Nicht Whatsapp, sondern Woodsapp
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Über die Woodsapp können Forstbetriebsgemeinschaften Waldbesitzer gezielt zu ausgewählten Themen informieren. Waldbesitzer auf der anderen Seite können den FBG mitteilen, wenn sie Schäden im Wald entdeckt haben.
© Quelle: FBG
sz Oberveischede/München. Wer dachte, die Digitalisierung des Waldes finde im Silicon Valley statt, der irrt sich. Das Münchener Unternehmen Bitcomp sowie die Forstliche Vereinigung Olpe mit deren Forstbetriebsgemeinschaften wollen in Zukunft als erste Nutzer neue Wege bei der Waldbewirtschaftung einschlagen. Bis zu zwei Millionen private Waldbesitzer in Deutschland könnten von den Erfahrungen und Anregungen aus der Region profitieren. Der Wald in Deutschland steht bekanntlich unter Stress; Trockenheit und Borkenkäfer setzen ihm zu. Umso wichtiger ist es, Schäden frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig entstehen durch die zunehmende Urbanisierung ungeahnte Herausforderungen. Diesen nimmt sich die Woodsapp an. Auf den Weg gebracht haben die App Ferdinand Funke, Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Olpe und stellv. Vorsitzender des Waldbauernverbandes Nordrhein-Westfalen, sowie der zuständige Förster Thorsten Reuber. Albert Schneider von der Forstbetriebsgemeinschaft Oberveischede betreut das Projekt vor Ort.
Woodsapp nutzt aktuelle Satellitendaten
Aktuelle Satellitendaten, die speziell für forstliche Zwecke wöchentlich aktualisiert werden, sind ein Merkmal der App. Die Anwendung kann Waldbesitzer frühzeitig warnen oder informieren. Dazu können Rubriken und Themen ausgewählt werden, die für sie von Interesse sind. Die Forstbetriebsgemeinschaften können dann die Waldbesitzer ganz gezielt informieren. Auch Rückmeldungen, z. B. von bereits geschädigten Bäumen, können bei Bedarf mit Foto an die zuständige FBG gesendet werden. Derzeit laufen die ersten Testeinsätze in den Forstbetriebsgemeinschaften Oberveischede und Rhode-Neger. Insgesamt sind gut ein Dutzend Waldbesitzer eingebunden. Nach einer Einführung in die Woodsapp werden sie als erste in Deutschland Rückmeldungen und Anregungen liefern.
Sauerland für die Erprobung der App bestens geeignet
Laut Albert Schneider ist das Sauerland aufgrund der zahlreich vorhandenen Waldlandschaft prädestiniert. Außerdem sei das Land NRW Vorreiter bei öffentlichen Geodaten. Die Kombination habe dazu beigetragen, dass die FBG Oberveischede und Rhode-Neger nun von Beginn an dabei sind und somit deutschlandweit eine Vorreiterrolle haben. Hinzu kommt, dass die FBG Oberveischede bereits federführend an einem Pilotprojekt im Zusammenhang mit der privaten Beförsterung teilgenommen hat. Die beiden Vorsitzenden Egon Berg und Meinolf Hütte versprechen sich eine einfache und effiziente Kommunikation mit den zuständigen Förstern und eine Unterstützung ihrer Arbeit.
Woodsapp ist leicht zu bedienen
Die App selbst ist einfach zu bedienen: registrieren, anmelden, Grundstück markieren (Flur und Flurstücke eintragen) und die Zuordnung an die zuständige Forstbetriebsgemeinschaft senden. Der Diplomingenieur Albert Schneider ist sicher, dass sich mit Hilfe der App die Situation der Wälder und die Organisation der Waldarbeiten erheblich verbessern werden. Damit könne der Einstieg in die Digitalisierung des Kleinprivatwaldes gelingen. Für Android-Geräte ist die Anwendung bereits verfügbar, an einer Apple-Version wird noch gearbeitet. Weitere Informationen auf www.bitcomp-germany.de.