Manege frei für »Circus Karibun«
Die 13. Ferien-Circus-Woche findet derzeit in Kreuztal statt / Aufführung am Samstag
js Kreuztal. Ein Hauch von Manegenluft umweht dieser Tage die Kreuztaler Stadthalle. Bereits zum 13. Mal ist der Essener »Circus Mücke« zu Gast, um gemeinsam mit der Stadt-Jugendförderung die Ferien-Circus-Woche durchzuführen. 27 Kinder im Alter von sieben bis 15 Jahren sind in diesem Jahr mit dabei und werden bis Samstagnachmittag ein buntes Showprogramm einstudieren.
Die Kinder haben vier Tage Zeit, sich in den beliebtesten Disziplinen der Zirkuswelt zu üben. Ihnen zur Seite stehen Thos Renneberg, Bärbel Kandziora, Silvi Wende, Tanja Lewandowski und Klaus Borkens vom »Circus Mücke«, allesamt ausgebildete Pädagogen, die ihr gemeinsames Hobby zum Beruf machten. »Wir sind kein Wanderzirkus«, erklärte Thos Renneberg beim Besuch der SZ. Unter den fünf Artisten sind Schauspieler und Musiker zu finden, die auch einzeln unterwegs sind. »In dieser Art von Zirkuswochen geben wir unser Wissen und unsere Tricks weiter.« Bis zu fünf Wochen im Jahr bieten die Pädagogen Workshops für Kinder und Jugendliche an, mehr jedoch nicht, wie Renneberg betonte: »Es soll sich keine Routine einschleichen und immer wieder Spaß machen.«
Spaß macht es durchaus – das verrieten sowohl die Gesichter der fünf Profis als auch die der Kinder während der gestrigen Probe. Am Dienstag, dem ersten Tag der »Circus-Schule«, hatten sie sich auf einen Namen für die Show geeinigt (»Circus Karibun«) und ihre Stärken ermittelt. Gestern schon ging es an die Geräte: Ob Kugellauf, russischer Barren (»barre russe«), Seillauf, Trapezkunst, Akrobatik oder Jonglage – alles will trainiert sein.
»Einige der Kinder haben bereits erste Erfahrungen im artistischen Bereich gesammelt«, verriet Thos Renneberg. »Es gehört zu unserem Prinzip, vorhandene Fertigkeiten zu erkennen und zu fördern.« Die Voraussetzungen sind gegeben in diesem Jahr, schon in den ersten Minuten rollten die bunten Kugeln unter geschickten Kinderfüßen durch die Stadthalle, hielten Jugendliche auf den wackeligen »barre russe«-Stangen das Gleichgewicht, balancierten einige Schülerinnen geschickt über ein Seil.
Bis zu anderthalb Stunden Programm will »Circus Karibun« auf die Bühne bringen, wenn sich am Samstag um 15 Uhr der Vorhang hebt. Die Artisten vom »Circus Mücke« werden sich dann zurückhalten und nur noch im Hintergrund agieren. »Bis dahin sollen die Kinder allein zurecht kommen«, erläuterte Renneberg. Die Vorstellung soll jedoch alles andere als das Ende der Manegen-Zeit für die jungen Hobby-Akrobaten bedeuten. Thos Renneberg: »Es gibt vor Ort verschiedene Angebote, die bei uns erworbenen Kenntnisse zu vertiefen.«
Für die Akteure, aber auch für ihre Trainer stehen noch viele Stunden harter Vorbereitungen bevor, wie Renneberg verriet: »Wir fünf sitzen noch bis spät in die Nacht hinein zusammen und feilen am Konzept.« Vor der Circus-Woche stehe nur ein grobes Strukturgerüst, der Rest ergebe sich während der Trainingszeit. Auch hier solle sich schließlich keine Routine einschleichen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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