Dortmund, Duisburg, Kreuztal...
Rumänen-Community integrieren

- 660 Zuwanderer aus Südosteuropa wohnen in der Kreuztaler Erler-Siedlung, darunter 600 Rumänen. Um sie besser integrieren zu können, erhält die Stadt über drei Jahre Fördermittel in Höhe von insgesamt knapp 309 000 Euro. Foto: bjö
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nja Kreuztal. Für die Integration von Menschen aus Südosteuropa in die Kreuztaler Gesellschaft erhält die Stadt aus einem entsprechenden Landesprogramm einen Zuschuss in Höhe von knapp 309 000 Euro – verteilt auf die Jahre 2020 bis 2022. Davon sollen vor allem zwei Integrationsfachkräfte eingestellt werden. Das Förderprogramm verfolgt das Ziel, die Teilhabe und Integration von Zugewanderten aus Südosteuropa in den Kommunen zu unterstützen. Problemfelder eröffnen sich z. B. in den Bereichen Wohnsituation, Bildung/Ausbildung und Gesundheitsversorgung. Die Integration dieser Community stelle die betroffenen Kommunen vor große Herausforderungen, hat Düsseldorf erkannt.
1215 Südosteuropäer leben in KreuztalWie sieht die Situation am Fuße des Kindelsbergs aus?
nja Kreuztal. Für die Integration von Menschen aus Südosteuropa in die Kreuztaler Gesellschaft erhält die Stadt aus einem entsprechenden Landesprogramm einen Zuschuss in Höhe von knapp 309 000 Euro – verteilt auf die Jahre 2020 bis 2022. Davon sollen vor allem zwei Integrationsfachkräfte eingestellt werden. Das Förderprogramm verfolgt das Ziel, die Teilhabe und Integration von Zugewanderten aus Südosteuropa in den Kommunen zu unterstützen. Problemfelder eröffnen sich z. B. in den Bereichen Wohnsituation, Bildung/Ausbildung und Gesundheitsversorgung. Die Integration dieser Community stelle die betroffenen Kommunen vor große Herausforderungen, hat Düsseldorf erkannt.
1215 Südosteuropäer leben in Kreuztal
Wie sieht die Situation am Fuße des Kindelsbergs aus? Ende 2019 waren von den 31 603 Menschen mit Hauptwohnsitz in Kreuztal 15 Prozent (4577 Personen) Ausländer. 1215 von ihnen kommen aus Südosteuropa, darunter 909 Personen aus Rumänien. Die verbleibenden 306 Personen stammen aus Kroatien (161), Bulgarien (92), Ungarn (48) und Slowenien (5). Mehr als 60 Prozent der Zielgruppe leben in Kreuztal-Mitte (800), davon etwa 660 in den Hochhäusern der Fritz-Erler-Siedlung – Stichwort Segregation. Knapp 600 von ihnen sind rumänischer Abstammung. Fluktuation ist nach allerdings wie vor ein Thema.
Über die Hälfte bezieht Hartz IV
Eine Fördervoraussetzung, die hier vor Ort erfüllt werde, so ergänzte Stadträtin Edelgard Blümel im SZ-Gespräch: Mindestens 50 Prozent der 1215 Personen sind Hartz IV-Empfänger. Laut den Informationen zum Förderprogramm ist Kreuztal kreisweit die einzige Kommune, die für eine Förderung in Frage kommt. Genannt wird sie in Düsseldorf vielmehr in einem Atemzug u. a. mit Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen.
Zwei neue Sozialarbeiter/Sozialpädagogen
Was geschieht mit dem Fördergeld? Es sollen zwei neue Posten für Sozialarbeiter bzw. Sozialpädagogen geschaffen werden – jeweils wohl im Umfang einer 75-Prozent-Stelle und möglichst mit rumänischen Wurzeln bzw. zumindest fundierten Sprachkenntnissen. So sollen Sprachbarrieren überwunden und Hemmschwellen abgebaut werden. Die beiden sollen sich mit den unterschiedlichsten Akteuren vor Ort vernetzen.
"Ankommenslotse"
Ein „Ankommenslotse“ soll Ansprechpartner für Familienzentren, Kitas und sonstige Institutionen sein, Bedarfe formulieren und Konzepte entwickeln. Die zweite Fachkraft soll die Schulen bei der Arbeit mit der Projektzielgruppe unterstützen und entlasten. Mögliche Arbeitsschwerpunkte: Einzelfallhilfe, Elternarbeit oder gezielte Angebote, die sich aus individuellen Problemlagen ergeben. Viele der nach Kreuztal kommenden Südosteuropäer, so Blümel, hätten noch keine Schule von innen gesehen. Dies gelte nicht nur für Kinder.
Multiplikatoren ausbilden
Ein weiteres Ziel sei es, Multiplikatoren zu gewinnen und zu qualifizieren. So wird die Verstetigung der Arbeit nach dem Ende des Projekts auf ehrenamtlicher Basis angestrebt. Zunächst aber soll mit dem zusätzlichen Personal versucht werden, einen systematischen Zugang zu den Menschen zu erhalten und Vertrauen aufzubauen. Eine ergänzende Rolle nimmt das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein (KI) ein, da von dort bereits eine gute Vernetzung zu Roma-Organisationen und anderen Experten besteht. Die Stadt Kreuztal möchte die beiden Stellen gerne im Sommer besetzen. Den Antrag hatte sie über das KI gestellt.
Autor:Anja Bieler-Barth (Redakteurin) aus Siegen |
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