Gemeindezentrum Brachbach
Geld reicht nicht für Wunschversion

- Die Verwaltung muss rechnen, denn nicht alles kann sich die Ortsgemeinde Brachbach bei ihrem Gemeindezentrum leisten.
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damo Brachbach. Die Ortsgemeinde Brachbach muss ihre Wünsche an die Wirklichkeit anpassen. Und die Wirklichkeit lässt sich ziemlich genau definieren: Für den Bau des Gemeindezentrums stehen 3 Millionen Euro zur Verfügung – nicht mehr.
Mit dieser Ausgangslage sieht sich jetzt der Gemeinderat konfrontiert, und Bauamtsleiter Tim Kraft ließ in der Sitzung am Dienstagabend auch keinen Spielraum für Illusionen. Denn der Bau des Gemeindezentrums auf dem Zechenwaldplatz ist Bestandteil des ISEK-Konzepts, soll heißen: Die Brachbacher sind von Fördermitteln abhängig. Und die sind gedeckelt, stellte Kraft klar.
damo Brachbach. Die Ortsgemeinde Brachbach muss ihre Wünsche an die Wirklichkeit anpassen. Und die Wirklichkeit lässt sich ziemlich genau definieren: Für den Bau des Gemeindezentrums stehen 3 Millionen Euro zur Verfügung – nicht mehr.
Mit dieser Ausgangslage sieht sich jetzt der Gemeinderat konfrontiert, und Bauamtsleiter Tim Kraft ließ in der Sitzung am Dienstagabend auch keinen Spielraum für Illusionen. Denn der Bau des Gemeindezentrums auf dem Zechenwaldplatz ist Bestandteil des ISEK-Konzepts, soll heißen: Die Brachbacher sind von Fördermitteln abhängig. Und die sind gedeckelt, stellte Kraft klar. Würde die 3-Millionen-Grenze, die die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion festgelegt hat, überschritten, stünde der Gemeinde eine zähe und langwierige Prüfung ins Haus, noch dazu eine mit zweifelhaften Erfolgsaussichten. Also fällt der Arbeitsauftrag des Bauamts an den Gemeinderat unmissverständlich aus: „Wir müssen festlegen, in welche Richtung die Ortsgemeinde gehen will. Oder ehrlicher: in welche Richtung sie gehen kann.“
Keine drei Stockwerke
Eigentlich zeichnet sich diese Richtung schon ziemlich deutlich ab. Denn in den vergangenen Wochen haben sich Fachplaner und Architekten, Vertreter der Gemeinde und der Kirchener Verwaltung zusammengesetzt und einige Varianten durchgesprochen. Anschließend hat der Architekt gerechnet – und damit die Basis für alle weiteren Planungen geschaffen. So ist deutlich geworden: Die zwischenzeitlich präferierte Variante mit zwei Untergeschossen und einer kombinierten Klima- und Lüftungsanlage sprengt den Kostenrahmen. Denn für den eigentlichen Hochbau stehen maximal 2 Millionen Euro zur Verfügung; die oben genannte Variante würde aber 2,6 Millionen kosten. Und da die Ortsgemeinde angesichts des Förderplans nicht einfach die fehlenden 600.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen darf, steht fest: Drei Stockwerke plus Klimaanlage werden’s nicht. Was im Kostenrahmen möglich ist, ähnelt vielmehr der ursprünglichen Planung: ein Stockwerk, und gelüftet wird mit den Fenstern. Noch hat der Rat diese Kröte nicht geschluckt – aber es spricht vieles dafür, dass er in der nächsten Sitzung im Januar nicht daran vorbeikommt. Denn auch der Zeitplan ist genau vorgegeben, machte Kraft deutlich.
Schallschutzgutachten erstellen
So wird die Gemeinde zeitnah liefern müssen: Zum einen wird sie die Ausbauvariante festlegen müssen, zum anderen muss ein künftiges Nutzungskonzept vorgelegt werden. Denn nur, wenn der Planer weiß, welcher Verein zu welchen Zeiten das Zentrum nutzen wird, kann er ein aussagekräftiges Schallschutzgutachten erstellen. Und angesichts der Bedenken, die schon lange unter den Anliegern rund um den Zechenwaldplatz kursieren, wird besagtes Gutachten eine wichtige Rolle spielen. Der Zeitplan sieht noch weitere fixe Termine vor: So soll im zeitigen Frühjahr – so es die Pandemie zulässt – eine Anliegerversammlung organisiert werden, anschließend soll der Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden.
Spatenstich im Frühjahr 2022?
Im Sommer könnte dann, wenn alles glatt läuft, der Bauantrag gestellt werden, im Herbst die Ausschreibung stattfinden. Der erste Spatenstich könnte dann im Frühjahr 2022 anstehen.
Ob dieser Zeitplan aber wirklich eingehalten werden kann, steht noch in den Sternen. Denn Kraft merkte an, dass viele, viele Akteure mit im Boot sind. Die ADD wird die finale Planung prüfen und akzeptieren müssen, über den Bauantrag muss die Kreisverwaltung entscheiden, und ob die Planer in Zeiten einer Pandemie wirklich alle Fristen einhalten können, lasse sich kaum verlässlich einschätzen.Kein vorzeitiger Abriss
Mit anderen Worten: Noch bleibt vieles vage. Nur eines ist klar: Die alten Gewerbehallen werden noch ein bisschen stehenbleiben. Denn von einem vorzeitigen Abriss raten die Planer dringend ab – auch wenn viele Brachbacher darauf warten, dass irgendwann die ISEK-Gelder nicht mehr nur für Planer und Gutachter ausgegeben werden, sondern im Dorf auch mal etwas Sichtbares damit geschaffen wird.
Autor:Daniel Montanus (Redakteur) aus Betzdorf |
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