Schlechte Angewohnheit oder schädlich für die Gelenke?

Es knackt wohl: Warum manche Menschen mit den Fingern knacken

Wer seine Finger überdehnt, hört häufig ein Knackgeräusch.

Wer seine Finger überdehnt, hört häufig ein Knackgeräusch.

Am Arbeitsplatz, in der Bahn oder im Restaurant: Manche Menschen verspüren regelmäßig den Drang, die Gelenke in den Fingern knacken zu lassen – oft zum Leidwesen der Anwesenden. Während einige das Knacken lediglich als lästig empfinden, verspüren Menschen mit Misophonie dabei sogar starken Ekel oder Angst.

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Lange Zeit hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass das Fingerknacken die Gelenke schädigt und etwa zu Arthrose führen kann – wohl um Fingerknackerinnen und -knackern diese Marotte abzugewöhnen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten das bereits widerlegen. Doch warum verspüren manche Menschen überhaupt den Drang, mit den Fingern zu knacken? Und wie kann man damit aufhören?

Durch freigesetzte Gase wird ein Knacken erzeugt

Fingergelenke knacken, wenn sich die Gelenkflächen voneinander lösen, erklärt der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Der dazwischenliegende Raum, in dem die Gelenkschmiere sitzt, nimmt infolgedessen zu und der dadurch entstehende Unterdruck setzt Gase frei – das Knackgeräusch entsteht.

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Ein pausenloses Knacken ist allerdings nicht möglich, betont der BVOU. Der Körper sorge nämlich selbst für natürliche Pausen, so der Verband. „Wenn es einmal geknackt hat, muss man erst wieder das Gas entstehen lassen, das dauert einen Moment.“

Fingerknacken als schlechte Angewohnheit

Doch warum knacken manche Menschen überhaupt mit den Fingern? „Aus medizinischer Sicht hat das Fingerknacken keine positive Wirkung auf den Körper“, erklärt der BVOU. Es sei vielmehr eine schlechte Angewohnheit, ähnlich wie beispielsweise das Nägelkauen.

Manche Menschen empfinden die Knacklaute auch als psychische Entlastung und kommen daher dem Bedürfnis, mit den Fingern zu knacken, nach. Eine Entspannung oder Entlastung für die Gelenke sei dies allerdings nicht.

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Keine Schäden durchs Fingerknacken zu befürchten

Wer mit den Fingern knackt, richtet dem BVOU zufolge allerdings zumindest keinen direkten Schaden an. Die Gelenke in den Fingern seien durch mehrere Bänder stabilisiert und können dem absichtlichen Knacken standhalten. Übertreiben sollte man es aber nicht.

Anders sieht es dem Verband zufolge etwa bei Gelenken am Hals oder der Halswirbelsäule aus. „Dort kann es durch das Knacken zu Instabilitäten kommen“, so der BVOU. Hier gilt es, das absichtliche Knacken auf jeden Fall zu vermeiden.

Wer dennoch mit dem lästigen Knacken der Fingergelenke aufhören möchte, kann auf ein einfaches Mittel zurückgreifen: Der BVOU empfiehlt, die Hände mit einer fetthaltigen Lotion einzucremen. „Dadurch sind die Finger beschäftigt und das Biegen der Gelenke fällt durch das Fett der Lotion schwerer.“

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