Analyse für den Arbeitsmarkt
Arbeitsamt und »Förderband« hilft Jugendlichen ohne Job
nico Altenhundem. Zu einem Informationsabend zum Thema Zusammenarbeit von »Förderband« und Arbeitsamt Olpe trafen sich 35 Beteiligte in den Räumen des Jugendhilfswerks in Altenhundem. Vorrangiges Thema war die Umsetzung des am 3. Juni in Kraft getretenen Job-Aqutiv-Gesetzes. Stellv. Landrat Rudi Reuber betonte anfangs, dass die Zahl von 710 im Oktober gemeldeten arbeitslosen Jugendlichen nicht an die landesweite Quote heran reiche, man jedoch seit Jahren steigende Tendenz beobachte.
Es handele sich um persönliche Schicksale, die oftmals zu Perspektivlosigkeit und Rückzug aus dem sozialen Umfeld bei den Betroffenen führten. Reuber verwies auf die erfolgreiche Arbeit, die das Jugendhilfswerk Förderband seit 1994 leiste. Allerdings gäbe es auch noch genug zu tun. Seit Februar dieses Jahres erstellt Förderband für neu gemeldete Arbeitslose unter 25 Jahren mittels einer Stärken-Schwächen-Analyse ein Profil.
In zwei verschiedenen Modulen werden zunächst, in Kooperation mit dem Arbeitsamt, die Daten erfasst. So kann Hilfestellung bei Bewerbungsschreiben und Begleitung bei Vorstellungsgesprächen gegeben werden. Der Sinn liege darin, den Arbeitslosen zur aktiven Teilnahme zu ermutigen und Ziele gemeinsam zu erarbeiten. Der Leiter des Olper Arbeitsamtes, Rolf Ortwein, betonte, in den vier Jahren seiner Tätigkeit sei die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen stetig gestiegen.
Den 4400 Arbeitslosen ständen nur acht Vermittler zur Verfügung. Ortwein hoffe, dass diese Zahl nicht weiter abgebaut werde. Das Job-Aqutiv-Gesetz sehe vor, dass externe, kompetente Personen oder Institutionen die Aufgaben der Vermittler übernehmen und monatlich mindestens ein Kontakt stattfinde.
Um kalkulieren zu können, werden 70 Arbeitslose von Förderband, 70 vom Berufsbildungswerk und 40 von »In via« betreut. Start des Projekts war am 2. Dezember. Im Vertrauen insbesondere auf die Erfahrungen von Förderband verspricht sich Ortwein nach drei Monaten erste Erfolge. Finanziert wird das Projekt mit erheblichen Mitteln aus dem Topf der Lohnersatzleistungen. Ortwein räumte ein, dass es in jedem Fall auch an Stellen fehle. Um qualitative Arbeit weiter gewährleisten zu können, führt Diplom-Sozialpädagogin Tanja Reuther einen Qualitätsmanagementprozess im Jugendhilfswerk durch. In diesem Rahmen werden Abläufe koordiniert, Strukturen angepasst und evtl. Schulungen angeboten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.