Stimmgewaltig und technisch ausgefeilt

- Der Posaunenchor Krombach und die Cantoreij Nijeveen aus den Niederlanden feierten ihre langjährige musikalische Freundschaft jetzt mit einem gemeinsamen Konzert in Krombach. Foto: hmw
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hmw Krombach. Persönliche Kontakte schlagen oft Brücken. Rudolf Groos vom Posaunenchor Krombach (Leitung: Stefan Junk und Burkhard Schölpen) lernte während eines Holland-Urlaubs Hidde Visser, Leiter der Cantoreij Nijeveen, kennen. Prompt entstand eine langjährige Freundschaft, die zu regelmäßigen Gastkonzerten in Hijeveen und Krombach führte. Es ist eine musikalische Partnerschaft, die seit 1996 gepflegt wird und am vergangenen Samstagabend in der ev. Kirche mit einem gemeinsamen Konzert beider Formationen gefestigt wurde.
„Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ lautete das Motto des anspruchsvollen Konzertes. Ganz in diesem Sinn wurde ein bunter Mix von alter und neuer Musik sowie auch unterhaltender Musik geboten. Der Posaunenchor als Gastgeber eröffnete dann auch, diesem Motto folgend, das Konzert und überzeugte auch technisch mit der „Sonata No. 4“, einer klangprächtigen Fuge, die in einen bunten Tanzreigen überging. Nach den „Liedern ohne Worte“ (der erste Konzertteil enthielt generell keine Texte) beendete der Posaunenchor mit dem Satz von Joseph Haydn „Allegro con spirito“ den ersten Teil.
Stimmgewaltig und technisch überaus ausgefeilt zog danach die Cantorij Nijeveen das Publikum in ihren Bann, mit einem Klangbild, das von dem unserer Chöre durchaus abweicht und ganz anders klingt. Sakrale und spirituelle Melodien brachten die holländischen Sängerinnen und Sänger zu Gehör: „Lobe den Herren, meine Seele“, „Bogoroditse Dvo“ sowie „Panis Angelicus“ – ein Werk das von der holländischen Organistin Mario Withaar begleitet wurde. Ehe es in die Pause ging, präsentierte der Chor noch drei Stücke aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert („Eingang“, „Gloria“ und „Agnus Dei“).
Mit Spirituals setzen die Gäste aus Holland ihre Darbietungen fort: „Swing Low, Sweet Chariot“ ist sicher sehr bekannt, jedoch in dieser Form mit solch wechselnden Tempi hatte es zuvor kaum jemand gehört. Auch mit der schwermütigen Weise „The Last Rose Of Summer“ traf der Chor den Nerv des Publikums.
Nun kam wieder der Posaunenchor zum Zuge: Mit „Moon River“ aus „Breakfast At Tiffany’s“, der eher melancholischen „Londonderry Air“ und „Raindrops Keep Fallin’ On My Head“ aus „Zwei Banditen“ blieben die Bläserinnen und Bläser im Genre der Filmmusik. Eine Vielseitigkeit, die man von einem evangelischen Posaunenchor zunächst nicht erwartet! Mit dem Vorspiel und Lied „I Will Sing Your Praises“ kehrte dann der Posaunenchor zu seiner kirchlichen Tradition zurück und beendete das Konzert mit dem Satz „Wir wollen aufsteh’n“.Dies jedoch nicht so ganz, denn einige Zugaben waren fällig, die von Kantorei und Posaunenchor mit „Abendruhe“ sowie „Abendsegen“ gewährt wurden. Die Cantorij Nijeveen stand übrigens letztmalig unter dem Dirigat von Hidde Visser. Im Posaunenchor hofft man, dass die langjährige Partnerschaft auch unter dessen Nachfolger weiter besteht. Die holländische Kantorei bereicherte gemeinsam mit dem Posaunenchor noch den Gottesdienst am Sonntag, ehe es heimwärts ging.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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