Klare Zustimmung aus dem Rat
Neuer Escape-Room in Birken geplant

- Wer einen Escape-Room betritt, muss schon die Gehirnzellen arbeiten lassen, um wieder nach draußen zu kommen. Erst durch gelöste Rätsel öffnen sich die Türen.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Pascal Mlyniec (Redakteur)
thor Birken. An diesen seit Monaten so elend langweiligen Abenden kann man sich vor den Fernseher setzen, zum achten Mal die alte CD-Sammlung sortieren, verzweifelt über neue Projekte in Haus und Garten nachdenken – oder aber spielen. Und mag das Spektrum im Kreis der Familie von Skippo bis Monopoly reichen, ist es in größerer Runde oft ein Escape-Room-Spiel. In der Pandemie ist es für viele Vereine im Siegerland ein beliebtes Mittel, gerade die Jugend bei der Stange zu halten und ihnen wenigstens noch ab und zu ein bisschen Spaß und Spannung zu bieten.
Längst haben die Escape-Spiele, bei denen Rätsel gelöst werden müssen, um einen Raum zu verlassen, die reale Welt erreicht.
thor Birken. An diesen seit Monaten so elend langweiligen Abenden kann man sich vor den Fernseher setzen, zum achten Mal die alte CD-Sammlung sortieren, verzweifelt über neue Projekte in Haus und Garten nachdenken – oder aber spielen. Und mag das Spektrum im Kreis der Familie von Skippo bis Monopoly reichen, ist es in größerer Runde oft ein Escape-Room-Spiel. In der Pandemie ist es für viele Vereine im Siegerland ein beliebtes Mittel, gerade die Jugend bei der Stange zu halten und ihnen wenigstens noch ab und zu ein bisschen Spaß und Spannung zu bieten.
Längst haben die Escape-Spiele, bei denen Rätsel gelöst werden müssen, um einen Raum zu verlassen, die reale Welt erreicht. Auch in Deutschland haben kommerzielle Anbieter auf den Boom reagiert, in der Region gibt es beispielsweise den „Mysterioom“ in Freudenberg. Und nun könnte solch ein geheimnisvoller Ort auch in Birken entstehen. Wenn es dann nach den Investoren und der Ortsgemeinde Mudersbach geht.
Gemeindliches Einvernehmen
Der Rat stellte jedenfalls am Mittwoch das sogenannte gemeindliche Einvernehmen zu dem beantragten Projekt her. Das Besondere: Die Kommunalpolitiker entschieden dabei gegen die Empfehlung der Kirchener Verwaltung. Denn dort war offenbar ein Konflikt zwischen dieser „Vergnügungsstätte“ und dem vorhandenen Industriegebiet gesehen worden. Denn der „Escape Room“ soll auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände entstehen.
Die Sorge aus dem Bauamt: „Wird eine Vergnügungsstätte genehmigt, kann diese als Vorbild für weitere ähnliche Anlagen dienen, und das Gebiet kann sich zu einem Vergnügungsviertel umwandeln, indem die ansässigen Produktionsbetriebe aus dem Gebiet vertrieben werden. Es kann ein städtebaulich nicht erwünschter ,trading-down-effect’ eintreten“, wie es in der Vorlage heißt.
"Ziemlich spannende Sache"
Doch mit dieser Einschätzung konnten sich die Ratsmitglieder rein gar nicht anfreunden. Jens Stötzel (Wählergruppe Stötzel) war der erste, der die Bedenken aus Kirchen nicht teilen konnte. Auch Markus Köhler (CDU) wollte sich mit dem Begriff „Vergnügungsbetrieb“ nicht abfinden, zumal keine größeren Störungen für das Umfeld zu erwarten seien. Christian Peter (SPD) sprach von einer „ziemlich spannenden Sache“. Und Fraktionskollege und Jugendarbeit-Experte Arnd Kretzer setzte noch eins oben drauf: „Das ist kein Glückspiel, das ist eine Trendgeschichte.“ Man sollte alles unterstützen, um die Jugend von den Bildschirmen loszueisen. Damit war die Sache bzw. das gemeindliche Einvernehmen klar. Entscheiden muss nun die Kreisverwaltung.
Als zweites Standbein geplant
Nun ist das Stahlwerksgelände groß, dennoch konnte die SZ die Initiatoren schnell ausfindig machen. Der „Escape Room“ soll in den Hallen der Firma Böhmer Anlagenbau realisiert werden, genauer gesagt sind es drei Räume mit über 300 Quadratmetern. Der Familienbetrieb hatte sich 2019, von Eisern kommend, direkt hinter der Landesgrenze angesiedelt und dort Hallen im Gewerbepark Charlottenhütte von „Ur-Investor“ Ralf Goebel erworben. Die Gebäude befinden sich in Birken, auch wenn es für den Laien verdächtig nach Niederschelderhütte aussieht.
Auf die Idee zu diesem „zweiten Standbein“ ist Tanja Wagener aus der Inhaberfamilie gekommen. „Meine Freunde und ich machen das unglaublich gerne“, berichtete sie im Gespräch. Dafür habe man in der Vergangenheit auch weite Wege in Kauf genommen. So sei sie auch einmal mit einer Freundin nach Düsseldorf gefahren: „Das war richtig teuer und wir waren richtig enttäuscht. Auf der Rückfahrt haben wir uns gesagt, das können wir besser.“ Sie habe auch direkt an das ungenutzte Nebengebäude gedacht.
Für Kinder ab sechs Jahren
Tanja Wagner hat nach eigenen Angaben bereits Kontakt mit einer befreundeten Architektin aufgenommen. Richtig investiert werden soll aber erst, wenn der Bauantrag positiv beschieden ist. In den Räumen sollen bis zu 90-minütige Spiele möglich sein. Und ganz wichtig: Wagner hat alle Altersgruppen im Blick. Auch für Kinder ab sechs Jahren sollen sich die Türen öffnen (oder eben nicht): „So ein Angebot gibt es in der Region noch nicht.“ Sie freue sich jedenfalls über die Unterstützung aus dem Rat und hofft nun auf eine ähnliche Reaktion aus Altenkirchen.
So oder so: Auf jeden Fall passt das Konzept perfekt zum Programm der „Lebendigen Zentren“, Birken kann auf diese Weise Niederschelderhütte wertvolle Nachbarschaftshilfe leisten.


Autor:Thorsten Stahl (Redakteur) aus Betzdorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.