Mehr Zuspruch unter neuem Namen
Stadtmarketing Kreuztal:
Es ist ruhig geworden um die lokale »Agenda 21« / Dennoch: Bürger sind aktiver denn je
js Kreuztal. Seit August 2002 ist Kreuztals »Lokale Agenda 21« führerlos. Mit dem ersatzlos ausgelaufenen Vertrag der früheren Agenda-Beauftragten Petra Schramm ist es ruhig geworden um das Diskussionsforum der Bürger.
Ein Trugschluss, wie Bettina Eberbach, Leiterin des städtischen Ordnungsamts, auf Anfrage der SZ klarstellte. »Es gibt noch immer viel Bewegung, wenn auch nicht unter dem Namen ,Agenda’.« Den habe man den Bürgern offenbar nicht ausreichend nahe bringen können. Eberbach: »Viele konnten mit der Bezeichnung nichts anfangen.« Unter dem neuen Deckmantel des Stadtmarketings jedoch seien plötzlich sehr viele Ehrenamtliche aktiv geworden, die zuvor nicht für Aktionen zu gewinnen waren.
Im neuen, scheinbar etwas »flotter« formulierten Stadtmarketing seien drei der vier Agenda-Arbeitsfelder aufgegangen. Lediglich der Bereich »Umwelt und Ressourcen« werde nicht im Stadtmarketing beackert. Unter den Tisch fallen die Öko-Aspekte aber keinesfalls in der Kindelsbergstadt: »Unsere Umweltberaterin Antje Hoffmann übernimmt diese Aufgaben.« Die habe bereits einiges erreicht und durch verschiedene Aktivitäten umweltschonendes (Konsum-)Verhalten ins Bewusstsein der Bürger gerückt.
Der Bereich »Jugend und Soziales« sei bereits zu Agenda-Zeiten ausgesprochen aktiv gewesen. Auch als Teil des Stadtmarketingprozesses zeige sich der Tatendrang der Engagierten: »Zurzeit erstellen Vertreter örtlicher Verbände und Vereine eine Informationsplattform im Internet.« Diese soll demnächst über die Jugendseite der Stadt-Website erreichbar sein. Eberbach: »Die Vorbereitungen befinden sich in den letzten Zügen.« Auch das Thema »Wirtschaft und Wohnen« bleibt weiterhin im Gespräch. »Hier steht vor allem der ,faire Handel’ im Mittelpunkt«, weiß Bettina Eberbach.
Stadtentwicklung steht im Mittelpunkt
Dreh- und Angelpunkt der Bürger-Aktivitäten scheint jedoch der neue »Namensgeber«, die Stadtentwicklung selbst. »Hier sind viele Händler, Architekten, Einzelhändler und Freiberufler tätig«, erläuterte die Ordnungsamtsleiterin. Erste Früchte diese Aktivität seien etwa der Einzelhändlerstammtisch und die Planungsgruppe, die bereits ihre ersten Konzepte vorgelegt hat (die SZ berichtete).
Dass niemand mehr von der »Lokalen Agenda 21« spricht, ist für Bettina Eberbach nebensächlich: »Mir ist wichtig, dass jetzt viel passiert in Kreuztal«, betont sie. »Der Name spielt dabei keine Rolle.« Die Motivation bleibe dieselbe. Auch weiterhin handele es sich um ein zukunftsgerichtetes Programm. »Auch unsere Kinder und Kindeskinder sollen noch Spaß an unserer Stadt haben«, formuliert sie das Ziel. Rund 40 Leute engagieren sich momentan für Kreuztal, einige von ihnen bis zu sechs Stunden wöchentlich.
Die Fäden des Stadtmarketings laufen letztendlich in der Stadtverwaltung zusammen. In Bettina Eberbachs Augen sind es dennoch die Ehrenamtlichen, denen das größte Lob gebührt: »Wir können lediglich Verwaltungs-Informationen oder die Infrastruktur bereitstellen.«
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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