CDU-Spitzenkandidat in Friesenhagen
Baldauf: Landwirtschaft hat Vorrang

- Auf dem Hof von Christoph Schmallenbach stellte sich CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf den Fragen interessierter Bürger aus dem Wildenburger Land.
- Foto: thor
- hochgeladen von Katja Fünfsinn (Redakteurin)
thor Friesenhagen. Darauf können die Christdemokraten im Wildenburger Land durchaus ein bisschen stolz sein: Nachdem Christian Baldauf in Ludwigshafen auf Platz 1 der CDU-Liste für die Landtagswahl im nächsten Jahr gesetzt worden war, führte ihn am Morgen danach sein erster Termin nach Friesenhagen – und nicht in die Pfalz, nicht nach Mainz oder Koblenz. Nach einem Besuch der Firma Alho, wo es u. a. um die Verkehrsanbindung und die digitale Infrastruktur ging, stellte sich der Herausforderer von Malu Dreyer den Fragen interessierter Bürger auf dem Hof von Christoph Schmallenbach. Dass hier das Thema Landwirtschaft im Vordergrund stand, versteht sich von selbst.
thor Friesenhagen. Darauf können die Christdemokraten im Wildenburger Land durchaus ein bisschen stolz sein: Nachdem Christian Baldauf in Ludwigshafen auf Platz 1 der CDU-Liste für die Landtagswahl im nächsten Jahr gesetzt worden war, führte ihn am Morgen danach sein erster Termin nach Friesenhagen – und nicht in die Pfalz, nicht nach Mainz oder Koblenz. Nach einem Besuch der Firma Alho, wo es u. a. um die Verkehrsanbindung und die digitale Infrastruktur ging, stellte sich der Herausforderer von Malu Dreyer den Fragen interessierter Bürger auf dem Hof von Christoph Schmallenbach. Dass hier das Thema Landwirtschaft im Vordergrund stand, versteht sich von selbst.
„Wir müssen aufzeigen, wofür die Landwirtschaft eigentlich steht“, sagte Baldauf und lieferte auch selbst die Antworten dazu: gute und gesunde Lebensmittel, Tierschutz und Naturschutz. Überhaupt sieht er die Landwirte viel zu oft an den Pranger gestellt. Baldaufs politische Vision: Die Landwirtschaft und die Umwelt zusammenbringen – durchaus in einem Ministerium, und auch in dieser Reihenfolge: „Wir müssen die Landwirtschaft in den Mittelpunkt stellen, und die Umwelt muss dem folgen.“
Matthias Müller vom Kreisbauernverband des Westerwaldkreises äußerte allerdings Bedenken: In einem gemeinsamen Ministerium werde das Thema „Umwelt“ sicherlich dominant sein. Für ihn gehört die Landwirtschaft eher ins Wirtschaftsministerium.„Bitte nicht in bisherigen Strukturen denken“, widersprach Baldauf. Natürlich gelinge eine Umsetzung nur mit einem von der CDU geführten Ministerium. Zu vieles werde in Rheinland-Pfalz derzeit „von x nach y“ zwischen den Behörden verschoben. Das Ergebnis: „Die Landwirtschaft hat nicht das Standing, wie es sein sollte.“
Windkraft, Wolf und Wehr
Schon zuvor hatte Landwirt Stefan Sommerfeld einen Überblick über die derzeitigen Probleme gegeben, angefangen beim zu geringen Milchpreis über die Auswirkungen der Trockenheit bis zum Kampf für das eigene Brunnenwasser.Thema beim Gespräch waren auch die erneuerbaren Energien. Baldauf ist bei der Windkraft ein Verfechter der 1000-Meter-Abstandsregelung zur Wohnbebauung. CDU-Kreisvorsitzender Michael Wäschenbach bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Anlehnung zu den geplanten Anlagen im Wildenburger Land: „Es gibt geeignetere Flächen.“ Zumal nichts darauf hindeute, dass hier ein genossenschaftliches Modell zum Tragen kommen könnte. Ganz anders sieht es bei der Photovoltaik aus, die auf vielen Dächern in und rund um Friesenhagen zu sehen ist. Geht es nach Johannes Mockenhaupt, dann gehört auf jedes Dach eine Photovoltaik-Anlage. Er wünschte sich zudem, dass die Landwirtschaft wieder stärker im Schulunterricht verankert werde.
Auch Alt-Bürgermeister Hermann Mockenhaupt griff zum Mikrofon – um sich über ein Raubtier und den politischen Umgang mit diesem aufzuregen: „Der Wolf ist keine ökologische Bereicherung.“ Vielmehr sei er eine Bedrohung für die Weidewirtschaft. Für Mockenhaupt ist es für jeden Landwirt eine Zumutung, alle Flächen sicher einzuzäunen, auch wenn es dafür Zuschüsse gebe. Ganz hinten in der Reihe der Zuhörer hob MdB Erwin Rüddel begeistert den Daumen.
Vom 1. Beigeordneten der Verbandsgemeinde Kirchen, Ulrich Merzhäuser, wurde Baldauf auf die Situation in Euteneuen aufmerksam gemacht. Hier gebe es einen Investor für die Wasserkraft, doch Land und SGD Nord stellten sich quer und sorgten stattdessen dafür, dass der Auwald trockenfalle. Michael Wäschenbach ergänzte, dass im Umweltministerium drei Meinungen vorhanden seien: „Und jeder sieht es anders.“ Ein weiteres Indiz für Baldauf, dass sich dort schleunigst etwas ändern sollte.


Autor:Thorsten Stahl (Redakteur) aus Betzdorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.