Derzeit kein Laden in Sicht
Erler-Siedlung: Gespräche mit Einzelhändlern ohne Erfolg
sz Kreuztal. Aktuelles über die mögliche Wiederansiedlung eines Ladens in der Fritz-Erler-Siedlung wollte Jürgen E. Arndt (Bürger-Gemeinschaft Kreuztal) von Bürgermeister Rudolf Biermann erfahren (die SZ berichtete). »Der Pächter hat sich ohne Erfolg um Nachfolger für das Objekt bemüht. Er hatte zwingende Gründe, den Geschäftsbetrieb aufzugeben, obwohl er noch auf Jahre am Vertrag festhalten musste«, antwortet der Verwaltungschef zur Sitzung des Rates. Der Eigentümer werde sich frühestens nach Vertrags-Ablauf um einen neuen Mieter oder Pächter bemühen. »Gespräche mit anderen Einzelhändlern führten ebenfalls nicht zum Erfolg.«
Ein älterer Bewohner der Siedlung, der Interesse für die Übernahme des Geschäfts zeigte, »erwartete eine städtische Bezuschussung des Geschäftsbetriebs, mindestens jedoch ein zinsloses Darlehen. Diesen Vorschlag konnte und wollte ich nicht annehmen«, so der Bürgermeister. Die Versorgung der Siedlung sei jedoch keineswegs unerträglich für die dort lebenden Menschen, »denn Verkaufsfahrer mit Backwaren, Fleischereiwaren, Speiseeis, Milchprodukten und Nebensortimenten fahren die Fritz-Erler-Siedlung regelmäßig an«. Außerdem lieferten einige Einzelhändler und Gastronomiebetriebe bei Wunsch ins Haus.
Zudem fahre ein Bus die Siedlung im 30-Minuten-Takt an. »Die Entfernung des Eggersten Ring in die Stadtmitte beträgt lediglich knapp zwei Kilometer und ist meines Erachtens Fußgängern noch zumutbar.«
»Wäre der Standort lukrativ, gäbe es sicher schon Interessenten«, meint der Einzelhandelsverband Südwestfalen in einer Stellungnahme. Der Kunde stimme täglich bei seinem Einkauf mit den Füßen ab. »Das Ergebnis sind die wegbrechenden Einzelhandelsflächen im Bereich der Nahversorgung mit all den bekannten negativen Auswirkungen. Diese Entwicklung ist nach gegenwärtigen Erkenntnissen auch nicht zu stoppen. Es kann daher unter den momentanen Bedingungen nicht empfohlen werden, den Standort zu besetzen.«
»Aus unserer Sicht bestehen überhaupt keine Bedenken gegen die Errichtung eines so genannten Nachbarschaftsladens zur Nahversorgung in der Fritz-Erler-Siedlung«, meint die Industrie- und Handelskammer Siegen. »Allerdings weisen wir angesichts des eingeschränkten Einzugsbereichs darauf hin, dass es ausgesprochen schwierig sein wird, für diesen Markt einen Investor zu finden, der das wirtschaftliche und unternehmerische Risiko eingeht.«
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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