Strutweg wird nach 40 Jahren ausgebaut
Ende der Holperstrecke in Sicht/Drei Jahre Bauzeit/Rat Herdorf gab »grünes Licht«
ruth Herdorf. Lang, lang ist's her, als das letzte Mal Hand an den Strutweg angelegt wurde. Man muss schon intensiver im Archiv suchen, um darüber noch Unterlagen zu finden. Soweit aus den Archivakten noch nachvollziehbar, wurde dem Strutweg Anfang der 60er Jahre (wahrscheinlich 1962) letztmalig eine »Deckenerneuerung« verpasst. Dementsprechend stellt sich diese Straße heute dar – als eine natürliche Verkehrsberuhigung. Wer will sich schon das Fahrwerk ruinieren?
Überall hat's Risse
Über die gesamte Ausbaulänge sind Risse in der Fahrbahn vorhanden, teilweise brechen einzelne Stücke aus der Fahrbahndecke heraus. Die Natursteinrinnen zur Straßenentwässerung sind auf ihrer gesamten Länge erneuerungsbedürftig. Noch nicht einmal ein durchgehender Bürgersteig ziert diese Straße. Und wenn ein paar Meter Gehsteig vorhanden sind, dann sind sie noch nicht einmal befestigt.
Wie es unter der Fahrbahndecke aussieht, kann man nur erahnen. Fest steht, dass die Stadt jetzt diese Aufgabe anpacken will und den Strutweg von der Einmündung in den Dammerweg bis zur Einmündung in den Wolfsweg »von Kopf bis Fuß liften« will, sprich ausbauen. Am Mittwoch gab der Rat dazu »grünes Licht«.
5,50 Meter breite Fahrbahn
Was die Ausbauart betrifft, ist vorgesehen, an der Talseite einen 1,50 Meter breiten Bürgersteig (Verbundpflaster) herzustellen. Die Fahrbahn soll auf einer Breite von 5,50 Meter (bituminös) ausgebaut werden. Auf den noch zur Straße gehörenden Restflächen an der Bergseite soll ein Schrammbord von mindestens 0,50 Meter Breite ebenfalls in Verbundpflasterbauweise hergestellt werden.
Sämtliche Anschlüsse erneuern
Die Anlieger werden einige Geduld aufbringen müssen, denn der Ausbau soll rund drei Jahre dauern. Schließlich muss die gesamte Kanalisation erneuert werden, und wahrscheinlich führen zu einzelnen Häusern noch alte Bleileitungen zur Trinkwasserversorgung. Daher wird die Gesamtmaßnahme in drei Bauabschnitten durchgeführt. Der Baubeginn ist für Mitte Mai vorgesehen, wobei der genaue Termin noch mit der bauausführenden Firma Robert Schmidt aus Müschenbach abgestimmt werden muss.
Entsprechend der gängigen Praxis bei Ausbaumaßnahmen im Bereich der Stadt Herdorf sollen bei Beginn der Straßenbaumaßnahme Vorausleistungen in voller Höhe der voraussichtlichen endgültigen Ausbaubeiträge erhoben werden. Angesichts der dreijährigen Bauzeit hält es die Verwaltung für sinnvoll, die Vorausleistungen in drei Jahresraten aufzuteilen. Für die Anlieger wird es nicht ganz »knüppeldick«– kommen, »denn wir haben ein günstiges Ausschreibungsergebnis erzielt«, versichert Bürgermeister Uwe Erner. Mit unter die neue Fahrbahndecke kommen Telefon- und Erdgasleitungen. Das RWE will seine Stromkabel noch nicht unterirdisch verlegen und belässt es bei den Dachständern. Auch das erspart den Anliegern zusätzliche Kosten.
Keinerlei Einwände
Mitte Februar wurde bereits eine Anliegerversammlung durchgeführt und den Anwohnern das Procedere erläutert. Gegen die Ausbauart gab es keinerlei grundsätzliche Widersprüche. Über die Höhe der voraussichtlich zu zahlenden Beiträge werden die Strutweg-Anwohner in den kommenden Tagen informiert.
Zur Deckung der voraussichtlich in diesem Jahr anfallenden Straßenbaukosten wurden im Haushaltsplan insgesamt 290000 e bereit gestellt. Für die in den folgenden beiden Jahren zu erwartenden Ausgaben wurden Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 650000 e veranschlagt.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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