Glasscheiben gegen Corona
Ratssaal in Hilchenbach aufgerüstet

- Die einen vergleichen es mit einem Aquarium, die anderen mit einem Spiegelkabinett: Bei der Corona-gerechten Parzellierung ihres Ratssaals setzt die Stadt Hilchenbach auf sehr viel Glas.
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js Hilchenbach. Der Kreis lässt Sitzungen von Gremien ausfallen, andere Kommunen weichen auf große Säle und Sporthallen aus, um die politischen Gremien zusammentrommeln zu können. Die Stadt Hilchenbach aber hat Geld in die Hand genommen und ihren Ratssaal aufgerüstet. In der vergangenen Woche kamen die Stadtverordneten nach mehrmonatigem Exil in der Realschulaula wieder in gewohntem Rund zusammen.Der Wunsch nach einer Lösung für den Ratssaal kam aus Reihen der Politik, erfüllt wurde er in geradezu massiver Bauweise. Die Stadt kaufte für rund 7500 Euro Sicherheitsglas ein und ließ die Scheiben von Rathauspersonal in Eigenleistung auf die Tische setzen.
js Hilchenbach. Der Kreis lässt Sitzungen von Gremien ausfallen, andere Kommunen weichen auf große Säle und Sporthallen aus, um die politischen Gremien zusammentrommeln zu können. Die Stadt Hilchenbach aber hat Geld in die Hand genommen und ihren Ratssaal aufgerüstet. In der vergangenen Woche kamen die Stadtverordneten nach mehrmonatigem Exil in der Realschulaula wieder in gewohntem Rund zusammen.Der Wunsch nach einer Lösung für den Ratssaal kam aus Reihen der Politik, erfüllt wurde er in geradezu massiver Bauweise. Die Stadt kaufte für rund 7500 Euro Sicherheitsglas ein und ließ die Scheiben von Rathauspersonal in Eigenleistung auf die Tische setzen. „Entsprechende, alternative Angebote mit der Verwendung von Plexiglas für die Ausstattung lagen deutlich höher und zwar zwischen 10 000 bis 14 000 Euro Materialkosten“, erklärt Stadtsprecher Hans-Jürgen Klein auf Anfrage der Siegener Zeitung.
Reinigung ohne Verschleiß
Die Stadt Hilchenbach hat sich aber nicht nur aus Kostengründen gegen die Verwendung von Plexiglas entschieden, sondern auch um eine ordentliche und regelmäßige Reinigung ohne „Verschleiß“ dauerhaft sicherstellen zu können, so Klein weiter.Die Kosten für die neue Scheibenwelt dürften sich nach städtischer Kalkulation schon sehr bald auszahlen: Pro Ratssitzung spart die Stadt künftig etwa 1500 Euro ein: So hoch sei der Zusatzaufwand für jede in der städtischen Realschulaula ausgerichtete Ratssitzung gewesen. „Sowohl hinsichtlich der Akustik als auch was die Sicht bei Vorträgen betraf, gestaltete sich die Beteiligung an der Ratssitzung insbesondere für die Stadtverordneten schwierig, die in den letzten Reihen Platz nehmen mussten“, blickt Hans-Jürgen Klein auf die drei Ratssitzungen zurück, die auf dem Schulberg stattgefunden haben. Möglich gemacht habe die jetzige Corona-gerechte Lösung zur Nutzung des Ratssaals auch die Verkleinerung des Rates von 41 auf 33 Mitglieder zur neuen Wahlperiode – verbunden mit dem geringeren Sitzplatzbedarf.
Ergebnis ist gewöhnungsbedürftig
Das Ergebnis der gläsernen Corona-Sicherheitsmaßnahme ist gewöhnungsbedürftig. Die freie Sicht durch den Saal ist durch die in unterschiedlichen Winkeln ausgerichteten Scheiben behindert, auch akustisch bleibt es etwas herausfordernd. Schnell machten bei der ersten Ratssitzung erste Bezeichnungen wie „Spiegelkabinett“ oder „Aquarium“ die Runde – einige Stadtverordnete wähnten sich in einem Ticketschalter. Immerhin: Der Saal ist nach aktuellen Kriterien wieder nutzbar. Wann die Scheiben wieder abmontiert werden, ist derzeit völlig offen. „Wir haben zunächst einmal für die Ewigkeit gebaut“, sagt Hans-Jürgen Klein mit Blick auf die stabile Bauweise.
Autor:Jan Schäfer (Redakteur) aus Siegen |
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