SZ-Sportplatz-Check, Teil 4, Brachbach
Natur pur und eine sehenswerte Veranda

- Platzwart Wolfgang Heidrich (r.) und sein langjähriger Weggefährte Otto Link haben einen großen Teil der Gerätschaften aufgefahren, die nötig sind, um den Naturrasenplatz „Auf‘m Häslich“ in bestem Zustand zu halten.
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sta Brachbach. Allzu viele Naturrasenplätze gibt es im und rund ums Siegerland nicht. Insofern liegt es auf der Hand, dass der „Häslich“ des SC Brachbach zu den zwölf schönsten Anlagen des Fußballkreis Siegen-Wittgenstein gehört. Denn er ist etwas Besonderes. Zu verdanken haben dies die Brachbacher einerseits der Verbandsgemeinde Kirchen, die sich (in erster Linie aus Kostengründen) dafür entschied, aus dem Hartplatz einen Naturrasen zu machen. „Die Kosten lagen bei etwas mehr als 50 000 Euro, das ist nicht zu vergleichen mit einem Kunstrasenbau. Die alte Schlacke wurde nicht abgetragen, sondern mit dem Rasen verbunden, die Sprinkleranlage kam obendrauf.
sta Brachbach. Allzu viele Naturrasenplätze gibt es im und rund ums Siegerland nicht. Insofern liegt es auf der Hand, dass der „Häslich“ des SC Brachbach zu den zwölf schönsten Anlagen des Fußballkreis Siegen-Wittgenstein gehört. Denn er ist etwas Besonderes. Zu verdanken haben dies die Brachbacher einerseits der Verbandsgemeinde Kirchen, die sich (in erster Linie aus Kostengründen) dafür entschied, aus dem Hartplatz einen Naturrasen zu machen. „Die Kosten lagen bei etwas mehr als 50 000 Euro, das ist nicht zu vergleichen mit einem Kunstrasenbau. Die alte Schlacke wurde nicht abgetragen, sondern mit dem Rasen verbunden, die Sprinkleranlage kam obendrauf. Bis die Wurzeln richtig tief eingedrungen sind, hat es zwar gedauert, aber inzwischen ist unser Platz auch bei schlechtem Wetter meist gut zu bespielen“, weiß der Herr der Grashalme, Wolfgang Heidrich. Bis letztes Jahr kümmerte sich der Rentner gemeinsam mit Otto Link um die Anlage der Brachbacher, bevor Link aus gesundheitlichen Gründen dann doch ein wenig zurückstecken wollte.
Heidrich hat viel zu tun, schließlich verbot die ausführende Firma damals einen elektrischen Mähroboter. „Das wäre für unseren Platz Gift. Die Gefahr, dass die Halme irgendwann liegen, wäre zu groß“, erklärt der Platzwart, der somit, insbesondere nach dem viermaligen Düngen im Jahr, mehrmals in der Woche den Traktor aus der Garage rausholen muss. „Sonst reicht es auch einmal vor Spielen“, weiß Heidrich, der sich, wie auch Link, nicht nur Freunde macht. „Ein Torhüter des Gegners kam mit Schraubstollen. Ich habe ihm gesagt, dass er damit nicht auf den Platz kommt. Das gab Diskussionen“, erinnert sich Link, während Heidrich ergänzt: „Wir müssten sonst, wenn der Rasen zu Schaden kommt, die Haftungsfrage an den jeweiligen Akteur stellen. Das wollen die Spieler natürlich nicht und lassen die Schraubstollen dann auch in ihrer Tasche.“
Nur so ist gewährleistet, dass der 2013 verlegte Rasen womöglich niemals ausgetauscht werden muss und die jährlichen Kosten, die freilich größer sind als bei einem Kunstrasenplatz (Heidrich: „Der Dünger kostet natürlich Geld, immer am Ende der Saison kommt die damals ausführende Firma, saniert den Rasen und fügt unter anderem jede Menge Sand bei“), nicht auf einmal in schwindelerregende Höhen schießen. Viel Arbeit also für den Platzwart, missen will den gerade im Sommer teppichartigen Naturrasen freilich aber niemand mehr bei der SG Mudersbach/Brachbach.
Der SZ-Check:
Die Anlage: Mit dem Umbau des Hartplatzes zu einem Naturrasen wurde die Sportanlage des SC Brachbach mächtig aufgewertet, an der an manchen Stellen fraglos der Zahn der Zeit nagt, die aber trotzdem etwas ganz Besonderes ist. Das liegt auch am Sportheim, welches durch seine Veranda ein wenig an das Haus der „Waltons“ (Fernseh-Kultserie) erinnert und vielen Besuchern Schutz vor Sonne und Regen bietet. Der Schankraum wurde 2003 im Zuge der Sportheim-Sanierung erneuert und kommt gastfreundlich daher, die zwei angrenzenden Heimkabinen ebenso. Die Gäste ziehen sich im Erdgeschoss um und müssen mit älteren, aber immer noch ordentlichen Kabinen vorlieb nehmen, während der Schiedsrichterraum bereits saniert wurde. Auf dem Hang neben dem Sportheim ist die Sicht aufs Spielfeld sehr gut. Wertung: 4 von 5 Bällen
Die Parkplatzsituation: Lediglich auf der Längsseite, zwischen Rasenplatz und dem Spielplatz, gibt es ausgewiesene Parkplätze. Bei größerem Zuschaueraufkommen wird es dann sehr eng in den angrenzenden Straßen des Wohngebietes. Wertung: 2 von 5 Bällen
Sanitäre Anlagen: Die sauberen Toiletten für die Besucher befinden sich im Schankraum. Für die Damen gibt es ein WC, für die Herren ebenfalls eine „Sitzgelegenheit" sowie zwei Pissoirs. Wertung: 3 von 5 Bällen
Bewirtschaftung bei Heimspielen: Von der lokalen Brauerei aus dem Siegtal gibt es leckeres gezapftes Pils statt wie bei anderen Klubs Flaschenbier. Ein echter Pluspunkt. Im Essenscontainer neben dem Sportheim werden Pommes sowie Brat- und Currywurst gereicht. Wertung: 4 von 5 Bällen
Angebot für Kinder: Ein schöner und recht großer Spielplatz befindet sich neben dem Sportplatz. Durch den Zaun und die Werbebanden sind Eltern allerdings gezwungen, das Gelände zu verlassen, wenn sie ihre Sprösslinge nicht aus den Augen verlieren möchten. Im Inneren der Anlage gibt es keine gesonderten Möglichkeiten bis auf die Wiese hinter dem vom Sportheim entfernten Tor. Wertung: 2 von 5 Bällen
Fazit: Die nicht allzu gute Parkplatzsituation sowie das fehlende Angebot für Kinder verhindern eine noch bessere Position der feinen Anlage „Auf‘m Häslich“ mit dem fast immer toll zu bespielenden Naturrasen.
Gesamtpunktzahl: 15 von 25 Bällen
Autor:Stefan Stark aus Wilnsdorf |
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