Challenge vor der Haustür
Die „MANNschaft“ bewältigt den Westerwald-Steig

- Wenn’s wegen der Pandemie keine Wettkämpfe gibt, muss man sich eben selbst Herausforderungen suchen. Und mit dem Westerwald-Steig liegt eine sportliche Strecke vor der Haustür.
- Foto: Felix Schmidt
- hochgeladen von Alexander Kollek
damo Langenbach. 235 Kilometer und 4577 Höhenmeter, verteilt auf 16 Etappen: Betrachtet man den Westerwald-Steig als Jogging-Strecke, klingt das durchaus ambitioniert. Und genau das sollte es auch: „Eigentlich hat man als Sportler im Laufe des Jahres seine Wettkämpfe im Kalender, auf die man sich freut. Aber das fällt ja in Zeiten von Corona flach“, sagt Daniel Rahn. Und er weiß das nicht nur vom Hörensagen: Er ist selbst Mountainbiker und Läufer, und nach einem Jahr im Zeichen des Infektionsschutzes hat er eine Challenge gesucht. Er ist fündig geworden, und zwar nicht nur für sich.
"Wir sind keine Werkself"
Denn Rahn ist Teil der „MANNschaft“. Was als lose Sportgruppe der Mitarbeiter von Mann Naturenergie begonnen hat, ist längst zu einem eingetragenen Verein gereift.
damo Langenbach. 235 Kilometer und 4577 Höhenmeter, verteilt auf 16 Etappen: Betrachtet man den Westerwald-Steig als Jogging-Strecke, klingt das durchaus ambitioniert. Und genau das sollte es auch: „Eigentlich hat man als Sportler im Laufe des Jahres seine Wettkämpfe im Kalender, auf die man sich freut. Aber das fällt ja in Zeiten von Corona flach“, sagt Daniel Rahn. Und er weiß das nicht nur vom Hörensagen: Er ist selbst Mountainbiker und Läufer, und nach einem Jahr im Zeichen des Infektionsschutzes hat er eine Challenge gesucht. Er ist fündig geworden, und zwar nicht nur für sich.
"Wir sind keine Werkself"
Denn Rahn ist Teil der „MANNschaft“. Was als lose Sportgruppe der Mitarbeiter von Mann Naturenergie begonnen hat, ist längst zu einem eingetragenen Verein gereift. „Wir sind keine Werkself“, stellt Rahn klar, auch wenn einige Sportler der „MANNschaft“ ihre Brötchen in Langenbach verdienen. Aber unter dem Dach des Vereins finden sich mittlerweile rund 75 Sportler: Es gibt Abteilungen für Triathlon, Radmarathon, Mountainbike und Running. „Da sind schon ein paar ganz Gute dabei“, sagt Rahn. Und gerade diejenigen unter den Sportlern, die in normalen Zeiten viele Wettkämpfe absolvieren, haben darunter gelitten, „dass im vergangenen Jahr ganz viele Veranstaltungen ausgefallen sind“, sagt Rahn.
Höchste Zeit für eine neue Herausforderung also. Und wenn die nicht irgendwo von einem externen Veranstalter kommt, dann muss man sich eben selbst eine schaffen. Beim Laufen auf dem Westerwald-Steig hatte Rahn dann eine ausgesprochen gute Idee: „Das wäre doch eine coole Sache, wenn wir den Westerwald-Steig in Etappen an einem einzigen Tag bewältigen.“ Der Wanderweg ist bekanntlich in 16 Etappen unterteilt. Er beginnt in Herborn und endet in Bad Hönningen. Die kürzeste Etappe von Nistertal nach Bad Marienberg ist gerade einmal sechs Kilometer lang, von Limbach nach Marienthal sind’s aber 21 Kilometer. Und weil der Steig durchs Mittelgebirge führt, sind eben auch etliche Höhenmeter zu bewältigen.
Pro Etappe zwei Läufer unterwegs
Klar war: Die Challenge muss Corona-konform ablaufen. Soll heißen: Pro Etappe dürfen maximal zwei Läufer unterwegs sein. Und eine Übergabe des Staffelholzes (das stilsicher durch eine Bierflasche ersetzt worden ist) hat’s auch nicht gegeben – nicht wegen der Pandemie, sondern aus einem ganz einfachen Grund: „Wenn wir die Etappen hintereinander gelaufen wären, hätten wir ja mitten in der Nacht anfangen müssen“, erklärt Rahn. Das haben sich die 28 Teilnehmer aber erspart – Vorgabe war nur, dass alle am selben Tag unterwegs sein müssen. Am letzten Sonntag im Februar hat die „MANNschaft“ den Westerwaldsteig unter die Füße genommen.
Nach und nach sind dann die Zeiten, Fotos und Berichte bei Rahn eingetrudelt. Und mittlerweile steht fest: Spaß gemacht hat’s allen, und an besagtem Sonntag hat das Team auch alle 16 Etappen des Steigs abgelaufen. Nur eine Hürde hat die „MANNschaft“ gerissen: „Wenn wir unsere Zeiten addieren, kommen wir auf rund 30 Stunden. Wir hätten natürlich gerne 24 Stunden geschafft“, sagt Rahn.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Denn das positive Feedback der Teilnehmer schreit förmlich nach einer Wiederholung. Und wenn man sich vor Augen führt, dass drei der 16 Etappen diesmal nur erwandert, aber nicht erlaufen worden sind, könnte beim nächsten Mal sogar die 24-Stunden-Marke gepackt werden.
Nächste Herausforderung schon im Blick
Das aber ist nicht die einzige mögliche Variante für die Wiederholung: „Denkbar ist auch, die Etappen hintereinander zu laufen – also wirklich nachts zu beginnen.“ Und noch eine größere Herausforderung hat die Mountainbike-Abteilung ins Spiel gebracht: „Die stellen sich die Frage: Schaffen wir es, den gesamten Westerwald-Steig an einem Tag abzufahren?“, berichtet Rahn und präzisiert das ein wenig: „Die überlegen tatsächlich, in Herborn zu starten und bis nach Bad Hönningen zu fahren.“
Das wäre wirklich sportlich. Aber noch hat die „MANNschaft“ eine gute Ausrede – diese Challenge kann erst dann angepackt werden, wenn die Pandemie eingedämmt ist.
Autor:Daniel Montanus (Redakteur) aus Betzdorf |
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