Nach Skandal um fehlende Diversität

Moderator Carmichael kritisiert Golden Globes: „Ich bin nur hier, weil ich schwarz bin“

Moderator und Comedian Jerrod Carmichael machte sich während der 80. Golden Globe Awards über die Jury lustig.

Moderator und Comedian Jerrod Carmichael machte sich während der 80. Golden Globe Awards über die Jury lustig.

Beverly Hills. Die Golden Globes sind in der Nacht zum Mittwoch ins Rampenlicht zurückgekehrt. Auf dem roten Teppich - der in diesem Jahr grau ausfiel - gab sich Hollywood nach einem Skandal im vergangenen Jahr wieder ein Stelldichein. Die Preisverleihung wurde wieder im Fernsehen und per Livestream übertragen. Favoriten wie die Actionkomödie „Everything Everywhere All at Once“ von Daniel Kwan und Daniel Scheinert oder Martin McDonaghs „The Banshees of Inisherin“ räumten groß ab.

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Als beste Filme - die Königskategorien - ausgezeichnet wurden „The Banshees of Inisherin“ und Steven Spielbergs „The Fabelmans“. McDonaghs Film, der auf radikale Weise vom Ende einer Männerfreundschaft und dem menschlichen Streben erzählt, etwas Bleibendes zu hinterlassen, gewann in der Kategorie beste Komödie/Musical. Spielbergs autobiografische Arbeit wurde als bestes Drama ausgezeichnet, wie der Verband der Auslandspresse bei der Preisverleihung in Beverly Hills am Mittwochmorgen bekanntgab.

Austin Butler erhält Award für „Elvis“

Austin Butler wurde für seine Hauptrolle in Baz Luhrmanns „Elvis“ als bester Darsteller in der Kategorie Filmdrama ausgezeichnet. Als beste Darstellerin in einem Drama ausgezeichnet wurde Cate Blanchett für ihre Leistung in „Tár“ von Todd Field, wie der Verband der Auslandspresse (HFPA) verkündete.

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Colin Farrell („The Banshees of Inisherin“) gewann die Auszeichnung als bester Darsteller in einer Komödie und Michelle Yeoh („Everything Everywhere All at Once“) wurde als beste Schauspielerin in dieser Kategorie ausgezeichnet. Zum besten Nebendarsteller gekrönt wurde Ke Huy Quan (ebenfalls „Everything Everywhere All at Once“), als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde Angela Bassett („Black Panther: Wakanda Forever“, von Ryan Coogler). Colin Farrell dankte in seiner Preisrede unter anderen einer besonderen Filmpartnerin: Eselin „Jenny“, innig geliebte Begleiterin seines Filmcharakters in „The Banshees of Inisherin“.

Als bester Regisseur ausgezeichnet wurde Steven Spielberg für „The Fabelmans“. Den Preis für das beste Drehbuch heimste McDonagh für „The Banshees of Inisherin“ ein. Als bester nicht-englischsprachiger Film prämiert wurde „Argentina, 1985“ von Santiago Mitre.

Vorwürfe wegen Rassismus und Sexismus

Ganz vergessen war der Skandal um fehlende Diversität, Sexismusvorwürfe und ethische sowie finanzielle Auffälligkeiten bei Mitgliedern der Hollywood Foreign Press Association, so der volle Name, die für die Verleihung der Preise zuständig ist, indes nicht, der den Globes im vergangenen Jahr einen Boykott durch Schauspielerinnen, Schauspieler und Studios eingebracht hatte.

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Moderator Jerrod Carmichael kam ohne Umschweife darauf zu sprechen, als die Zeremonie in Beverly Hills überschattet vom Sturmgeschehen, das in Kalifornien in der jüngeren Zeit fast 20 Menschen das Leben kostete, ihren Lauf nahm. „Ich werde euch sagen, warum ich hier bin. Ich bin hier, weil ich schwarz bin“, sagte der Comedian.

„Ich werde nicht sagen, dass sie eine rassistische Organisation waren“, sagte er über die HFPA. „Aber sie hatten kein einziges schwarzes Mitglied bis George Floyd starb. Also macht mit dieser Information, was ihr wollt.“ Er habe es abgelehnt, sich vor der Verleihungszeremonie mit HFPA-Präsidentin Helen Hoehne zu treffen. Er habe den Job wegen des Geldes angenommen und um die Film- und Fernsehindustrie zu ehren.

Brendan Fraser, der für seine Leistung in „The Whale“ als bester Schauspieler nominiert wurde, sagte seine Teilnahme im Vorfeld ab. Auch Tom Cruise, Hauptdarsteller des in der Kategorie bestes Drama nominierten Films „Top Gun: Maverick“, nahm nicht teil. Dieser hatte in Reaktion auf den Skandal um den Preis seine drei bisher gewonnenen Golden Globes zurückgegeben. Cate Blanchett war ebenfalls nicht anwesend, um ihre Auszeichnung entgegenzunehmen.

RND/AP

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