Tarifverhandlung mit NGG vertagt
Arbeitsplätze bei der Krombacher auf der Kippe?

- Eine Mitteilung der Gewerkschaft Nahrung/Genuss/Gaststätten (NGG), Landesbezirk NRW, fordert in großen Buchstaben „Erhalt und Zukunftsperspektiven für 850 Beschäftigte“ der Nordsiegerländer Brauerei. Die Brauerei kontert: Die Jobs sind sicher!
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nja Krombach. Ein „Prost“ in geselliger Runde ist tabu, Restaurants und Kneipen sind seit Monaten dicht, an Großveranstaltungen ist bis auf Weiteres nicht zu denken. Hektoliterweise landete in Fässern gelagerter „Gerstensaft“, wie berichtet, schon im Ausguss, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war. Stehen bei der Krombacher Brauerei Corona-bedingt Arbeitsplätze auf der Kippe?
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nja Krombach. Ein „Prost“ in geselliger Runde ist tabu, Restaurants und Kneipen sind seit Monaten dicht, an Großveranstaltungen ist bis auf Weiteres nicht zu denken. Hektoliterweise landete in Fässern gelagerter „Gerstensaft“, wie berichtet, schon im Ausguss, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war. Stehen bei der Krombacher Brauerei Corona-bedingt Arbeitsplätze auf der Kippe?
nja Krombach. Ein „Prost“ in geselliger Runde ist tabu, Restaurants und Kneipen sind seit Monaten dicht, an Großveranstaltungen ist bis auf Weiteres nicht zu denken. Hektoliterweise landete in Fässern gelagerter „Gerstensaft“, wie berichtet, schon im Ausguss, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war. Stehen bei der Krombacher Brauerei Corona-bedingt Arbeitsplätze auf der Kippe? Diese Frage stellt sich, wer eine Mitteilung der Gewerkschaft Nahrung/Genuss/Gaststätten (NGG), Landesbezirk NRW, liest. Darin werden in großen Buchstaben „Erhalt und Zukunftsperspektiven für 850 Beschäftigte“ der Nordsiegerländer Brauerei gefordert.
Die SZ fragte in Krombach nach und erhielt für die Region beruhigende Signale: „Um es sehr deutlich zu sagen: Bei uns sind die Arbeitsplätze der Kolleginnen und Kollegen sicher. Unsere Gesellschafter haben dies intern auch bereits mehrfach klar kommuniziert. Dies stand und steht zu keiner Zeit zur Disposition – auch nicht im Rahmen der aktuellen Tarifverhandlungen“, so Unternehmenssprecher Peter Lemm.
Zwei Verhandlungsrunden ohne Ergebnis
Die Gewerkschaft verlangt eine Beschäftigungssicherung, Perspektiven für Auszubildende, ein Modell für Altersteilzeit sowie eine „wertschätzende“ Entgelterhöhung und schreibt: Zwei Verhandlungsrunden seien bereits ohne Ergebnis geblieben. Ja, „Krombacher“ habe in Zeiten des Lockdowns Einbußen beim Fassbiergeschäft zu verzeichnen. Andererseits laufe der Absatz von Flaschenbier und alkoholfreien Sorten in den Supermärkten aber gut, so Mohamed Boudih, Landesvorsitzender der NGG NRW.

- Die Arbeitsplätze bei der Krombacher stehen laut Unternehmenssprecher Peter Lemm nicht auf der Kippe.
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In der laufenden Tarifrunde für die Sieger- und Sauerländer Brauereien hätten die Unternehmen bislang konstruktive Gespräche verweigert. Die Gewerkschaft habe die angespannte Lage vieler Betriebe im Blick und stelle „keine weltfremden Forderungen“. Anders als in früheren Jahren habe die Tarifkommission auch keine prozentuale Lohnforderung aufgestellt. „Krombacher“ habe im vergangenen Jahr einen Absatzrückgang von 4,8 Prozent verzeichnet, „steht damit aber besser da als der Gesamtmarkt, der um 5,5 Prozent schrumpfte“.
Rahmenbedingungen in Pandemie äußerst herausfordernd
Ja, bestätigt die Brauerei gegenüber der SZ, die Rahmenbedingungen in Zeiten der Pandemie seien äußerst herausfordernd: Es fehle beispielsweise auch die Planbarkeit: „Nach wie vor ist so gut wie gar nicht absehbar, wann wir uns wieder in einem einigermaßen ,normalen’ Umfeld bewegen können“, so Lemm angesichts der erneuten Lockdown-Verlängerung in der Gastronomie. Auch Events, Feiern und andere Veranstaltungen fielen ja bis auf Weiteres aus: „All dies sind keine guten Perspektiven für Brauereien.“ Aus diesem Grund habe man darum gebeten, sich zu einem Zeitpunkt wieder zusammenzusetzen, an dem klarer absehbar sei, wie genau der Weg aus der Pandemie konkret beschritten werden könne. Lemm: „Hierfür wurde der 19. Mai gemeinschaftlich festgelegt. Sicher werden wir hier die Gespräche konstruktiv weiterführen. Wir hoffen sehr darauf, dass es dann etwas mehr Planungssicherheit für uns gibt.“
Die Tarifverhandlungen betreffen alle Brauereien in Sieger- und Sauerland mit rund 2500 Beschäftigten. Darunter die drei „Großen“ – Krombacher, Warsteiner und Veltins. Zumindest für Veltins hat NGG eine nahezu identische Pressemitteilung veröffentlicht. Darin wird u. a. explizit der Erhalt von 740 Jobs gefordert.


Autor:Anja Bieler-Barth (Redakteurin) aus Siegen |
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