Gesundheit in und um Siegen

Die viel diskutierte Krankenhausreform soll kommen, doch aktuell prägt eher der Streit zwischen NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach das öffentliche Bild. Umso aufschlussreicher zeigte sich jetzt die jüngste Ratssitzung in Bad Berleburg.

Das Kollegium des Altenheims St. Elisabeth in Netphen informierte sofort die Mariengesellschaft. Die betreffende Mitarbeiterin wurde fristlos gefeuert. Der Betreiber nennt ihr Verhalten „menschenverachtend“.

Eine Portalpraxis ist nichts anderes als ein knallharter Filter. Nur so kann das Siegener St. Marien-Krankenhaus sein Ziel erreichen, dass nur noch Patienten mit gravierenden Krankheiten behandelt werden. Aber Medizinische Fachangestellte dürften mit dieser Aufgabe überfordert sein.

Die Klinik hat in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung einen Empfangstresen ins Foyer gebaut. Medizinische Fachangestellte sollen dort entscheiden, ob der Patient behandelt wird oder weggeschickt wird, um in eine Arztpraxis zu gehen. Wird dieses Modell Schule machen?

In das Hallenbad Daaden wird man Millionen investieren müssen. Personal für den Betrieb zu gewinnen, wird zunehmend schwieriger. Trotzdem hat der Verbandsgemeinderat zum Bad ein Zukunftsbekenntnis erster Klasse abgegeben.

Mittlerweile versorgt der Verein 1500 Familien - das übersteigt die Möglichkeiten der Helfer. Im Kreis-Gesundheitsausschuss berichteten die Organisatoren der Tafel von massiven Problemen - vor allem, weil Lebensmittel immer teurer werden.

Das Schlaflabor des Klinikum Siegens musste vor über einem Jahr schließen. Dr. Jörg Hinrichs - Chefarzt für Schlafmedizin - versucht aber weiter, Patienten mit Schlafstörungen ambulant zu helfen. Er gibt Tipps, was man gegen Schlafstörungen machen kann und erklärt, was ein „Gedankenstuhl“ damit zu tun hat.

Für Siegener Patienten hätte die Krankenhausreform negative Folgen, sagt Klinikum-Chef Ingo Fölsing. Das Kreisklinikum müsste womöglich seine Thoraxchirurgie zugunsten von Herne oder Dortmund abgeben.

Mit dem langjährigen WKA-Chef ist der Aufstieg Bad Berleburgs zu einem der bedeutendsten Gesundheitsstandorte Nordrhein-Westfalens verbunden.

Ein Siegener Senior wählt sich die Finger wund. Er selbst muss ins Krankenhaus, für seine demenzkrankte Frau benötigt er einen kurzzeitigen Pflegeplatz. Einen solchen zu finden, ist gar nicht mal so einfach.

Die Nummer 116117 für den ärztlichen Notdienst kennt fast jeder. Die Betreiber der Arztrufzentrale NRW haben über Nacht einen neuen Dienstleister beauftragt und die bisherige Belegschaft freigestellt. Die 150 Betroffenen am Standort Duisburg sind empört.

Einen Kranken pflegen, das bedeutet für einen Angehörigen: 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche für ihn da zu sein. Wer sich dieser Aufgabe stellt, stößt schnell an seine psychischen und oft auch körperlichen Grenzen. Wie die Caritas pflegenden Angehörigen helfen will.

Wenn die Knorpelschicht in der Hüfte oder im Knie verschleißt, wird‘s schmerzhaft. Doch wann führt kein Weg mehr an einem künstlichen Gelenk vorbei? Der Orthopäde Dr. Patrick Löhr stellt klar: „Sie sind derjenige, der entscheidet.“

Überbelastung, Kostenexplosion und Nachwuchsmangel: Das Ärztenetz Wittgenstein/Hinterland zeigt sich aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen alarmiert. Die ambulante Versorgung vor allem auf dem Land sehen die Mediziner als akut gefährdet. Das fordern sie jetzt.

Rund 17.000 depressiv erkrankte Menschen im Kreis Siegen-Wittgenstein könnte es laut Statistik geben. Die Grünen fragen nach Hilfeangeboten. Allein gelassen muss sich niemand fühlen, aber die Hilfsangebote sind fast alle in Siegen konzentriert.