Gelbe Villa mit neuer Farbe
Kreuztals Kunstsammlung öffentlich zu sehen

- Begeistert von der und für die Kunst: Der Kreuztaler Frank-Wieland Frisch kuratiert die Kunstsammlung seiner Stadt. Mit der abgeschlossenen Renovierung der Gelben Villa können die Werke nun auch angemessen präsentiert werden.
- Foto: Björn Hadem
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bjö Kreuztal. Wer im Kreuztaler Standesamt nervös auf die bevorstehende Trauzeremonie wartet, kann sich fortan mit bildender Kunst beruhigen: Am Dienstag eröffnete Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß die renovierten Ausstellungsräume der „Kunstsammlung Kreuztal“ in der Gelben Villa von Dreslers Park. Im Salon, Atelier, Empfangszimmer und Wintergarten des ehrwürdigen städtischen Gebäudes ist die Premierenausstellung zu sehen, mit der die Stadt einen „weiteren Mosaikstein“ im Kreuztaler Kulturbetrieb setzen möchte, so der Bürgermeister.
Kurator ist Frank-Wieland FrischAlle 49 Exponate sind Bestandteil jener städtischen Kunstsammlung, um die sich seit 1988 Frank-Wieland Frisch, Architekt, FDP-Fraktionsvorsitzender und leidenschaftlicher Kunstliebhaber, verdient gemacht hat (wir berichteten).
bjö Kreuztal. Wer im Kreuztaler Standesamt nervös auf die bevorstehende Trauzeremonie wartet, kann sich fortan mit bildender Kunst beruhigen: Am Dienstag eröffnete Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß die renovierten Ausstellungsräume der „Kunstsammlung Kreuztal“ in der Gelben Villa von Dreslers Park. Im Salon, Atelier, Empfangszimmer und Wintergarten des ehrwürdigen städtischen Gebäudes ist die Premierenausstellung zu sehen, mit der die Stadt einen „weiteren Mosaikstein“ im Kreuztaler Kulturbetrieb setzen möchte, so der Bürgermeister.
Kurator ist Frank-Wieland Frisch
Alle 49 Exponate sind Bestandteil jener städtischen Kunstsammlung, um die sich seit 1988 Frank-Wieland Frisch, Architekt, FDP-Fraktionsvorsitzender und leidenschaftlicher Kunstliebhaber, verdient gemacht hat (wir berichteten). Seine Einschätzung, dass in Kreuztal die bildende Kunst bis dato „etwas im Hintergrund“ geblieben sei, ist für ihn die Motivation gewesen, im Oktober 1987 per Ratsantrag die „Bereitstellung von Haushaltsmitteln für den Ankauf von Kunstobjekten heimischer Künstler“ zu fordern.
Gesagt, getan: Seitdem kuratiert er die ständig wachsende städtische Kunstsammlung, für die er damals 1000 DM jährlich zur Verfügung gestellt bekam. Aus dieser Summe sind seit diesem Jahr 1000 Euro geworden, die Frisch jährlich in Kunstwerke aus den Sparten Malerei, Grafik, Bildhauerei, plastische Gestaltung und Fotografie für die Kommune investieren kann. „Das ist unfassbar, was daraus entstanden ist“, würdigte Walter Kiß den Umfang der Sammlung, die jenseits von Ausstellungen in einem Archivraum im Turmgeschoss der Weißen Villa eingelagert ist.
Seit 2008 gibt es den Kulturbahnhof
Mit dem Kulturbahnhof entstand 2008 eine ansprechende städtische Ausstellungsfläche für Kunst, die neue Bibliothek in der Innenstadt bietet seit drei Jahren weiteren Platz dafür, und auch in den Rathausfluren sind immer wieder künstlerische Arbeiten zu sehen. Die neue Ausstellungsmöglichkeit in der Gelben Villa kann sich als besonders stilvolle Ergänzung sehen lassen. „Alles, was Farbe brauchte, hat Farbe gekriegt“, berichtete der Bürgermeister von der Renovierung der Räume in der Gelben Villa, die eine wechselvolle Geschichte hinter sich haben: vom einstigen Sitz der Fabrikantenfamilie Dresler über die Behelfsunterkunft für Geflüchtete, den Standort der Stadtbibliothek bis zu den Kursräumen der Volkshochschule. Nun stehen sie ganz der bildenden Kunst zur Verfügung, vor allem aber denen, die sie sehen möchten.
Schau im Sommer sonntags zu sehen
Wer nicht als Teil einer Hochzeitsgesellschaft Einlass findet, kann zunächst vom 14. Juni bis 16. August an sieben Sonntagen die Schau zwischen 14 und 17 Uhr besuchen. Es sind jene Sonntage, an denen das Kulturamt im Park zeitgleich eine Veranstaltung des Kulturprogramms Kreuztal-Sommer bietet. Zudem steht Frank-Wieland Frisch ganzjährig jeden Mittwoch für „Sonderöffnungen“ bereit – nach erbetener vorheriger Anmeldung unter Tel. (01 70) 4 34 90 67.
Thematische Aufteilung der Räume
Die vier Ausstellungsräume in der Gelben Villa sind thematisch aufgeteilt: Im „Salon“ erwarten die Besucher unterschiedliche Bilder, vom Holzschnitt bis zum Acrylbild, die von Kreuztaler Künstlerinnen stammen. Das „Atelier“ bietet eine Werkschau des in Siegen geborenen Bildhauers Wolfgang Kreutter, dessen Brunnenensemble mit Kühen und Hirte in der Siegener Poststraße vielen bekannt sein dürfte. Das „Empfangszimmer“ zeigt Werke von Annette Besgen, Ulrich Langenbach und Heidemarie und Jürgen Königs; sie bieten, so die Beschreibung, „einen Ausblick auf die zeitgenössische Kunst ,made in Kreuztal‘“. Der „Wintergarten“ enthält Kunstwerke von Hanna Achenbach-Junemann und Hans Achenbach. Angedacht ist, dass die Ausstellung in Dreslers Park jährlich wechselt. Die Exponate der sich ständig erweiternden Kreuztaler Kunstsammlung sollen von Künstlern stammen, die einen Bezug zur Stadt haben. Dass sie bereits andernorts in einer Ausstellung zu sehen gewesen sind, gilt als Beleg für die Qualität und Reife einer künstlerischen Arbeit. Ausgewählt werden sie von einem kleinen, sachverständigen Gremium. Jenseits des Ankaufs von Kunst soll die Kunstsammlung aber auch Nachwuchskünstler inspirieren und gewissermaßen „aus der Deckung“ locken.


Autor:Björn Hadem aus Siegen |
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