Wohnhaus wurde Raub der Flammen
Rund 60 Wehrkräfte konnten Vollbrand in Kirchen nicht verhindern / 400000 Euro Schaden
rai Kirchen. Völlig ausgebrannt ist gestern Nachmittag ein Wohnhaus in der Straße »Am Ottoturm« in Kirchen: Den Sachschaden beziffert die Kriminalpolizei Betzdorf mit über 400000 Euro. Menschen kamen bei der Feuersbrunst glücklicherweise nicht zu Schaden. Eine Katze und zwei Kaninchen konnten nur noch tot von den Feuerwehrleuten geborgen werden.
Das Gebäude wurde trotz eines Großaufgebots an Feuerwehrleuten, etwa 60 Blauberockte mit sieben Fahrzeugen und der Drehleiter waren im Einsatz, völlig unbewohnbar. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich nur der 52-jährige Hauseigentümer, der sich im Kellergeschoss aufhielt, in dem von seiner vierköpfigen Familie bewohnten Gebäude.
Um 15.20 Uhr wurde die Polizei Betzdorf alarmiert. Beim Eintreffen der Feuerwehren – die Löschzüge und -gruppen Kirchen, Herkersdorf/Offhausen, Wehbach und Freusburg kämpften gegen das Flammenmeer – brannte das gesamte Erdgeschoss, berichtete Einsatzleiter Dietmar Urrigshardt. Rasend schnell griffen die Flammen über das Treppenhaus auch auf das Obergeschoss über. Auch das brannte bis auf zwei Räume komplett aus.
Die Flammen müssen mit ungeheurer Intensität gewütet haben. Sämtliches Inventar wurde ein Raub der Flammen, beispielsweise im Wohnzimmer. Dort war kein einziges Möbelstück mehr zu sehen – nur ein Kachelofen überstand scheinbar unbeschadet die Feuersbrunst.
Eine Schrecksekunde gab es dann während der Löscharbeiten, als ein dumpfer Schlag zu hören war und eine Scheibe sich vom Druck im Inneren des Gebäudes wölbte. Die sechs Feuerwehrleute, die zu diesem Zeitpunkt im Gebäude im Einsatz waren, kamen bei dem so genannten »Flashover« mit dem Schrecken davon.
Die Ursache für den Schlag erklärte Urrigshardt: Weißer Dampf sammelt sich an der Decke und erhitzt sich. Sauerstoff führt dann zur Durchzündung, dem Flashover. Das Haus wurde von einem Ehepaar im Alter von 52 und 51 Jahren sowie deren 19-jähriger Tochter und 15-jährigem Sohn bewohnt. Sanitäter und Anwohner kümmerten sich um die Familie. Ein Bild vom Ausmaß des Brandes machte sich auch Bürgermeister Wolfgang Müller und berichtete, dass die obdachlos gewordene Familie unterkomme.
Noch während der Löscharbeiten nahm die Kriminalpolizei Betzdorf die Ermittlungen auf. Beamte des Fachkommissariats Kriminaltechnik suchten gestern in dem völlig ausgebrannten Gebäude nach der bislang unbekannten Brandursache. Die Ermittlungen dauern an.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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