Bürgerwindpark Hilchenbach/Kirchhundem
Bauantrag für Windräder gestellt

- 13 Jahre nach dem Bau des ersten Bürgerwindparks in Hilchenbach wurde jetzt der erste Bauantrag für zehn weitere Anlagen in der Nachbarschaft gestellt. Auf Kirchhundemer Terrain gelegen sollen sie Teil eines interkommunalen Projekts sein.
- Foto: Jan Schäfer
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
js Kirchhundem/Hilchenbach. Ein ganzes Jahrzehnt hat es gedauert – jetzt hat Günter Pulte beim Kreis Olpe den Bauantrag für zehn Windräder eingereicht. Sie sollen Teil des interkommunalen Bürgerwindparks „Rothaarwind II“ werden, der auf dem Höhenzug auf den Gebieten der Gemeinde Kirchhundem und der Stadt Hilchenbach mit insgesamt 17 „Mühlen“ Strom erzeugen und über Erndtebrück ins Netz einspeisen soll.
Reihe von Gutachten notwendigVerschnaufen kann der Windmüller damit keinesfalls – ein eingereichter Antrag, auch wenn er vier Aktenordner umfasst, ist noch lange kein genehmigter. Daher ist Pulte, der das Projekt gemeinsam mit dem Windradhersteller Enercon aus dem Emsland vorantreibt, inzwischen mehr als vorsichtig geworden, wenn es um das Schätzen von Zeitfenstern geht.
js Kirchhundem/Hilchenbach. Ein ganzes Jahrzehnt hat es gedauert – jetzt hat Günter Pulte beim Kreis Olpe den Bauantrag für zehn Windräder eingereicht. Sie sollen Teil des interkommunalen Bürgerwindparks „Rothaarwind II“ werden, der auf dem Höhenzug auf den Gebieten der Gemeinde Kirchhundem und der Stadt Hilchenbach mit insgesamt 17 „Mühlen“ Strom erzeugen und über Erndtebrück ins Netz einspeisen soll.
Reihe von Gutachten notwendig
Verschnaufen kann der Windmüller damit keinesfalls – ein eingereichter Antrag, auch wenn er vier Aktenordner umfasst, ist noch lange kein genehmigter. Daher ist Pulte, der das Projekt gemeinsam mit dem Windradhersteller Enercon aus dem Emsland vorantreibt, inzwischen mehr als vorsichtig geworden, wenn es um das Schätzen von Zeitfenstern geht. „Wann wir bauen können, ist derzeit noch nicht absehbar.“ Das Verfahren, das der Antrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz durchlaufen muss und für das aufwendige Artenschutzuntersuchungen mit einer ganzen Reihe von Gutachten nötig waren, wird nun von der Behörde zunächst auf Vollständigkeit überprüft. Danach wird ein förmliches Verfahren eröffnet, bei dem die Öffentlichkeit beteiligt wird und Einwendungen Gehör finden. „Gerne auch konstruktive Kritik“, schmunzelt Pulte.
17 Windräder geplant
Rund 750.000 Euro haben der Rahrbacher und seine Partner bereits investiert in die Planungen der 17 Windräder – Arbeitszeit nicht eingerechnet. Um die 80 Verträge mit Waldeigentümern wurden geschlossen. Immer wieder galt es, auf neue Rahmenbedingungen einzugehen. Beispiel Hilchenbach: Die Stadt war acht Planungsjahre mit im Boot, versuchte sich an der Ausweisung neuer Vorrangzonen, in denen die sieben Siegerländer Anlagen des Bürgerwindparks stehen sollten. Stets mussten die Planungen angepasst werden, und dennoch wurden sie immer wieder von neuen Vorgaben wechselnder Regierungen aus der Bahn geworfen.
Konzentrationszone spielt keine Rolle
Hilchenbach entschied sich daher 2019, die kommunale Leitplanung aufzugeben. Deswegen läuft eine Genehmigung nun über das genannte Bundesimmissionsschutzgesetz, bei dem Konzentrationszonen keine Rolle spielen – hier werden die jeweiligen Standorte einzeln betrachtet und auf Ausschlusskriterien abgeklopft. Der Bauantrag für die sieben Windräder auf Hilchenbacher Terrain ist noch in der Vorbereitung, so Pulte. Wann er eingereicht werden kann, steht noch nicht fest. Zuständig ist hier der Kreis Siegen-Wittgenstein.
Windpark für Bürger vor Ort
Wie viele Anteilseigner sich am Bürgerwindpark beteiligen werden, steht derweil noch nicht fest. Zwar haben die Investoren bereits auf einer Infoveranstaltung detailliert aufgezeigt, was sie vorhaben auf dem Rothaarkamm. „Es gibt auch eine Liste mit Interessenten“, berichtet Pulte, der in Littfeld vor 20 Jahren seine erste „Mühle“ baute und sieben Jahre später auch den ersten Hilchenbacher Bürgerwindpark mit fünf Anlagen ans Netz brachte. Erst wenn es sehr konkret werde, gehe es an die Beteiligung – Vorrang haben dann die Bürger vor Ort.
Autor:Jan Schäfer (Redakteur) aus Siegen |
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