Feuerwehr muss aushelfen
Viele Brunnen im Wildenburger Land fallen trocken

- Einsatz am Hof Erlenbruch: Thomas Wickler (im Bild) und Georg Quast haben 3000 Liter Brauchwasser im Tankwagen – und sie werden schon erwartet, denn der Brunnen ist mal wieder trockengefallen. Und so sieht’s vielerorts in Friesenhagen aus.
- Foto: damo
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
damo Friesenhagen. „Du hast doch bestimmt ein Bild von uns über dem Bett hängen?“, fragt Thomas Wickler lachend – aber eigentlich hat diese Frage des Friesenhagener Wehrführers einen durchaus ernsten Hintergrund: Ohne die Unterstützung der Feuerwehr würde die Familie von Benedikt Kappenstein im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen sitzen. Bereits zum wiederholten Male sind die Wehrleute nämlich mit dem Tanklöschfahrzeug angerückt, um Kappenstein aus der Patsche zu helfen: Sein Brunnen ist trockengefallen.Und er ist beileibe nicht der einzige Brunnenbetreiber im Wildenburger Land, der auf die Feuerwehr angewiesen ist: Die Dürre der vergangenen drei Jahre hat in vielen Einzelgehöften Engpässe bei der Wasserversorgung verursacht.
damo Friesenhagen. „Du hast doch bestimmt ein Bild von uns über dem Bett hängen?“, fragt Thomas Wickler lachend – aber eigentlich hat diese Frage des Friesenhagener Wehrführers einen durchaus ernsten Hintergrund: Ohne die Unterstützung der Feuerwehr würde die Familie von Benedikt Kappenstein im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen sitzen. Bereits zum wiederholten Male sind die Wehrleute nämlich mit dem Tanklöschfahrzeug angerückt, um Kappenstein aus der Patsche zu helfen: Sein Brunnen ist trockengefallen.Und er ist beileibe nicht der einzige Brunnenbetreiber im Wildenburger Land, der auf die Feuerwehr angewiesen ist: Die Dürre der vergangenen drei Jahre hat in vielen Einzelgehöften Engpässe bei der Wasserversorgung verursacht.
Viele Gehöfte hängen nicht am zentralen Wasserleitungsnetz
Dabei geht es keineswegs nur darum, den Kühen im Stall genug Wasser liefern zu können: Ohne die Feuerwehr würde auch das Wasser zum Duschen fehlen, die Klospülung nicht mehr funktionieren oder die Kaffeemaschine ausbleiben.
Dass die Feuerwehr immer wieder am Hydranten den eigenen Tankwagen befüllen und zu Lieferfahrten aufbrechen muss, ist in erster Linie dem besonderen Wesen der Gemeinde Friesenhagen geschuldet. Es gibt mehr als 70 Ortsteile, praktisch alle sind nur kleine Weiler oder gar Einzelgehöfte. Und sie hängen eben nicht am zentralen Wasserleitungsnetz.
„Das wäre auch kaum möglich“, gibt der Kirchener Wehrleiter Ralf Rötter zu bedenken: Zum einen liegen viele der Höfe weit ab vom Schuss, sodass ein Leitungsbau wirtschaftlich kaum darstellbar wäre. Zum anderen würde das Wasser in den langen Leitungen leicht verkeimen. Also wird es wohl bei der „Service-Leistung“ der Feuerwehr bleiben, meint Rötter.
Denn eine solche ist der Wasser-Service, auch wenn am Jahresende die Werke das Wasser in Rechnung stellen: „Diese Aufgabe werden Sie sicher nicht im Brand- und Katzastrophenschutzgesetz finden.“ Die Friesenhagener Wehrleute nehmen’s mit einem Lächeln – schließlich wissen sie, dass sie ihren Nachbarn aus der Patsche helfen.
Starker Anstieg der Fahrten in den vergangenen Jahren
Aber sie werden immer häufiger gerufen. Denn selbst, wenn es auch in früheren Jahren schon Wasserfahrten gegeben hat, sind diese doch viel häufiger geworden. „Es ist schon auffällig, dass es in den letzten drei Jahren zu einem immensen Anstieg gekommen ist“, sagt Thomas Wickler und listet auf: 2018 waren es 20 Fahrten, 2019 17, in diesem Jahr schon elf. Und es ist beileibe nicht gesagt, dass die Fahrten mit dem Ende des Sommers aufhören: „Im letzten Jahr gab es noch eine Fahrt Anfang Dezember. Entscheidend ist ja nicht die Hitze, sondern der fehlende Regen.“
Das macht auch Benedikt Kappenstein zu schaffen. Eigentlich lässt der Name des Gehöfts, Erlenbruch, vermuten, dass es dort feucht ist. Aber der Brunnen fällt seit Jahren immer wieder trocken, und auch von dem kleinen Teich neben dem Backes ist nichts mehr zu sehen. Jetzt überlegt Kappenstein, einen Tiefbrunnen anzulegen. Aber ob das hilft? Rundum ist alles trocken, der Klimawandel lässt grüßen. „Auch die kleinen Bäche hier führen schon lange kein Wasser mehr“, sagt der Nebenerwerbslandwirt. Und er kann sich noch glücklich schätzen, dass in seinem Stall Alpakas und keine Kühe stehen: „Die Alpakas sind viel genügsamer.“


Autor:Daniel Montanus (Redakteur) aus Betzdorf |
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