Konzept Ganztagsschule ging auf
Rektor Nentwig:
AG stellten im Hüttenhaus ihr Können unter Beweis / Andrang beim »Tag der offenen Tür«
rai Herdorf. »Das war wunderschön«, sagte ein Mädchen in der ersten Reihe im Hüttenhaus Herdorf zu seinem Mitschüler, nachdem gerade Auszüge aus dem Musical »Grease« zu sehen waren. Recht hatte die Schülerin der Regionalen Schule Herdorf. Und dem starken Beifall beim Finale und zwischen den einzelnen Tanz- und Musikdarbietungen – nicht nur bei »Grease« – nach zu urteilen, sahen das die weiteren Zuschauer im gut besuchten Hüttenhaus genauso.
Die Gäste hatten eine wirklich tolle Bühnenshow zu sehen bekommen, mit der sich nun ein ganz besonderes Schuljahr an der Regionalen Schule dem Ende zu neigt – die Ganztagsschule wird ein Jahr alt. Bei dem erweiterten Schulangebot werden den Schülern unterschiedliche Arbeitsgemeinschaften (AG) angeboten. Diese sind Musical, Chor, Gesang und Tanz – um nur einige aus dem musischen Bereich zu nennen. Lehrer und außerschulische Partner leiten die AG, deren Teilnehmer am Freitagabend auf den berühmten Brettern im Hüttenhaus ihr Können und Talent bewiesen.
Ob als Solisten oder im Chor, die Schüler beeindruckten mit Live-Gesang, z.B. beim Musical »Grease«, beim Song »Killing me softly« von Roberta Flack und beim Covern von ABBA-Ohrwürmern. Sehenswert waren die Tanzdarbietungen, und die Inliner-AG donnerte mit atemberaubendem Tempo als »Starlight-Express« über die Bühne. Das Jugendorchester und die Instrumental-AG, von Musiklehrer Klaus Weller geleitet, konnte sich ebenfalls starken Beifalls sicher sein. Die AG »Nähen und Schminken« hatte sich um das passende »Outfit« der insgesamt knapp 100 Darsteller gekümmert, und die Moderationsbeiträge waren in der AG »Kreatives Schreiben« entstanden. Ein Leckerbissen der besonderen Art war die lustige Sportgala, die das Kollegium für den bunten Abend vorbereitet hatte. Dieser war erstmals und maßgeblich unter der Regie von Konrektorin Lena Daub veranstaltet worden. Nachdem bereits die Theater-AG kürzlich »Die Physiker« auf die Bühne gebracht hatte (die SZ berichtete), standen nun die musischen Bereiche im Rampenlicht. Bei einem »Tag der offenen Tür« am Samstag gab es einen weiteren Einblick in das Wirken der Schule. Ein italienisches Fünf-Gänge-Menü servierten die Schüler in der Mensa, und mit dem Westerwaldverein unternahm die Gruppe Bergbau eine anderthalbstündige Exkursion durchs Städtchen.
Seidenmalerei und Töpferei, Experimente mit Farben und natürlich viele Bühnendarbietungen wie »Das Gespenst von Canterville« boten einen umfassenden Einblick in die Aktivitäten der Regionalschule. Diese besuchen derzeit 168 der insgesamt 420 Schüler. Die hohe Anmeldezahl – nur mit rund 70 war gerechnet worden – habe anfangs zu räumlichen Problemen geführt, berichtete Rektor Nentwig. Nach dem Premierejahr zog er nun eine sehr positive Bilanz. Aufgrund der vielen persönlichen Gespräche im Rahmen der Ganztagsschule habe sich ein ganz anderes Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern ergeben. Als wichtigster Aspekt sei festzustellen, dass sich die Noten der Schüler über die Förderkurse verbessert hätten. Bei einigen Schülern seien die Leistungen merklich gestiegen.
»Die Ganztagsschule ist ein Gewinn«, betonte Nentwig. Dass die Ganztagsschule einmal Pflichtschule werde, könne er sich gut vorstellen. Für das kommende Schuljahr werde sich die Zahl der Ganztagsschüler bei etwas über 100 einpendeln, prognostizierte der Schulleiter. Er betonte, dass das Kollegium hinter der Ganztagsschule stehe.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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