32-Jährige wartet wochenlang auf Befund
Wenn Corona den Krebs aussticht

- Die 32-jährige Stella (Name geändert) und ihr Partner können nach Wochen der Angst und Ungewissheit wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
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- hochgeladen von Klaus-Jürgen Menn (Redakteur)
ph Hilchenbach. Nach Wochen der Angst und Ungewissheit blickt Stella (Name geändert) endlich wieder hoffnungsvoll in die Zukunft. Bis vor wenigen Tagen sah das noch ganz anders aus. Die 32-Jährige leidet an Gebärmutterhalskrebs. Die erschütternde Nachricht traf die Nordsiegerländerin wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Eigentlich hatte sie im August einen Arzttermin vereinbart, weil es mit der Babyplanung nicht funktionierte. Eine Woche nach dem Abstrich folgte ein Anruf aus der Praxis mit der dringenden Bitte, vorbeizukommen. Danach war ihre Welt eine andere.
Stella unterzog sich der empfohlenen ambulanten Therapie, bekam Spritzen. Haare fielen aus. Vier Wochen dauerte der Zyklus. Dann zwei Wochen „einwirken“ lassen vor dem zweiten Kontroll-Abstrich.
ph Hilchenbach. Nach Wochen der Angst und Ungewissheit blickt Stella (Name geändert) endlich wieder hoffnungsvoll in die Zukunft. Bis vor wenigen Tagen sah das noch ganz anders aus. Die 32-Jährige leidet an Gebärmutterhalskrebs. Die erschütternde Nachricht traf die Nordsiegerländerin wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Eigentlich hatte sie im August einen Arzttermin vereinbart, weil es mit der Babyplanung nicht funktionierte. Eine Woche nach dem Abstrich folgte ein Anruf aus der Praxis mit der dringenden Bitte, vorbeizukommen. Danach war ihre Welt eine andere.
Stella unterzog sich der empfohlenen ambulanten Therapie, bekam Spritzen. Haare fielen aus. Vier Wochen dauerte der Zyklus. Dann zwei Wochen „einwirken“ lassen vor dem zweiten Kontroll-Abstrich. Normalerweise liegt dessen Ergebnis spätestens nach zwei bis drei Wochen vor, wie eine Assistenzärztin bestätigte.
„Ich hab’ am Rad gedreht"
Selbst dieser Zeitraum erscheint quälend lange, wenn einem gerade der Boden unter den Füßen wegbricht. Doch die Nerven der 32-Jährigen wurden auf eine noch härtere Geduldsprobe gestellt. Wenn sie mit einem Anruf einmal durchkam und nachfragte, wurde sie am anderen Ende der Leitung vertröstet: Der Befund liege noch nicht vor. Grund: eine Überlastung der Labore wegen Corona-Tests. Überspitzt könnte man schlussfolgern: Das Virus sticht den Krebs aus. Was in einem Menschen während solch einer Phase vorgeht, vermag ein Nichtbetroffener allenfalls erahnen. Furcht, Hilflosigkeit, Unsicherheit. „Ich hab’ am Rad gedreht, mir einen Kopf gemacht“, erzählt Stella erstaunlich gefasst und dennoch innerlich aufgewühlt.
Dann endlich, nach fünf zermürbenden Wochen – sieben nach dem Therapie-Ende – die erlösende Nachricht: Stufe 1 der Therapie hat Wirkung gezeigt, der Krebs hat sich zurückgebildet. Nicht komplett, aber immerhin von Stufe 3 auf Stufe 2 der fünfteiligen Skala.
"Wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk"
Für die Siegerländerin bedeutet das mehr als nur einen Hoffnungsschimmer. Denn Stufe 3, hatte man ihr zu verstehen gegeben, sei „an der Grenze zu ganz böse“. Als sie das Ergebnis erfuhr, übermannte – oder gendergerecht besser überfraute? – sie ein Gefühl der grenzenlosen Erleichterung: „Das war wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk – der glücklichste Tag neben unserer Hochzeit!“ Die war am 19.9.19.
Ausgestanden ist die Krankheit damit freilich noch nicht. Und abermals heißt es für die Patientin, auszuharren. Im Januar soll ein weiterer Kontroll-Abstrich erfolgen. Bis dahin herrscht Pause – außer jeder Menge Gedanken, die durch den Kopf der jungen Frau schwirren. Etwa, warum die Therapie nicht sofort nahtlos fortgesetzt wird, um möglichst eine weitere Verbesserung zu erzielen.
Gleichwohl vertraut Stella auf das Wissen und die Erfahrung der behandelnden Ärzte und übt sich notgedrungen in Geduld. Aber erneut weit über einen Monat auf den nächsten Befund warten zu müssen – das wünscht sie sich nicht. Corona hin oder her ...
Autor:Peter Helmes (Redakteur) aus Siegen |
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