Reckhammer-Auenweg
Radelnd Geschichte lernen

- Radelnd Einblicke in die Heimatgeschichte gewinnen: das ist ein Ziel der neuen Beschilderung.
- Foto: Anja Bieler-Barth
- hochgeladen von Anja Bieler-Barth (Redakteurin)
nja Littfeld/Krombach. Wer durch die heimische Region radelt oder wandert, lernt unterwegs nicht nur die Natur kennen. Hin und wieder säumen auch Hinweise auf die Siegerländer Geschichte den Pfad. Neuestes Beispiel ist der beliebte Drahtesel-Fußweg, der die beiden Kreuztaler Ortschaften Littfeld und Krombach fern der Hauptstraßen verbindet. Er ist nun nicht mehr namenlos: Mit dem Titel „Reckhammer-Auenweg“ zollt der Heimatverein Littfeld-Burgholdinghausen zum einen seinem Verlauf durch Wiesen und vorbei am Ufergebüsch Tribut, zum anderen der Tatsache, dass in diesem Bereich einst ein Reckhammer stand. Davon zeugt nun auch eine ansprechend gestaltete Informationstafel, die enthüllt wurde.
nja Littfeld/Krombach. Wer durch die heimische Region radelt oder wandert, lernt unterwegs nicht nur die Natur kennen. Hin und wieder säumen auch Hinweise auf die Siegerländer Geschichte den Pfad. Neuestes Beispiel ist der beliebte Drahtesel-Fußweg, der die beiden Kreuztaler Ortschaften Littfeld und Krombach fern der Hauptstraßen verbindet. Er ist nun nicht mehr namenlos: Mit dem Titel „Reckhammer-Auenweg“ zollt der Heimatverein Littfeld-Burgholdinghausen zum einen seinem Verlauf durch Wiesen und vorbei am Ufergebüsch Tribut, zum anderen der Tatsache, dass in diesem Bereich einst ein Reckhammer stand. Davon zeugt nun auch eine ansprechend gestaltete Informationstafel, die enthüllt wurde.
Schmiedehammer zur Herstellung von Flacheisen
Zwischen dem Littfelder „Schloos“ und der Krombacher Littfebrücke nämlich liegt eine für Littfeld historisch wichtige Stelle: Dort erbaute anno 1771 der Littfelder Lehrer und Oberbergmeister Johann Heinrich Jung, Patenonkel Jung Stillings, einen Reckhammer, also einen mit Wasserkraft angetriebenen Schmiedehammer zur Herstellung von Flacheisen. „Das Roheisen, das in Form von Lubben aus dem Schmelzofen kam, hatte noch einen sehr hohen Kohlenstoffgehalt und wurde unter dem Reckhammer zu weiter nutzbarem Eisen verarbeitet“, klärte Bruno Steuber auf. Produkte waren z. B. Flach- und Vierkanteisen, „die als Siegerländer Produkte die ,ganze’ Welt eroberten. Diese spezialisierten Schmieden reckten als das Eisen, und die Schmiede wurden deshalb Iserecker genannt“. Der Littfelder Reckhammer wurde bis nach dem 2. Weltkrieg betrieben.
Alleinstellungsmerkmal für den Weg
Die Littfelder sind Netzwerker, und so holten sie sich zur Verwirklichung einer inhaltlich verständlichen und optisch gelungenen Stele weitere Experten ins Team: Katrin Stein aus Ferndorf entwarf z. B. die Tafel. Für die Halterung u. a. in Gestalt von Wagenring und Flacheisen zeichneten Martin Fick und Björn Klug verantwortlich. Hergestellt wurde das Ganze zum großen Teil in der restaurierten Littfelder Schmiede. Die Stadtsparkasse Siegen sicherte die Finanzierung. „Durch Namensgebung und Infotafeln haben wir dem Weg ein Alleinstellungsmerkmal gegeben“, freute sich Martin Fick. Oder, um es mit Bruno Steuber zu sagen: „Lettfe häd wat.“
Autor:Anja Bieler-Barth (Redakteurin) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.