60 Jahre Seite an Seite durchs Leben gegangen

- Maria und Josef Jakob feiern morgen diamantene Hochzeit. Ihr Sohn Michael wird den Festgottesdienst im „Siegerländer Dom“ halten. Foto: ruth
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ruth Niederfischbach. Diamantene Hochzeit können morgen die Eheleute Josef und Maria Jakob geb. Jakob feiern. Den Festgottesdienst im „Siegerländer Dom“ wird deren Sohn Michael halten, der in der Pfarrgemeinde Hasborn im Saarland tätig ist und für diesen Festtag natürlich nach Hause kommt.
Das Jubelpaar stammt aus Polen und kennt sich schon seit Kindheitstagen. Josef Jakob kommt aus Nadijow, seine Ehefrau aus Rakow. Wie vielen Menschen in der damaligen Zeit blieb den Jakobs das Flüchtlingsschicksal nicht erspart. Josef Jakob musste 1940 nach Lodz umsiedeln, wo er bis zu seiner Einberufung in die Wehrmacht 1942 als Briefzusteller arbeitete. 1943 geriet er in französische Kriegsgefangenschaft in Afrika und kehrte daraus erst 1948 wieder zurück.
Zunächst lebten die Jakobs im Kreis Hameln, wo sich sich am 20. August 1949 auch das Ja-Wort gaben. Erst im Zuge der Neuordnung Deutschlands kam das Ehepaar 1949 nach Niederfischbach. Zwei Töchter und zwei Söhne kamen hier zur Welt. Bis auf Pastor Michael Jakob leben alle noch im Kreis Altenkirchen. 32 Jahre arbeitete Josef Jakob bei der Firma Klos in Oberasdorf als Schweißer. Bis zu seiner Pensionierung fuhr er jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Viele im Ort werden ihn jedoch noch von einer anderen Tätigkeit her kennen: Um seiner Familie die Existenz zu sichern, arbeitete der Jubilar viele Jahre zusätzlich am Wochenende u. a. im Restaurant Tüschebachsmühle und bei Jungs am Marktplatz als Kellner. Viel Zeit für seine Familie hatte Josef Jakob damals nicht.
Als die Gemeinde ihre Flüchtlingshäuser zum Kauf anbot, schlug er zu: 1951 kaufte Josef Jakob das Haus an der Siegener Straße, in dem die Familie bis dato im Obergeschoss zur Miete gewohnt hatte. Maria Jakob (80) kümmerte sich in all den Jahren um die vier Kinder.
Wenn es die Zeit zuließ, widmete sich der heute 90-jährige Jubilar gern seinem großen Garten. Das kann er krankheitsbedingt inzwischen nicht mehr, und so musste er Stück für Stück seines geliebten Gartens wieder einsäen. Josef Jakob ist zufrieden, wenn er morgens noch seine Siegener Zeitung lesen kann und verbringt seinen Lebensabend an der Seite seiner Frau.Das Ehepaar freut sich vor allem auf seine vier Kinder – Christa, Sigrid, Günter und Michael –, die morgen mit den insgesamt fünf Enkelkindern anreisen werden, um mit ihren Eltern einen schönen Tag zu verbringen.Nach dem Festgottesdienst, den der Kirchenchor musikalisch mitgestalten wird, wird das Paar mit geladenen Gästen im großen Saal im Hotel Köhler seinen Ehrentag begehen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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