Bankgeschäfte aus der Ferne
Netter Plausch im Video-Service-Raum

- Georg Rödder (stehend) und Michael Zöller demonstrierten den neuen Video-Service mit Mitarbeiterin Stefanie Simon aus Hachenburg.
- Foto: goeb
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goeb Kirchen. Nicht nur die Telemedizin wird in Zukunft in der Region vertrauter sein, womöglich auch das „Telebanking“. Wie so etwas gehen kann, zeigte jetzt die Westerwaldbank-Filiale in Kirchen, die seit Mitte dieses Jahres – die SZ berichtete – ohne Personal auskommen muss, dafür aber als erste mit einem Video-Service-Raum ausgestattet ist.
In der Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße in Kirchen demonstrierten der frühere Geschäftsstellenleiter Michael Zöller und Georg Rödder als Marktbereichsleiter Betzdorf/Wissen/Kirchen, wie man (kleinere) Bankgeschäfte künftig per Video tätigen kann. Das Institut legt großen Wert darauf, dass die Anlage zusammen mit Senioren getestet worden sei.
Niemand brauche Angst vor der Telekommunikation haben. Die sei sicher und kinderleicht. Aus der Zweigstelle habe man das Personal abziehen müssen, rekapitulierte Rödder im Gespräch. Kaum drei Kilometer entfernt, in Betzdorf, sei die große Filiale der Westerwaldbank. Die Kunden hätten also nach wie vor kurze Wege.
Die Frequenz sei an der Kirchener Bahnhofstraße immer weiter zurückgegangen, berichtete er. In fünf Jahren seien etwa 50 Prozent der Kunden nicht mehr zur Zweigstelle gekommen, weil Online-Banking natürlich immer bequemer werde. „Wir können uns diesem Trend leider nicht entziehen“, begründete der Marktbereichsleiter.
Acht Wochen lang habe man vorwiegend älteren Kunden gezeigt, wie der Video-Service funktioniert, außerdem gab es Anfang Mai eine Infoveranstaltung im nahen „Casa“ mit 65 Teilnehmern. „Die Resonanz war sehr positiv“, fügte Zöller hinzu und lud die Presse zum Test.
Man drückt eine Klingel, dann wird man eingelassen in den Raum, wo sich am Bildschirm eine Mitarbeiterin (hier Stefanie Simon) meldet. Links auf dem Tischchen kann man Ausweis und Dokumente legen, die eine Kamera einliest. Den Rest erledigt im Prinzip die Mitarbeiterin. Stark nachgefragt seien Rechnungen mit Überweisungen, aber man beantworte auch Fragen zu Karten, Kreditkarten oder zum Konto. Jetzt, in der Urlaubszeit, so Stefanie Simon, würden auch gern Sorten bestellt.
Autor:Dr. Andreas Goebel (Redakteur) aus Betzdorf |
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