Grundschul-Gebäude Wenden kann erhalten werden
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Die Grundschule hat über 50 Jahre „auf dem Buckel“, die Substanz scheint aber gut. Der Erhalt von Schule und Turnhalle wird empfohlen.
© Quelle: hobö
hobö Wenden. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kommunalpolitik in der Gemeinde Wenden derzeit in einem Dickicht aus Gutachten, Stellungnahmen von Sachverständigen, Analysen aus Planungsbüros und eigenen Konzeptpapieren zu versinken droht. Versinken ist womöglich zu weit gegriffen, aber zurzeit landen in steter Reihenfolge vielseitige Experten-Werke auf den Schreibtischen im Rathaus und der Politiker. Ganz frisch auf dem Tisch: die „Bautechnische Beurteilung der Grundschule Wenden“. Wie viele der vorgenannten gutachterlichen Betrachtungen ist auch diese zweifelsohne von hoher Bedeutung. Denn bekanntlich soll auf diesem Werk – unter Einbeziehung der Raumbedarfsplanung – die Entscheidung fußen, ob das Schulgebäude auf dem Westerberg saniert, erweitert oder gar an dieser oder anderer Stelle neugebaut werden soll. Die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Bernd Clemens sowie auch die CDU-Fraktion im Wendener Gemeinderat wollte die Ergebnisse dieser Beurteilung auch in die Entscheidung pro oder contra Schwimmbad-Neubau einfließen lassen. Dem ist der Rat aber mit der neuen Mehrheit aus SPD, UWG und Grünen im Februar mit dem Beschluss zum Neubau zuvorgekommen.
Gebäude der Grundschule Wenden in keinem schlechten Zustand
Auf 83 Seiten führt das beauftragte Büro IBW Freudenberg Ingenieurbüro Dr. Wagner & Kollegen ihre Ergebnisse aus der bautechnischen Beurteilung des 1967 in Betrieb genommenen Schulgebäudes auf. Zum Ende kommen die Experten zu folgender „gutachterlichen Aussage“: „Als Ergebnis der Untersuchungen ist zu konstatieren, dass sich die Schulgebäude und die Turnhalle in einem altersgemäß durchweg guten Zustand befinden. In Anbetracht des Errichtungszeitpunkts der Gebäude Ende der 1960er-Jahre wurden erwartungsgemäß gewisse Bauschäden vorgefunden, die jedoch mit mäßigem Aufwand behoben werden können. Wenn eine weitere Nutzungsdauer von beispielsweise 30 bis 50 Jahren angestrebt wird, ist davon auszugehen, dass turnusgemäß in diesem Zeitraum bestimmte Gebäudebestandteile, wie z. B. die Fenster, die Fassaden oder die Dachabdichtung erneuert werden müssen. Da die Bausubstanz insgesamt sehr solide und gut erhalten ist, eignen sich die Gebäude gut für Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen. Daher ist aus sachverständiger Sicht ein Erhalt der Gebäude in jedem Fall zu empfehlen.“
1,7 Millionen Euro werden für Sanierung der Grundschule Wenden fällig
Das Freudenberger Büro summiert die „abgeschätzten Sanierungskosten“ für das Schulgebäude und die Turnhalle auf netto rund 1,7 Millionen Euro. Man verweist aber darauf, dass abschnittweise oder separierte Ausführung von Maßnahmen einen kostensteigernden Mehraufwand bewirken würden. Außerdem handele es sich um eine „sehr grobe Kostenrahmenschätzung“, da eine detaillierte Schätzung der Sanierungskosten nicht Bestandteil des Auftrags gewesen sei. Weiterhin sei zu beachten, dass die Schätzwerte keine „Nebenkosten“, wie z. B. Honorare für Fachkräfte oder Planungsgebühren usw. berücksichtigten. Gleichwohl haben die Entscheidungsträger nun eine Größenordnung, was eine Sanierung ungefähr kosten dürfte. Ein Abriss oder gar Neubau an gleicher oder anderer Stelle erscheint vor dem Hintergrund der genannten Summe und den immensen Investitionen in Gesamtschule, Feuerwehrhäuser und Schwimmbad-Neubau eher unwahrscheinlich. Der Ausschuss für Bildung und Soziales befasst sich mit dem „Gutachten“ in seiner Sitzung am, Dienstag, 16. März, ab 17.30 Uhr in der Aula des Gesamtschule.