Seit 22 Jahren gemeinsame Zeit schenken
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/DCQ3X5JPX4OELR33PUTURMNCT4.jpg)
In den über zwei Jahrzehnten sind mehr als 1000 Familien mit unheilbar kranken Kindern auf ihrem schweren Weg nach der Diagnose begleitet worden.
© Quelle: privat
sz Olpe. Seit 22 Jahren schenkt Deutschlands erstes Kinderhospiz unheilbar kranken Kindern und ihren Familien gemeinsame Zeit. Zeit zum Leben und Lachen – ebenso wie zum Sterben und Trauern. Am 18. September 1998 wurde das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe gegründet – heute kann also der 22. Geburtstag gefeiert werden. In den über zwei Jahrzehnten wurden dort mehr als 1000 Familien mit unheilbar kranken Kindern auf ihrem schweren Weg nach der Diagnose begleitet. In den vergangenen 22 Jahren hat sich vieles verändert. Mit zunehmendem Alter und fortschreitender Erkrankung vieler Kinder sind die Anforderungen an Pflege und Trauerarbeit differenzierter und intensiver geworden. Gleich geblieben ist: Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar ist auf Spenden angewiesen. Maximal 50 Prozent der Kosten werden von den Kranken- und Pflegekassen erstattet, der Rest wird über Spenden finanziert. Mehr als 1 Million Euro pro Jahr sind dafür nötig. Das ist in Corona-Zeiten eine ganz besondere Herausforderung, sagt Hospizleiter Rüdiger Barth.
Kreative Aktionen machen Mut
„Es ist schon jetzt klar, dass auch in der für uns so wichtigen Weihnachtszeit viele Veranstaltungen nicht im gewohnten Rahmen stattfinden können. Das wird uns genauso unmittelbar treffen wie schon in den vergangenen Wochen und Monaten, in denen viele Geburtstage, Spendenläufe und Sommerfeste zu unseren Gunsten abgesagt oder gar nicht erst geplant wurden“, erklärt Rüdiger Barth. „Was uns Mut macht, sind die unzähligen kreativen Aktionen, mit denen uns so viele Menschen auch in dieser Zeit unterstützt haben. Dafür sind wir dankbar und dieser Einsatz lässt uns auch für den Rest des Jahres hoffen.“ Auch das Kinder- und Jugendhospiz selbst muss umdenken. So findet der diesjährige Tag der offenen Tür am 5. Dezember wegen der Kontaktbeschränkungen nicht vor Ort, sondern virtuell statt. Ein 360°-Rundgang und weitere Online-Angebote werden über das „Balthasar“ informieren.
„Balthasar-Kultur“ kommt gut an
Ebenfalls neu seit diesem Jahr ist die Veranstaltungsreihe „Balthasar-Kultur“. Sie bot den Familien im Haus in den Sommermonaten schon ganz besondere Erlebnisse in der wunderschönen Gartenanlage – etwa beim Auftritt eines Alphorn-Trios, einer Lesung des Bestsellerautors Peter Prange und einem Chorkonzert.„Kultur hat im Kinder- und Jugendhospiz immer schon eine große Rolle gespielt“, so Hospizleiter Rüdiger Barth. „Künstler, Sänger und Autoren tragen kreativ dazu bei, die kurze gemeinsame Lebenszeit der Familien so positiv und intensiv wie möglich zu gestalten. Und genau das möchten wir den Kindern, ihren Eltern und Geschwistern schenken: Gemeinsamzeit.“