesem Grund sei es sehr wichtig, Babys bei Kälte gut mit wärmender Kleidung zu schützen.

Gerade bei älteren Menschen komme dann noch der aktuelle Gesundheitszustand und die Krankengeschichte hinzu. Oft sei die Anpassungsfähigkeit an Kälte bei älteren Menschen nicht mehr ausreichend, erklärt Matzarakis. Da sei es dann besonders wichtig, sich richtig anzuziehen, starke Kälte unter Umständen zu meiden und auch mal mit warmen Getränken entgegenzuwirken.

Welche Kleidung schützt am besten vor Kälte?

„Das Zwiebelprinzip ist das Beste, das man bei Kälte befolgen kann“, sagt Matzarakis. Dabei ziehe man mehrere Schichten eng anliegender Kleidung übereinander an. Jan Beringer, Textilforscher vom Prüfdienstleister Hohenstein, erklärt, dass Fasern, die viel Luft einschließen können, auch besser isolieren. Besonders gut eignen sich Beringer zufolge dafür Daunen: „Kein textiles Material der Welt ist in der Lage, eine so hohe Wärmeisolation darzustellen.“

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Bei Kleinkindern bietet sich vor allem Wolle an, da diese die Körpertemperatur des Kindes reguliert, wie die AOK empfiehlt.

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