Kreuztal investiert 6,6 Mill. Euro
Schulpaket wird geschnürt

- Die Grundschule Eichen soll zum Schuljahr 2021/22 in das Gebäude der sich sukzessive leerenden Eichener Hauptschule (oben in der Bildmitte erkennbar) umziehen, zuvor schon die Betreuung. Auch das stielte der Rat gestern ein.
- Foto: sojo
- hochgeladen von Anja Bieler-Barth (Redakteurin)
nja Kreuztal. Das rund 6,6 Mill. Euro teure Gesamtpaket, mit dem die Stadt Kreuztal in den kommenden Jahren ihre Schullandschaft zukunftsfähig aufstellen möchte, passierte Donnerstagabend mit breiter Mehrheit den Rat. Allein aus den Reihen der CDU gab es in der Abfolge von insgesamt neun Einzelabstimmungen hier und da ein zwei- oder dreifaches Veto und auch mal eine Enthaltung.
Schulzentrum wird aufgestocktWas wird nun geschehen? Die Clara-Schumann-Gesamtschule bezieht ab dem kommenden Schuljahr die ersten vier Räume im Obergeschoss und ein Jahr später weitere vier Räume im Erdgeschoss des Erweiterungstrakts-Ost der Ernst-Moritz-Realschule. Dafür wird die Realschule in den kommenden zwei Jahren für über eine halbe Million Euro umgebaut und saniert.
nja Kreuztal. Das rund 6,6 Mill. Euro teure Gesamtpaket, mit dem die Stadt Kreuztal in den kommenden Jahren ihre Schullandschaft zukunftsfähig aufstellen möchte, passierte Donnerstagabend mit breiter Mehrheit den Rat. Allein aus den Reihen der CDU gab es in der Abfolge von insgesamt neun Einzelabstimmungen hier und da ein zwei- oder dreifaches Veto und auch mal eine Enthaltung.
Schulzentrum wird aufgestockt
Was wird nun geschehen? Die Clara-Schumann-Gesamtschule bezieht ab dem kommenden Schuljahr die ersten vier Räume im Obergeschoss und ein Jahr später weitere vier Räume im Erdgeschoss des Erweiterungstrakts-Ost der Ernst-Moritz-Realschule. Dafür wird die Realschule in den kommenden zwei Jahren für über eine halbe Million Euro umgebaut und saniert. Auf dem Dach von Gymnasium und Gesamtschule erfolgt bis 2022 eine Aufstockung über Ebene 3 in Anschluss an die dortigen Räume des Gymnasiums, um dem Raumbedarf beider Schulen gerecht zu werden (4,3 Mill. Euro). Dafür sind Umbaumaßnahmen in der Gesamtschule nötig – von 2021 bis 2023 sind hierfür 332 000 Euro vorgesehen; Gleiches gilt für das Gymnasium in den Jahren 2020 bis 2023 (rund 591 000 Euro). Damit im kommenden Schuljahr zunächst die Betreuung und ein Jahr später die komplette Grundschule Eichen in die sich bekanntlich leerende Hauptschule Eichen umziehen kann, müssen bis 2023 rund 825 000 Euro in das Gebäude an der Eichener Straße investiert werden.
Grundschule bittet u.a. um Zebrastreifen
Zwischen der gemeinsamen Beratung all dieser Vorhaben in den beiden zuständigen Fachausschüssen (die SZ berichtete) und dem gestrigen Votum wurden die Schulkonferenzen angehört, deren Stellungsnahmen der Politik nun natürlich auch vorlagen. Grundsätzlich, so fasste die Verwaltung diese zusammen, würden die Planungen von allen Schulen begrüßt. Es wurden aber auch Wünsche geäußert und Probleme benannt. Wo möglich, dies wurde gestern von mehreren Fraktionen zu Protokoll gegeben, sollten diese auch realisiert werden. Bürgermeister Walter Kiß sagte dies zu; die Stellungnahmen würden ernst genommen, betonte er. So weist die Grundschule Eichen z. B. auf die Verkehrssituation vor der Hauptschule hin. Vorgeschlagen wird je ein Zebrastreifen an der Straße Auf der Birke sowie der Eichener Straße gegenüber des Schulhofaufgangs. Und: Vor der Schule solle es ein absolutes Pkw-Halteverbot geben, es solle ferner vor einem unbebauten Grundstück eine Elternhaltezone etabliert werden, um Kindern ein sicheres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen.
"Gutes Zusammenspiel aller" nötig
Heike zur Nieden (SPD) erinnerte an die Faktoren, die diese 6,6-Mill.-Euro-Investition nötig machten – u. a. die Rückkehr zu G 9 und den daraus resultierenden Raumbedarf im Gymnasium, das Auslaufen der Hauptschule, den Platzmangel der OGS in Eichen. Es werde nun brandschutztechnisch aufgerüstet und zudem Barrierefreiheit erlangt, und die Hauptschule müsse für ihre letzten Monate nicht mehr ins Schulzentrum umziehen. Mit der Großinvestition nun erübrige sich zudem ein Nachbessern alle Jahre wieder. Arne Siebel (CDU) nannte die Pläne sehr anspruchsvoll und ambitioniert: Die Umsetzung erfordere „das gute Zusammenspiel aller“. Grundsätzlich müssten sich Schulen künftig wohl frei machen von den räumlichen Abgrenzen in „Meins“ und „Deins“, so sein Credo – mit Verweis auf Bedenken der Realschule hinsichtlich der gemeinsamen Nutzung von Räumen mit der Gesamtschule. Man wisse nicht, wie sich die einzelnen Schulformen in der Zukunft entwickelten, so Siebel. Es sollten keine unnötigen Schranken aufgebaut werden – die Politik solle „lenkend und beruhigend einwirken“. Der Gedanke von Harald Görnig im Fachausschuss, über die gesamte Länge von Gesamtschule und Gymnasium eine vierte Ebene aufzustocken, solle noch einmal überdacht werden, so Siebel: „Das war eine gute Idee!“ Die FDP sah ihre Bedenken, die im Fachausschuss noch zur Stimmenthaltung geführt hätten, ausgeräumt und sage Ja, betonte Frank Wieland Frisch. Die Realschule liege ihr sehr am Herzen. Der „wunde Punkt“ aber sei geklärt: dass dort eine Mehrklassenbildung und ggf. auch wieder die Dreizügigkeit eine Option sei – wenn es denn die Anmeldezahlen hergeben. Die UWG sah dies ähnlich. Reinhard Lange hätte sich allerdings gewünscht, dass die Politik früher in die Planung eingebunden worden wäre. Die Grünen hatten überlegt, ob es Alternativen zur städtischen Planung gebe – „uns ist aber nichts eingefallen“, sagte Simone Farr, die das Projekt „zukunftsweisend“ nannte.
Grundschulstandort Littfeld bleibt
Karl-Heinz Schleifenbaum (SPD) war es wichtig, noch einmal zu betonen, dass der Grundschulstandort Littfeld erhalten bleibe. Es kursierten anders lautende Gerüchte. Insgesamt gab es viel Lob für die planerische Leistung des Rathausteams. Das lockte Harald Görnig (CDU) ans Mikrofon: Würden solche Pläne der Politik beim nächsten Mal früher vorgestellt, könne auch er sich zu einem Lob durchringen, sagte er sinngemäß. „Diese Herausforderung nehme ich an“, reagierte Bürgermeister Kiß prompt. Der Tag, an dem er einmal ein Görnigsches Lob ernte, „wird im Kalender rot angekreuzt“.
Autor:Anja Bieler-Barth (Redakteurin) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.