Dicke-Backen-Rock

- Mit „Dicke-Backen-Rock“ kam das Jugendorchester des Musikvereins Niederfischbach in der voll besetzten Turnhalle am Rothenberg gut an. Foto: rai
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rai Niederfischbach. Obwohl im digitalen Zeitalter wohl kaum noch Schriftstücke auf einer mechanischen Schreibmaschine verfasst werden, war es doch gut, dass das Jugendorchester des Musikvereins für sein Konzert eine aufgetrieben hatte. Denn ohne den Schlag der Typenhebel und das „Pling“ der Glocke am Zeilenende wäre das aus dem Jerry-Lewis-Sketch bekanntgewordene Stück „Typewriter“ von Leroy Anderson doch nur halb so schön gewesen. Als elegant gekleidete Sekretärin war es Sache des Schlagzeugers Dominik Zöller, die Tasten anzuschlagen, während die 35 Jugendlichen des Orchesters unter Leiter Wolfgang Mertens die Register auf der Bühne bedienten.
Ja, das Jugendorchester und der Spielkreis des Musikvereins Niederfischbach verstanden es, in der Turnhalle am Rothenberg, das Publikum zu begeistern – musikalisch, aber auch mit kleinen Einlagen. Zum einen beim „Typewriter“ oder auch mit Bauarbeiter, Polizist und Indianer, drei Figuren von Village People. Während die drei Figuren vor der Bühne eine kleine Choreografie zeigten, verabschiedete sich der 15-köpfige Spielkreis mit der Melodie des Klassikers „Y.M.C.A.“ von den Besuchern. Die Acht- bis Zwölfjährigen hatten zuvor mit „Fun Fun Fun“ und einer eigenwilligen, aber ansprechenden Interpretation von „Mission Impossible“ erfreut. Der ungefähr seit dem Jahrtausendwechsel bestehende Spielkreis wird von Vorsitzendem Wolfgang Mertens geleitet.
Er führte locker durch das Programm des „Dicke-Backen-Rock“-Konzerts. Wie bei den vorangegangenen drei Auflagen dieser Konzertreihe kam das Jugendorchester nicht etwa mit Märschen oder Polkas daher. Nein, das Repertoire war peppig-rockig, etwa mit „I Was Made For Loving You“ von Kiss. Es war eine musikalische Reise durch die Rock- und Pop-Welt. Der Hit von Jennifer Rush „Power Of Love“, bei dem die Trompeten einiges zu tun hatten, kam ebenso gut an wie „Rock Around The Clock“. Bei der Darbietung übernahm Mertens den Part von Bill Haley und sang!
Ein unvergessliches Erlebnis für das Nachwuchsensemble des „Föschber“ Musikvereins war im Sommer ein zehntägiger Besuch in der französischen Partnergemeinde Martigné-Ferchaud. Dort musizierte man vor 5000 Gästen, unter anderem „Queenspark Melody“. Dieses bekannte Stück erfüllte am Samstagabend die Turnhalle, in der sogar der berühmte letzte Platz besetzt war. Volle Konzentration von den Nachwuchsmusikern forderte schließlich „Queen In Concert“, mit dem man zum Abschluss noch einmal die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Für die Zugabe packten die Mädchen und Jungen die Notenblätter von „Tiger Rag“ aus. Gemeinsames Singen war dann bei „Stille Nacht“ angesagt, wobei das Jugendorchester hier mit der klassischen Variante einstieg, um dann in eine Boogie-Version überzuleiten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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