Sassenroth: Leben im Holzhaus seit 25 Jahren
Ehepaar Utsch ist umgeben von Fichte

- Marlies und Erhard Utsch fühlen sich ihren eigenen vier Wänden aus Holz bis heute sichtlich wohl.
- Foto: dach
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
dach Sassenroth. 25 Jahre: Das ist mal ein Langzeit-Test. Und das Holzhaus im Rosengarten in Sassenroth hat diesen Test mit Bravour bestanden. „Wir fühlen uns immer noch wohl“, sagt Erhard Utsch.Seit einem Vierteljahrhundert leben er und seine Frau Marlies umgeben von Fichtenbalken. Ein Holzhaus ist auch heute noch eher ungewöhnlich, Mitte der 1990er dürfte das sogar etwas Exotisches gewesen sein. Dabei sei ihr Bekanntenkreis damals durchaus skeptisch gewesen. Sie müssten sich wohl eine Katze anschaffen, der Mäuse wegen, habe es geheißen. Oder: Bloß genügend Zahnstocher bereithalten, um die Löcher, die der Holzwurm hinterlasse, wieder zu verschließen. Mit den Jahren stellte sich heraus: alles Quatsch.
Verwandte und Bekannte helfenEin Haus aus Stein kam für beide nie infrage.
dach Sassenroth. 25 Jahre: Das ist mal ein Langzeit-Test. Und das Holzhaus im Rosengarten in Sassenroth hat diesen Test mit Bravour bestanden. „Wir fühlen uns immer noch wohl“, sagt Erhard Utsch.Seit einem Vierteljahrhundert leben er und seine Frau Marlies umgeben von Fichtenbalken. Ein Holzhaus ist auch heute noch eher ungewöhnlich, Mitte der 1990er dürfte das sogar etwas Exotisches gewesen sein. Dabei sei ihr Bekanntenkreis damals durchaus skeptisch gewesen. Sie müssten sich wohl eine Katze anschaffen, der Mäuse wegen, habe es geheißen. Oder: Bloß genügend Zahnstocher bereithalten, um die Löcher, die der Holzwurm hinterlasse, wieder zu verschließen. Mit den Jahren stellte sich heraus: alles Quatsch.
Verwandte und Bekannte helfen
Ein Haus aus Stein kam für beide nie infrage. Sie stammt aus Oberbayern, er hat eine Zeit lang in Mittenwald gelebt. Im Oktober 1994 gingen die Arbeiten los. Das Kellergeschoss wurde allerdings gemauert. Ein Tribut an die Hanglagen im südlichen Siegerland. „Oben drauf“ kam Fichte aus Vorarlberg. Der Aufbau war – zumindest in Grundzügen – innerhalb einer Woche erledigt. Sämtliche Verwandte und Bekannte wurden zusammengetrommelt. „Dann ging es los“, berichtet Erhard Utsch.
Die Materialwahl hat sich als goldrichtig herausgestellt. „Das ist Holz aus dem Hochgebirge.“ Das sei viel langsamer gewachsen als die Bäume hierzulande – und damit viel dichter. Erhard Utsch: „Du siehst nirgendwo Risse.“ Die Balken haben eine Stärke von 15 Zentimetern und sind mit doppelten Nuten und Federn miteinander „verzahnt“. Auch der Fußboden besteht aus Fichte.
Holz arbeitet
Allerdings: Das Haus hat sich mit den Jahren gesetzt. Holz arbeitet eben, wie man so schön sagt. Rund sechs Zentimeter ist der Bau „runtergekommen“, meint Erhard Utsch. „Das siehst du an den Gardinen.“ Die hätten irgendwann gekürzt werden müssen.
Der Weg zu den eigenen vier Holzwänden war wohlüberlegt. Viele, viele Häuser haben sich die Utschs im Vorfeld angeschaut, sind vor allem sonntags deshalb immer wieder herumgefahren. „Zum Leidwesen unserer jüngsten Tochter“, meint Marlies Utsch mit einem Augenzwinkern.
Hauberg wird selbst bewirtschaftet
Der ökologische Gedanke hat bei der Entscheidung seinerzeit eher keine Rolle gespielt, „vielleicht im Hintergrund“, sagt Marlies Utsch. Dieser Aspekt kam erst im Laufe der Zeit voll zum Tragen. Mittlerweile wird das Haus mit einer Solaranlage und einem wasserführenden Holzofen samt Pufferspeicher geheizt. Der Hauberg wird – Ehrensache – selbst bewirtschaftet. Zehn bis zwölf Raummeter werden hier pro Heizperiode klimaneutral verfeuert. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Gasbrennwertheizung nur noch selten ihren Dienst verrichtet. Zuletzt haben die Sassenrother nach fünf Jahren den Tank nochmal auffüllen lassen – obwohl der bei Weitem noch nicht leer gewesen sei.
Ehepaar wird das Holz nicht leid
Klar, auch ein Holzhaus will gepflegt werden. Rund alle fünf Jahre steht ein Außenanstrich an. Im Inneren aber ist noch nicht einmal ein Quadratzentimeter behandelt worden. „Ich wollte keine Chemie“, betont Erhard Utsch.Vor allem die Wärme und das Wohnklima führt das Ehepaar ins Feld, wenn es nach den Vorteilen ihres Häuschens befragt wird. Und: „Es wird mir nie leid, gegen das Holz zu gucken“, so Marlies Utsch.


Autor:Achim Dörner (Redakteur) aus Betzdorf |
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