Katholische Kapellengemeinde feiert Open-Air-Christmette
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Gut besucht war die Open-Air-Christmette, die die katholische Kapellengemeinde am Dorfplatz an der Mehrzweckhalle vorbereitet hatte. Gestaltet wurde sie von Pfarrer Marcin Maslak und Diakon Rudolf Düber.
© Quelle: rai
rai Dermbach. Die Glocken in der St.-Josef-Kirche läuteten zur Christmette. Die Kirchenbänke blieben jedoch am Heiligabend leer – aber nicht der Dorfplatz. Der Open-Air-Gottesdienst ermöglichte es viel mehr Menschen an der Christmette teilzunehmen, als es in der Kirche unter den Gegebenheiten zulässig gewesen wäre. Heiligabend ist ein Tag, an dem die Menschen wie an keinem anderen in die Kirchen kommen – wenn Corona nicht Vorgaben machen würde. Das macht erfinderisch. Die katholische Kapellengemeinde Dermbach machte es wie 2020 – und organisierte eine Freiluftmesse. Die Kapellengemeinde hätte nur 40 Teilnehmer zur Christmette in die Kirche einlassen dürfen, so Vorsitzende Margret Straßer – aber: „Es kommen immer 250.“ So setzte man auf die im Vorjahr bewährte Open-Air-Messe auf dem Dorfplatz, der für 100 Menschen Platz bot. Von der Bevölkerung und vom Bistum sei man gefragt worden, ob man die Christmette wieder unter freiem Himmel abhalten würde.
Freiluft-Christmette in Dermbach kommt gut an
Die Freiluft-Christmette kam auch dieses Jahr gut an, und das Wetter spielte auch mit. „Der besondere Gottesdienst war mit Arbeit und Aufwand verbunden“, so Lea Straßer, die mit ihrer Großmutter Margret Straßer federführend organisierte. Auf dem abgesperrten Platz mussten z. B. mit weißer Kreide und Kerzen Flächen abgegrenzt werden. Einzelpersonen und Familien standen so auf Abstand – nach der 2-G-Kontrolle am Einlass. Hier und da standen in den Markierungen auch Sitzgelegenheiten. „Kirche kommt zu uns auf den Platz, und wir feiern die Geburt Jesu“, sagte Pfarrer Marcin Maslak, der mit den Gläubigen die Eucharistie feierte. Auf einem Anhänger stand der Altar, unter anderem mit Alpenveilchen und Hagebutte hübsch geschmückt. Davor die Heilige Familie aus der St.-Josef-Kirche. Lichterschmuck und zwei Tannen links und rechts sorgten für ein schönes Bild. Die Kerzen, die von den acht Messdienerinnen gehalten wurden, sorgten für eine schöne Atmosphäre in der Dunkelheit.
„Endlich wieder Weihnachten“: So habe ein Kundenmagazin im Oktober getitelt, predigte Diakon Rudolf Düber: „Gemeint war wohl das ,normale’ Fest, wie ,alle Jahre wieder’“ und der Wunsch nach Stimmung und Kauflaune. Das sei verständlich. „Alle Jahre wieder“ berge jedoch die Gefahr, dass Weihnachten sich im Glanz der Äußerlichkeiten verlieren und das Evangelium zur Folklore mit Jesuskind, Maria, Josef, Engeln und Hirten verkommen könnte: „Harmlos, lieblich, verkitscht.“ Das Evangelium sei aber keine leichte Kost.
MV Dermbach sorgt für den musikalischen Rahmen
Den Evangelisten Lukas interessiere der Herr, der im Milieu der Ärmsten und eines Viehstalles liege, das neugeborene Kind: „Die Hirten werden zu Verkündern der frohen Botschaft.“ Er ermutigte, so sein zu wollen wie die Hirten, die sich von der Christgeburt hätten bewegen lassen: „Wie die Hirten zu sein heißt, zu suchen und dem rettenden Christus, dem Herrn, zu begegnen.“ Sobald man in der Weihnachtsgeschichte stecke, seien die Verhältnisse umgekehrt, und die Ärmsten seien es, die die gute Nachricht von der rettenden Geburt kundtun würden: „Nichts ist mehr wie ,alle Jahr wieder’. Gott ist Mensch geworden.“ Die Christmette wurde von der Blechbesetzung des MV Dermbach unter der Leitung von Thomas Drost u.a. mit „Süßer die Glocken“ und „Maria durch ein Dornwald ging“ musikalisch umrahmt.
SZ