Hundhausen: "Rüddel lügt"
Anbindung der Fa. Patz ist ein Politikum

- Mit einer Unterschriftenaktion wurde die Forderung nach einer neuen Anbindung der Bahnhofstraße an die B62 untermauert.
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sz/thor Mudersbach. Beim Kampf um eine neue Anbindung der Fa. Patz an die Bahnhofstraße ist die Parteipolitik bislang weitgehend außen vor geblieben. Was sich nun geändert hat. Wenige Tage vor einem Besuch der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) hat sich der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel zu Wort gemeldet. Und der Christdemokrat zeigt sich nicht nur leicht verschnupft darüber, dass er bei diesem Termin nicht dabei sein darf, er sendet auch nicht gerade freundliche Botschaften Richtung Mainz.
Rüddel fühlt sich...
sz/thor Mudersbach. Beim Kampf um eine neue Anbindung der Fa. Patz an die Bahnhofstraße ist die Parteipolitik bislang weitgehend außen vor geblieben. Was sich nun geändert hat. Wenige Tage vor einem Besuch der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) hat sich der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel zu Wort gemeldet. Und der Christdemokrat zeigt sich nicht nur leicht verschnupft darüber, dass er bei diesem Termin nicht dabei sein darf, er sendet auch nicht gerade freundliche Botschaften Richtung Mainz.
Rüddel fühlt sich von der VG ausgeladen
„Es stimmt zuversichtlich, dass meine langjährigen, intensiven Bemühungen zur Entwicklung der B 62 mit einer Entlastung der Bahnhofstraße, einer längst überfälligen Anbindung des Gewerbegebietes in Mudersbach und einem kreuzungsfreien Bahnübergang nun doch endlich Fahrt aufzunehmen scheinen“, wird Rüddel in einer Pressemitteilung seines Büros zitiert. „Das Land als zuständige Planungsstelle muss jetzt endlich liefern.“ Der CDU-Politiker bedauert, dass die Mitglieder des Bundestages an diesem Termin, der sich explizit mit einem Projekt des Bundes beschäftige, nicht teilnehmen können. Ja, er spricht sogar von einer „Ausladung“ seitens der Verbandsgemeinde.

- Erwin Rüddel
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Kirchens Bürgermeister Andreas Hundhausen bezichtigt den CDU-Politiker der Lüge
Das wiederum hat zu einem scharfen Konter aus dem Kirchener Rathaus geführt. „Erwin Rüddel lügt schlicht und einfach. Er erzählt Unsinn, aber das ist ja nichts Neues“, schießt Bürgermeister Andreas Hundhausen zurück. Alle Abgeordneten hätten die gleiche E-Mail erhalten. „Das war weder eine Ein- noch eine Ausladung.“ In diesem Schreiben wird den Politikern mitgeteilt, dass man sie im Nachgang über das Ergebnis des Besuchs informieren werde. Auch Betriebsleiter Thomas Niederhofer habe sich schon irritiert über die Aussagen Rüddels gezeigt, so Hundhausen.
Er erzählt Unsinn, aber das ist ja nichts Neues.
Andreas Hundhausen
Bürgermeister VG Kirchen

- Andreas Hundhausen
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Der Bundestagsabgeordnete erinnert in seiner Mitteilung an seinen eigenen Einsatz in Berlin zur Lösung der Problematik: Bereits vor etwa sechs Jahren habe er erreicht, dass ein Ausbau der B 62 im Bereich Mudersbach/Brachbach in die höchste Prioritätsstufe des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden sei.
Anbindung der Firma Patz eine Zumutung für Anlieger
In den vergangenen Jahren sei immer wieder von Gewerbetreibenden, Kommunalpolitikern und auch aus der Bürgerschaft heraus die nachhaltige Bitte geäußert, die andauernde Zumutung und Gefahr für Anlieger und Lkw-Fahrer zu beheben. Auch an die Unterschriftenaktion des Bürgervereins wird erinnert.
Er habe wiederholt Gespräche mit dem Landesbetrieb Mobilität und der Bahn geführt, schreibt Rüddel. Bei den Gesprächen mit der DB AG über einen kreuzungsfreien Bahnübergang habe erreicht werden können, dass auch hier, wie gleichermaßen beim allgemeinen Ausbau der B 62, die Planungshoheit einheitlich beim Land liege. Zuletzt habe es Anfang November eine Videokonferenz gegeben. Rüddel: „Ich gehe davon aus, dass eine Realisierung nicht an der Finanzierung scheitern wird“. Eine Chance für eine schnelle Umsetzung sehe er auch darin, dass mit Volker Wissing der ehemalige FDP-Verkehrsminister von Rheinland-Pfalz jetzt Bundesverkehrsminister sei und Land und Bund daher noch unkomplizierter das Projekt nach vorne bringen könnten.
Erwin Rüddel: "Es muss konsequent und schnell gehandelt werden."
Der Text endet mit einer letzten Ohrfeige für die Landesregierung: „Da hinter dem Projekt auch nachweislich Bürgerwille (Unterschriftenaktion) steht, darf das Land jetzt nicht weiter herumeiern und sowohl Menschen als auch Unternehmen in Mudersbach hinhalten, sondern es muss konsequent und schnell gehandelt werden. Das Projekt scheitert nicht am Geld vom Bund und es scheitert auch nicht am Bürgerwillen vor Ort. Es ist bisher gescheitert am Umsetzungswillen und der Umsetzungskraft der Landesregierung.“
Autor:Thorsten Stahl (Redakteur) aus Betzdorf |
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