Chorgemeinschaft Kreuztal
Ostergruß in Tüten

- Christel Thiemer und Anke Trapp von der Chorgemeinschaft Kreuztal packen zusammen mit anderen Vorstandsmitgliedern die Tüten für die Osterüberraschung.
- Foto: Verein
- hochgeladen von Peter Helmes (Redakteur)
sz/gmz Kreuztal. Einen positiven Akzent setzen, das wollte der Vorstand der Chorgemeinschaft Kreuztal 1851 mit einer Aktion, die sie in diesen Tagen geplant und umgesetzt hat. Denn das „Chorleben“ aufrechtzuerhalten ist in Zeiten, in denen Proben, Konzerte und gemeinsame Unternehmungen nicht möglich sind, fast nicht machbar. Kontakt, erzählt Vorsitzende Christel Thiemer im Gespräch mit der SZ, wird meistens per Telefon gehalten. Es sei gut, mit jedem Mitglied wenigstens ab und an einmal zu sprechen, sagt sie. Aber es ist nicht genug.
Deshalb hat der Vorstand jetzt eine „Hasenparty“ geplant – ein Corona-sicheres Treffen, bei dem
"Blumen müssen sein"
Ostertüten für jedes Chormitglied gepackt werden, mit Selbstgebasteltem und Produkten aus der eigenen Küche. Jürgen Thiemer hat fleißig Osterhasen hergestellt, Christel Thiemer hat Brombeer-Marmelade eingekocht, die beide in die Tüte (von Walburga Preußer hergestellt) kamen. Dazu gab es Ostereier und Schoko-Marienkäfer, die ins Osterhasennest (Entwurf: Anke Trapp und Heike Seidel) gesteckt wurden. Und außerdem Grußkarten mit Sinnsprüchen und natürlich Osterglocken: „Blumen müssen sein“, sagt Christel Thiemer.
Diese Tüten wurden dann zu den Mitgliedern der Chorgemeinschaft gebracht bzw. vor die Tür gestellt: „Eine kleine Überraschung zu Ostern, die zeigen sollte: Wir vermissen euch!“ Vermisst werden auch, das wurde bei den Distanzgesprächen bei der Übergabe der Überraschungstüten mehr als deutlich, die persönlichen Kontakte und die Gemeinschaft. Singen im Chor ist eben mehr als „nur“ singen! Aber wenn das wenigstens wieder möglich wäre … Die lange Zeit der Einsamkeit und des Nicht-Dürfens/Wollens/Könnens löst ein „Defizit-Denken“ aus, gegen das der Vorstand der Chorgemeinschaft mit der Tüte etwas gegensteuern wollte. Und sicher auch konnte.
Vermisst wird im Chor, so Christel Thiemer weiter, auch die Planungsmöglichkeit. Noch hält die Chorgemeinschaft an dem Ziel fest, am 10. Oktober im Gläsersaal der Siegerlandhalle mit einem Projektchor wieder zu einer Opern- und Operettengala einzuladen, die zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Die Proben dazu müssten im Frühsommer beginnen. Aber wird das möglich sein? Werden sich Sängerinnen und Sänger für den Projektchor finden? Auch finanziell haben die beiden Shutdowns natürlich große Auswirkungen. Die Chorgemeinschaft erfährt nach wie vor die Unterstützung durch ihre Sponsoren, aber trotzdem: „Es wird enger“, sagt Christel Thiemer.
Aber die Chorgemeinschaft bleibt zuversichtlich: Vielleicht sind ja Registerproben möglich, wenn der „richtige Betrieb“ noch nicht erlaubt ist. Im vergangenen Jahr, erinnert sich Christel Thiemer, waren die ersten Registerproben mit ein paar Leuten für viele „die Rettung“. Es sei ein bisschen wie Stimmbildung gewesen, aber man hätte wenigstens singen können. Und die Volkslieder, die dafür auf dem Programm standen, hatte man auch schon lange nicht mehr gesungen. Vielleicht erklingen sie dann ja bei der geplanten Wanderung im Sommer, wenn die Corona-Bestimmungen es zulassen …
Autor:Redaktion Kultur |
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