Mehr als 50 Gläubige beten auf Kreuzweg
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Den steilen Pfad des Kreuzwegs nahmen am diesjährigen Karfreitag mehr als 50 Teilnehmer. Die vergangenen zwei Jahre musste das gemeinsame Kreuzwegbeten wegen Corona ausfallen.
© Quelle: rai
rai Herkersdorf/Offhausen. Erstmals wurde der Kreuzweg am Druidenstein wieder offiziell gebetet: Mehr als 50 Menschen waren am Karfreitag gekommen, um den Leidensweg Jesu gedanklich nachzugehen. Das war zwei Jahre nicht möglich, zumindest nicht in der gemeinschaftlichen Form, wie sie seit 1969 praktiziert wird.
Nachdem 50. Kreuzwegbeten 2019 gab es eine Zäsur: Aufgrund der Corona-Einschränkungen war es ab 2020 nicht mehr möglich, dass die Menschen aus nah und fern zusammenkamen und dem Leiden und der Kreuzigung Jesu gedachten.
Seit 1969 war Paulus Mockenhaupt Vorbeter. Mehr als zehn Jahre stand ihm sein Sohn Josef Mockenhaupt als Vorbeter mit zur Seite. Ende Mai 2020 ist Paulus Mockenhaupt verstorben. Aber: „Wir wollen die Tradition an Karfreitag fortführen“, sagte Josef Mockenhaupt, der nun wieder als Vorbeter tätig war. Es sei schön, dass man an Karfreitag wieder am Kreuzweg zusammenkomme, hatte er die Menschen an der ersten Station oberhalb der Heilig-Kreuz-Kirche Herkersdorf begrüßt. In den beiden Jahren der Pandemie habe sein engster Familienkreis an Karfreitag für sich den Kreuzweg gebetet, berichtete Mockenhaupt, während seine Mutter Dorothea Mockenhaupt Textheftchen ausgab.
Im Familienkreis hatte es auch einst begonnen, bevor 1969 alles in Bahnen gelenkt wurde, z. B. mit Ankündigungen. Als seine Familie während der Pandemie den Kreuzweg gebetet habe, seien ihm vereinzelt Pärchen aufgefallen, die es ihnen gleich getan hätten, so Mockenhaupt. Er selbst ist schon von klein auf dabei. Damals trug er u. a. das Kreuz der Prozession voran. Das machte nun Christian Zart.
Seit dem bislang letzten „offiziellen“ Beten des Kreuzwegs am Karfreitag 2019 hat sich viel entlang der Station an dem steilansteigenden Waldpfad getan. Die gemauerten Stationen stehen in einem ganz anderen Licht, ist doch ein angrenzender Fichtenbestand komplett verschwunden. Und diesmal ging es beim Kreuzweg an einer Passage buchstäblich über Stock und Stein, zumindest an der siebten Station. In dem Laubwald waren vor einiger Zeit einige der Riesen mit Wurzeln umgekippt. Eine Eiche hatte nur knapp das siebte Häuschen verfehlt. Der Stamm lag noch quer auf dem Weg. So mussten die Pilger hinter dem Häuschen die Stelle passieren, um dann dort gemeinsam zu beten.
Wie üblich waren die Gläubigen zur Todesstunde an der Kreuzigungsgruppe am Druidenstein, der noch umrundet wurde. Die Kollekte ist wieder für die Restaurierung und Unterhaltung des Kreuzweges bestimmt.